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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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sah älter als Lars aus, obwohl sie jn Wirklichkeit gleich alt waren. Er war mittelgroß, hatte kohlschwarzes Haar und eine wulstige Unterlippe, wodurch sein Gesichtsausdruck immer etwas verdrießlich wirkte. Aber jetzt lächelte er, ein kleines, halbes Lächeln, das Lars aus dem Jahr, in dem sie auf der Akademie ein Zimmer geteilt hatten, sehr wohl kannte.
    „Und ich dachte, du wärst droben im Norden und würdest Polarbären fangen. Scheint, daß du die Prüfung doch geschafft hast.“
    „Ja, ich hab’ sie geschafft. Und du auch, wie ich sehe.“
    „Hast du daran gezweifelt?“
    „O nein. Ich hab’ dich nur nicht mehr gesehen, seitdem – nun du weißt schon.“
    „Mhm. Der Abschlußfeier, meinst du?“ Peter blickte zur Seite. „Das ist doch vergessen, hoffe ich.“
    Lars zögerte einen Augenblick. „Ja, das ist vergessen“, meinte er dann.
    „Das ist gut. Sag mal, du schleppst das immer noch ‘rum?“ Peter hob das kleine Fotoalbum von Lars’ Koje auf und grinste bösartig. „Irgendwas Neues?“
    „Ja. Ein neues Bild von der Farm.“
    „Wie langweilig.“ Peter warf es auf die Koje zurück. „Wie geht’s denn Grönlands eisigen Bergen?“
    „Genauso wie dem New Yorker Dschungel. Weißt du, Peter, du solltest wirklich einmal selbst ein Feld pflügen. Das würde dir guttun. Vielleicht kämst du dann sogar einmal dahinter, daß das Nordland nicht nur aus Schnee und Eis besteht.“
    „Nun, das Pflügen überlasse ich lieber dir.“ Wieder dieses Lächeln.
    „Eigentlich sollte ich ja im Navigationsraum sein, aber ich dachte, du brauchst vielleicht jemand, der dir hilft.“ Peters Augen verengten sich. „Übrigens, ich höre, du hattest Schwierigkeiten, an Bord dieser alten Kiste zu kommen.“
    Lars’ Augen verengten sich. „Ein wenig. Warum?“
    „Oh, nichts. Auch eine von den komischen Kleinigkeiten, die auf diesem Schiff passieren, sonst nichts.“
    Lars gab keine Antwort und packte weiter aus. Er hatte Peter Brigham nie leiden können; und es gab wohl niemanden, den er weniger gern als Kabinengenossen gehabt hätte. Aber seine persönliche Überzeugung, daß auf Sternschiff Ganymed irgend etwas nicht so war, wie es sein sollte, wollte er diesem Burschen ganz bestimmt nicht anvertrauen.
    „Es war nur ein Versehen“, sagte er gleichgültig. „War gleich erledigt.“
    „Ja, das habe ich gehört. Old Fox hat dich herausgepaukt. Ist auch gut so. Diese Leute vom Sicherheitsamt können recht unangenehm werden, wenn ihnen jemand Grund dazu gibt.“
    Lars sah ihn nur wortlos an und fuhr dann fort auszupacken. Eine Weile herrschte Schweigen in der Kabine. Aber als Lars dann eine Spule mit Lesebändern zum Vorschein brachte, hoben sich Peters Brauen.
    „Bücher!“ rief er aus. „Hast du das Studieren denn noch nicht satt?“
    „Ich muß noch viel lernen“, sagte Lars. Du bist natürlich schon der perfekte Navigator, dachte er.
    „O ja. ,Die Käfer von andern Planeten und wie sie beißen.’ Aber im Ernst. Hast du diese Kulturplatten noch nicht satt?“
    „Wenn es keine Kulturplatten gäbe, gäbe es auch keine Kolonien“, sagte Lars kurz angebunden. „Und keine Forschungscrews, die zurückkommen.“
    „Ohne einen Navigator würden sie überhaupt nicht landen.“
    Lars grinste. „Ich will dir was sagen. Du kümmerst dich um deine Sternkarten, und ich lese meine Bänder, okay? Aber wenn wir nach Wega III kommen, dann weiß ich alles, was darüber wissenswert ist. Ich weiß, was für Bakterien und Viren diesem Schiff gefährlich werden können und welche wir für unsere Verteidigung einsetzen können. Ich weiß, welche Pflanzen und Tiere man essen kann und welche nicht. Und ich weiß auch, ob es je eine gesunde Erdkolonie auf Wega III geben wird oder nicht.“
    Peter blickte zu ihm auf. „Steht das auf diesen Bändern?“
    „Allerdings.“
    „Nun, dann laß dich nur nicht ablenken“, meinte Peter, „aber mir kommt das ein bißchen albern vor, wenn man bedenkt, daß die Ganymed gar nicht nach Wega III fliegt.“
    Einen Augenblick glaubte Lars, nicht richtig gehört zu haben. „Was hast du gesagt?“
    „Du hast schon richtig gehört. Wir fliegen nicht nach Wega III.“
    „Aber der Flugbefehl …“
    Peter machte eine abschätzige Handbewegung.
    „Ich weiß schon, was auf dem Flugbefehl steht. Routineflug nach Wega III für eine Abschlußprüfung des neuen Kolonialgeländes. So werden auch die Zeitungen berichten, aber das stimmt zufälligerweise nicht. Ich habe die Augen

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