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TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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wollen nur verhindern, daß Sie in den Alleinbesitz des Schildes kommen und ihn mißbrauchen.“
    Marcus sah auf seine Uhr. „Ich gebe Ihnen zwei Stunden Bedenkzeit. Wenn Sie sich bis dahin nicht ergeben haben, werde ich Sie ausräuchern lassen!“ Er drehte sich um und verließ den Lichtkreis des Scheinwerfers.
    „Meint er es wirklich ernst?“ Vivienne sah Koskinen fragend an. „Es kann sich auch um einen Bluff handeln.“
    „Ich fürchte, er meint es ernst. Es ist seine einzige Chance, Vivienne. Wenn er nicht rechtzeitig in den Besitz des Schildes kommt, ist er erledigt. Er weiß das und wird sich zumindest an uns rächen wollen.“
    „Das wird ihn nachträglich in eine üble Lage bringen.“
    „Wahrscheinlich. Aber das ist kein Trost für uns. Seine Leute sind ihm ergeben. Sie dienen nicht dem Staat, sondern ihm persönlich.“
    „Ich verstehe diesen Mann nicht“, murmelte Vivienne. „Wenn er uns umbringt, wird er nie in den Besitz des Generators gelangen.“
    „Gerade das macht ihn ja so wütend. Er weiß, daß die Zeit gegen ihn arbeitet. Er muß so oder so untergehen. Diktatoren neigen dazu, alle anderen mit in den Abgrund zu reißen. Wahrscheinlich hofft er noch immer, rechtzeitig in den Besitz des Generators zu gelangen.
    Danach kann er dann alle diejenigen verhaften lassen, die den Versuch machen, unsere Angaben auszunutzen. Wenn er schnell genug arbeitet, könnte er es sogar schaffen. Solange er den Generator nicht hat, können die anderen in Ruhe arbeiten.“
    Vivienne schaltete die Lampe aus. Durch die schmalen Schlitze fiel das gleißende Licht der Scheinwerfer in den Bunker.
    „Wir können jetzt nur noch warten“, sagte sie leise. „Vielleicht geschieht doch noch ein Wunder.“
    „Ich hoffe es“, antwortete Koskinen. „Wir haben die Welt aufgerüttelt. Abraham wird auch nicht untätig sein und den Kongreß informieren. Es ist aber schwer, so viele verschiedenartige Persönlichkeiten schnell zu überzeugen. Wir haben getan, was in unserer Macht stand. Jetzt können wir nur hoffen, den Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen. Die Welt ist reif für einen Wechsel. Entweder wird man uns noch heute als Helden feiern oder …“ Er brauchte es nicht zu sagen, den Vivienne wußte genau, was er meinte.
    „Schade!“ sagte sie nur.
    „Wir werden kaum etwas spüren.“
    Sie nickte. „Bisher hatte der Tod nichts Schreckliches für mich, Pete. Seit ich dich kenne, bedeutet mir das Leben wieder etwas. Ich möchte nicht sterben.“
    „Ich kann den Schild für ganz kurze Zeit ausschalten, Vivienne. Du kannst dich dann in Sicherheit bringen.“
    „Du willst mich wohl nicht verstehen, Pete.“ Sie zündete sich eine Zigarette an und lehnte sich an seine Brust, „Du machst mein Leben wieder lebenswert. Ohne dich würde es seinen Sinn verlieren.“
    Koskinen hatte keine Scheu mehr, seine Gefühle auszudrücken.
    „Ich liebe dich auch“, flüsterte er. „Wenn es nur einen Ausweg gäbe …!“
    Sie konnten aber nur abwarten und schweigend ihren Gedanken nachhängen. Es waren trübe Gedanken, die sie voreinander verbergen wollten, was ihnen aber nicht gelang.
    Als der Morgen heraufdämmerte, stellten sie sich an die schmalen Fenster und spähten hinaus. Die Belagerer bildeten noch immer einen Ring. Koskinen sah einen grauen Stahlkörper auf einem Karren liegen und wußte sofort, daß es sich um eine Atombombe handelte.
    „Sonnenaufgang, Blüten und grünes Gras“, murmelte Koskinen. „Das Leben auf der Erde kann so schön sein. Hauptsächlich natürlich deinetwegen“, fügte er hinzu.
    Vivienne antwortete nicht und sah in eine andere Richtung. Koskinen blickte auf seine Uhr. Die Frist war fast verstrichen.
     
    *
     
    Plötzlich spritzte der Beton von der Wand des Hauses. Koskinen sah eine Kette von Löchern. Die Stille machte das Geschehen noch unheimlicher, denn er konnte alles sehen, aber nichts hören. Die Belagerer flüchteten in wilder Hast oder nahmen Deckung. Die über dem Schild schwebende Maschine der Sicherheitsabteilung wollte mit Höchstgeschwindigkeit davonrasen, wurde aber von einer nadelspitzen Jagdmaschine eingeholt und abgeschossen. Sie stürzte irgendwo in den Wald. Koskinen sah die Feuersäule und danach den schwarzen Rauchpilz in den Himmel schießen. Die schlanke Maschine kam in einem weiten Bogen zurück. Koskinen konnte die Zeichen auf den Stummelflügeln deutlich erkennen.
    „Eine Maschine der Luftwaffe!“ rief er freudig aus.
    Ein Uniformierter kam ums Haus. Ein Agent

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