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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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verderblichen Entwicklung bewahrte, öfter noch aber zweifelte er an der Richtigkeit seines Entschlusses.
    Nicht, daß Fitzgerald unsicher wurde, was die Entwicklung der terranischen Kybernetik anbetraf. Er war immer noch davon überzeugt, der Hinrichtungs-Robot sei der Beweis dafür, daß die Menschen die wichtigsten Gesetze der Kybernetik umgangen hätten und eines Tages dafür büßen müßten, wenn sie nicht den Krieg verlören und aus ihrem dekadenten Denken in die Wirklichkeit zurückversetzt würden.
    Nein, Noel Fitzgerald kam sich selbst unwirklich vor. Seit dem Anschlag des Roboters hatte er sich irgendwie verändert. Nachts litt er unter schrecklichen Alpträumen; dann war er nicht mehr er selbst, sondern ein anderer – ein Mann, der seinen richtigen Auftrag vergessen hatte und gerade das Gegenteil von dem tat, was er hätte tun sollen.
    Dhuk wandte ihm sein grellbuntes Gesicht zu.
    „Sind Sie sicher, daß die Quanten-Elektronik der DHORGA einwandfrei arbeitet, Noel?“
    „Ich fürchte, ja.“
    Dhuk ging nicht auf den Selbstvorwurf in Fitzgeralds Antwort ein. Er wandte sich wieder ab und betrachtete weiter den Bau des Schiffes.
    „Ich denke“, sagte er dann langsam, „in einer Woche Ihrer Zeitrechnung wird die DHORGA den ersten Probeflug unternehmen. Die Mannschaft steht bereits fest. Ich werde Sie jetzt mit dem zukünftigen Kommandanten bekannt machen.“
    Fitzgerald nickte nur.
    Dhuk gab den Telekineten, die das Fahrzeug bewegten, den Auftrag, zum nahegelegenen Ausbildungszentrum zu fahren. Fitzgerald konnte den Hamlet gut verstehen, denn er hatte den Translator nicht abgeschaltet.
    Der Gleiter schoß davon, verschwand nach kurzer Fahrt in einem Tunnel, der auch von anderen Gleitern benutzt wurde. Es handelte sich hierbei nur um Personengleiter, die sämtlich durch Telekinese angetrieben wurden. Für Fitzgeralds Empfinden war es unheimlich still in der breiten, hell erleuchteten Röhre; nur das ununterbrochen auf– und abschwellende Singen verdrängter Luft war zu hören.
    Nach zehn Minuten rascher Fahrt wurde der Gleiter wieder vom trübroten Tageslicht Mauks eingehüllt. Der Tunnel mündete in eine breite Straße und diese wiederum in eine Art Verteilerkreis. Fitzgerald hielt sich unwillkürlich am Rand des wannenförmigen Gefährts fest, als es auf ein schmales, schräges Straßenband abbog, das halbkreisförmig vom Verteiler hinwegführte. Nur die hohe Geschwindigkeit hielt den Gleiter; ein langsameres Fahrzeug wäre abgestürzt.
    Irgendwo schräg über Fitzgerald flitzte eine blasenartig gewölbte Halle vorbei. Dann folgten zwei riesige Türme und schließlich hielt der Gleiter auf einer metallisch blinkenden Platte mitten auf einem sandbedeckten weiten Platz.
    Fitzgerald sah sich tun. Aber bevor er begriff, was vor sich ging, wurde sein Blickfeld eingeengt. Wo eben noch die Öde des Platzes gewesen war, standen jetzt schwachleuchtende Wände dicht um den Gleiter herum. Bald hatte Fitzgerald herausgefunden, daß die Wände nicht wirklich standen, sondern rasend schnell an ihnen vorüberglitten. Die Stahlplatte mußte eine Liftplattform gewesen sein.
    Fitzgerald fragte sich, ob dieser Fahrstuhl ebenfalls durch telekinetische Kräfte betätigt wurde. Er konnte es jedoch nicht erkennen.
    Die ganze Zeit der Abfahrt über waren zur Linken des Gleiters in regelmäßigen Abständen rechteckige Öffnungen vorbeigehuscht. Vor einer jener Öffnungen hielt die Plattform jetzt an. Der Gleiter setzte sich erneut in Bewegung. Er glitt geräuschlos einen rechteckigen, rötlich beleuchteten Gang entlang. Fitzgerald erkannte links und rechts hohe Türen. Einige standen offen, aber Fitzgerald konnte nicht sehen, ob oder was sich dahinter befand. Nur, daß es ziemlich kleine Räume sein mußten, war erkennbar.
    Ab und zu sah er Hamlets einzeln oder zu zweien dicht an der Wand entlangschweben. Sie schienen ihn nicht zu beachten, aber wahrscheinlich erkannten sie gar nicht, daß sich ein Fremder in dem Gleiter befand. Fitzgerald wußte, daß telekinetische Betätigung immer einen Teil der Konzentration auf sich zog.
    Endlich hielt der Gleiter an.
    „Wir sind da!“ verkündete Dhuk. „Steigen Sie aus. Die Tür zur Linken ist es.“
    Noch etwas benommen von der raschen Fahrt, kletterte Fitzgerald über den Rand der „Wanne“. Dhuk folgte ihm schwebend. Vor der nächsten Tür verharrte der Hamlet.
    „Hier wohnt Nerth an Loog, der Kommandant der DHORGA.“
    Neugierig starrte Fitzgerald auf die Tür. Sie sah aus

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