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TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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zerbrach am Schutzschild und gab das betäubende Gas frei. Der Fahrer mußte schnell die Kabinentür hinter sich aufreißen, um nicht selber ohnmächtig zu Boden zu sinken.
    „Jetzt sieht’s anders aus!“ brüllte Koskinen, wohl wissend, daßdie anderen ihn nicht hören konnten. Sein Gebrüll war lediglich eine Reaktion auf die vorangegangene Nervenbelastung. „Ihr könnt hier nicht auf die nächste Polizeipatrouille warten, und ihr könnt mir nichts anhaben. Ihr müßt mich loswerden, ihr Galgenvögel.“
    Der große Mann aus dem Selbstbedienungsladen betastete die unsichtbare Wand, um den Umfang des Schutzschildes abzumessen. Er warf sich dagegen und stellte fest, daß sich der unsichtbare Schild mitsamt Inhalt leicht bewegen ließ.
    „Werft mich hinaus und verschwindet!“ brüllte Koskinen und lachte hysterisch auf.
    Die beiden Männer konnten ihn nicht hören, aber sie verstanden den Sinn seiner Worte und berieten darüber. Der Pilot setzte sich jetzt wieder und ließ das Taxi aufsteigen.
    „Verdammt!“ knurrte Koskinen. „Sie nehmen mich mit.“
    Das Taxi stieg immer höher und suchte sich einen Platz in einer der Luftstraßen. Der Große preßte sich an die Plastikkuppel und beobachtete Koskinen. Er hielt die Nadelpistole in einer Hand und einen Vibrator in der anderen. Auf der Stirn glänzten dicke Schweißperlen, und die mächtige Brust hob und senkte sich hastig. Koskinen mußte den Mut der beiden Banditen bewundern. Sie erlebten ein unwahrscheinliches Wunder und liefen trotzdem nicht davon. Wahrscheinlich wollten sie ihn mitnehmen und mit anderen Mitteln bearbeiten.
    Was nun? fragte Koskinen sich.
    Er dachte daran, das Kraftfeld für einen kurzen Augenblick, abzuschalten, die Tür aufzureißen und in die Tiefe zu springen. Das würde aber einige Sekunden dauern und ihn den Waffen der Banditen ausliefern. Schon ein einziger Treffer aus der Nadelpistole würde ihn hilflos machen.
    Aufgeben wollte er aber nicht. Er konnte in seinem schützenden Kraftfeld bleiben und das weitere Geschehen abwarten. Er spürte die Erschöpfung und rollte sich zusammen. Er hing in der Luft und spürte nach allen Seiten hin gleichmäßigen Widerstand. Seine Stellung war nicht bequem, bestimmt aber sicher.

 
5.
     
    Der Krater war nicht weit entfernt. Der Pilot löste sich vom Leitstrahl und schaltete auf Handsteuerung um. Vor dem Taxi sah Koskinen einen dunklen Kreis. Am Rande des Kreises sah er die Silhouetten einiger Häuser und in weiter Entfernung einen hohen Turm, der wie eine Lichtfontäne in den Nachthimmel ragte. Um diesen Turm gruppiert, standen einige Hochhäuser, die hauptsächlich Büros beherbergten.
    Das Lufttaxi schwebte jetzt über dem Rand des dunklen Kreises.
    Der Pilot griff nach dem Funktelefon und meldete sich. Koskinen kannte Gerüchte über mächtige Bosse, die sogar fremde Flugmaschinen vernichten ließen, wenn diese den Verstecken zu nahe kamen. Das waren aber nur Gerüchte, denn wie alle Bewohner der höheren Ebenen wußte Koskinen nur wenig von den Kraterbewohnern. Ihnen war nur bekannt, daß die Krater lange Zeit gemieden worden waren. Später hatten sich die Allerärmsten in den Randgebieten und in den Kratern selbst angesiedelt, denn dieses Land galt noch immer als radioaktiv verseucht und war kostenlos zu haben. In den Kratern selbst hausten die allerdunkelsten Elemente, die von dort aus die unteren Ebenen der Städte terrorisierten. Die Polizei konnte sich in den seltensten Fällen dämm kümmern, denn sie hatte genug zu tun.
    Der Pilot schaltete sein Funktelefon ab und richtete sich nach einem grünen Punkt, der auf seinem Peilgerät auftauchte. Es war ein privater Leitstrahl, der die Maschine sicher in die Dunkelheit des Kraters lenkte. Die Maschine landete auf einem Betonstreifen. Die beiden Männer stiegen aus und unterhielten sich mit plötzlich aufgetauchten Gestalten. Nach einer Weile kamen sie zurück und zwängten die unsichtbare und doch fühlbare Blase mit dem darin eingeschlossenen Gefangenen ins Freie.
    Koskinen sah sich um. Der Betonstreifen war das Dach eines an der Kraterwand hängenden Hauses. Der Kraterboden lag noch viel tiefer und war nicht zu erkennen. Der Rand des Kraters hob sich klar gegen den Nachthimmel ab. Koskinen sah auch einige Türme, die anscheinend technische Einrichtungen enthielten. Im Schein einer Handlampe sah er die Gesichter der Umstehenden. Alle diese Männer trugen Lederhelme, Lederjacken und kurzläufige Waffen. Zwei packten Koskinen und trugen

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