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TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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überhaupt?“
    „Ein Angehöriger der Sicherheitsabteilung.“ Der Mann zögerte kurz. „Captain Twain sollte entführt werden. Er setzte sich zur Wehr und wurde getötet. Wer sind Sie?“
    Koskinen war erschüttert. Er brauchte einige Sekunden, bis er die nächste Frage stellen konnte. „Ist das wahr?“ murmelte er fassungslos.
    „Sie können es bald in den Zeitungen lesen. Wer sind Sie?“
    „Ein alter Freund von Twain.“
    „Ihr Name?“
    „J – Jim Longworth“, stammelte Koskinen und nannte den Namen eines ehemaligen Klassenkameraden. „Ich hörte von der Rückkehr der Marsexpedition und wollte Twain beglückwünschen.“
    „In Ordnung!“ Der Agent am anderen Ende der Leitung machte sich eine Notiz und schaltete ab. Koskinen starrte auf den erlöschenden Bildschirm und ordnete seine Gedanken.
    Dabei blickte er durch die Glastür nach draußen. Der große Bursche sagte etwas zu dem Mann hinter der Theke, woraufhin dieser zurücktaumelte und sich mit seinen Gläsern und Flaschen zu schaffen machte. Danach ging der große Bursche hinaus. Der andere blieb zurück. Er sah wachsam aus, schien sich aber nicht um Koskinen zu kümmern.
    Twain ist tot! dachte Koskinen dumpf. Das kann nicht sein. Der große Silas Twain!
    Hatte die Sicherheitsabteilung den Mitwisser beseitigt?
    Koskinen warf einen Dollar ein und wählte die Nachrichten. „Geben Sie mir die letzten Berichte über Captain Twain!“ rief er aufgeregt. Über eine Spezialabteilung des Nachrichtenbüros konnten besondere Nachrichten in allen Einzelheiten empfangen werden.
    „Er ist tot, Sir“, antwortete ein Mädchen. „Die Nachricht kam erst vor einer halben Stunde. Hier sind die Details.“ Das Mädchen legte ein Band ein und ließ es ablaufen.
    „Neueste Nachrichten!“ sagte ein Sprecher. „Nach einer Meldung unseres Büros in Oregon ist Captain Silas G. Twain, der vierundvierzigjährige Leiter der letzten Marsexpedition, heute in seinem Hotelzimmer ermordet worden. Die Leiche wurde um sechzehn Uhr dreißig Pazifischer Zeit von Dorinda Joyce, einer von Twain bestellten Sekretärin, entdeckt. Die Anzeichen deuten auf einen heftigen Kampf hin. Captain Twain wurde durch einen Kopfschuß getötet. Neben Twain wurde die Leiche eines Chinesen gefunden, der von Twain mit einem Aschenbecher niedergeschlagen worden war. Nach den ersten Angaben der Polizei in Oregon hat eine Bande versucht, den Captain zu entführen. Da die Entführung nicht wie geplant gelang und die Kidnapper einer späteren Identifizierung vorbeugen wollten, erschossen sie ihr Opfer und flohen mit einem bereitgestellten Luftfahrzeug von der Landeplattform des zehnten Stockwerks. Die Sicherheitsabteilung hat die Aufklärung des Falles übernommen und jede weitere Berichterstattung vorläufig untersagt. Die Gründe für dieses Verbrechen sind noch nicht bekannt. Captain Twain war einer der …“
    Koskinen hörte die Stimme wie aus weiter Ferne. Nach langen Minuten dumpfer Erstarrung schaltete er die Übertragung ab.
    „Mord!“ murmelte er. Seine Augen begannen zu brennen; fast hätte er geweint. Gedanken begannen durch seinen Kopf zu wirbeln. Es hatte keinen Sinn, die anderen Expeditionsteilnehmer anzurufen; sie waren bestimmt schon tot oder von der Sicherheitsabteilung in Gewahrsam genommen worden. Ich muß verschwinden, bevor sie mich erwischen! sagte er sich.
    Aber wohin?
    Wieder steckte er eine Münze in den Apparat und rief einen Taxistand an. „Ja, Old Prole Supermarkt. Sie werden mich schon finden; Sie haben schließlich einen Stadtplan.“
    Wütend verließ er die Zelle, ging wieder zur Theke, zahlte und schnallte sich seinen Apparat wieder um. Diesmal hatte er Zeit genug, den Generator auf den Rücken zu schnallen und nur die Schaltleiste vor die Brust zu binden. Er wollte den Laden verlassen, wurde aber zwischen den Lebensmittelregalen von einem Mann mit einer Pistole aufgehalten.
    „Ich bin der Wächter“, erklärte der Mann. „Ich habe Sie auf dem Monitor beobachtet. Kennen Sie den Kerl, mit dem Sie sich vorhin unterhalten haben?“
    „Nein.“ Koskinen wollte ungeduldig vorbei.
    „Die beiden stammen aus der Kratergegend“, sagte der Wächter. „Ich habe sie schon oft gesehen. Wenn sie auftauchen, passiert meistens irgend etwas. Haben Sie gesehen, wie der große Kerl zu Gus gesprochen hat? Er hat ihn offensichtlich eingeschüchtert.“
    Der kleinere Mann stand nun auf, legte ein paar kleine Münzen auf den Tisch und schlenderte zum Ausgang. Der Wächter sah

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