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TS 90: Die dritte Chance

TS 90: Die dritte Chance

Titel: TS 90: Die dritte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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niemals zuvor gekannte Angst. Sie schnürte ihm die Kehle zu und erstickte seinen Schrei. Seine rechte Hand glitt zur Gangschaltung. Es würde schwer sein, auf der schmalen Straße zu wenden, ohne in den sumpfigen Graben zu geraten. Im Radio pries jemand ein Beruhigungsmittel an.
    Er schaltete es ab. Dann drehte er den Zündschlüssel nach links. Das Surren des Motors erstarb. Er wußte nicht, warum er das alles tat und warum er sich selbst seiner letzten und einzigen Fluchtmöglichkeit beraubte. Er tat es einfach, weil er es aus einem inneren Impuls heraus tun mußte. Ihm war, als hätte sein Gewissen ihm den Befehl dazu erteilt.
    Die Gestalt in dem hellerleuchteten Viereck winkte ihm zu.
    Er zögerte keine Sekunde, dem schweigenden Ruf zu folgen. Entschlossen öffnete er die Wagentür, stieg aus und warf sie zu. Den Schlüssel ließ er stecken. Langsam schritt er, wie unter einem hypnotischen Zwang, auf die metallisch schimmernde Wand zu, wo die Gestalt reglos auf ihn wartete. Seine Angst war verschwunden und hatte einer fast freudigen Erwartung Platz gemacht. Wer immer diese seltsamen Fremden auch sein mochten, sie wollten ihm nicht schaden. Er wußte es, ohne die Quelle seines Wissens überhaupt zu kennen.
    Dicht vor dem Lichtfenster blieb er stehen. Er konnte das Gesicht der dunklen Gestalt nicht erkennen, denn es lag in völliger Dunkelheit. Fünf Stufen schoben sich ihm entgegen, und ohne zu zögern stieg er sie empor und betrat das merkwürdige Gebilde, das so plötzlich vor ihm aufgetaucht war.
    Der Fremde machte ihm Platz. Die Stufen wurden wieder eingezogen, und die Luke schloß sich. Unwillkürlich drehte er sich um und sah in Richtung seines Autos. Es war verschwunden, als habe der Nebel es verschluckt.
    Er wollte etwas sagen, eine Erklärung für das Unbegreifliche verlangen, das um ihn geschah, aber er kam nicht mehr dazu.
    Plötzlich schien es, als wölbe sich ihm der Fußboden entgegen. Sein Körper wurde schwer, viel zu schwer für seine schwachen Beine. Er verlor den Halt und sackte zusammen. Ihm war, als presse sich eine unsichtbare Faust in sein Genick und drücke ihn hinab gegen den glatten, harten Boden.
    Er spürte noch, wie sein Gesicht gegen etwas Kaltes, Unnachgiebiges prallte, dann wußte er nichts mehr.
    Wie lange er bewußtlos gewesen war, hatte er später nicht mehr abschätzen können. Sie hatten ihm seine Uhr und alles weggenommen, das er in den Taschen seines Anzuges trug. Er hatte die Zeit und seinen Namen vergessen. Er wußte nur noch, daß er mit dem Auto gefahren und dem Raumschiff der Fremden begegnet war.
    Sie hatten ihm einen kleinen Raum zugewiesen, eben jenen Raum, in dem er sich jetzt aufhielt und von dem aus er zugesehen hatte, wie die Erde vernichtet wurde. Nicht von den Fremden, sondern von den Menschen.
    Erneut versuchte er sich zu erinnern, warum es geschehen war, aber auch hier hatte sein Gedächtnis bemerkenswerte Lücken. Der Fremde, der ihn empfangen hatte, hatte es ihm erklärt. Er war Telepath und konnte nicht nur Gedanken lesen, sondern seine eigenen auch einem Nichttelepathen mitteilen. So war die Verständigung einfach gewesen.
    Als er, der Namenlose, erwachte, geschah es in einem anderen Raum. Er lag auf einer Art Bett, von weißen Wänden umgeben. Auch die Decke war weiß wie in einem Krankenhaus. Der Fremde stand da und sah auf ihn herunter. Sein Gesicht war nun endlich zu erkennen, aber es verriet nichts. Es war das Gesicht eines Menschen, aber es wirkte irgendwie zu durchschnittlich. Wie das Gesicht einer Puppe.
    Er, der Erwachende, gab den Blick zurück. Die Augen waren das einzig wirklich Lebendige im Gesicht des Fremden. Ihr zwingender Bann gab Befehle und strahlte zugleich Beruhigung aus. Sie versicherten Friede und Geborgenheit. Sie verrieten keine böse Absicht.
    „Wo bin ich?“
    Der schmale Mund des Fremden bewegte sich nicht, und doch war es ihm so gewesen, als vernähme er gesprochene Worte. Erst viel später hatte er begriffen, daß es nur die Gedanken des Fremden waren, die sich ihm auf seltsame Art mitteilten. Der Mann im schwarzen Umhang hatte ihn nur angesehen – und lautlos mit ihm gesprochen.
    „Du brauchst keine Angst zu haben, denn du bist in Sicherheit. Du bist sogar der einzige Mensch, der in Sicherheit ist.“
    „Wer seid ihr?“
    Der Fremde hatte nicht einmal gelächelt, als er diese Frage beantwortete, auf die gleiche lautlose, unheimliche Weise wie vorher.
    „Wir kommen von dem zweiten Planeten eines Sternes, den wir B-18

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