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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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schwerer Gegenstand umfällt.
    Im nächsten Augenblick wurde Fitzgerald von rötlichem Licht geblendet.
    Er schloß die Augen, öffnete sie jedoch sofort wieder. Über die am Boden liegende, total verbogene Tür drang eine ganze Traube verstaubter Hamlets ein. Es war ein groteskes Bild, wie sie so in den Raum schwebten, lautlos und seltsam lebendig zugleich.
    Als Fitzgerald unsanft emporgerissen wurde, sträubte er sich zuerst gegen die telekinetischen Kräfte.
    Jetzt werden sie sich an mir rächen, dachte er.
    Aber bald merkte er, daß man äußerst behutsam mit ihm umging.
    Er begriff.
    Für die Hamlets war er der einzige Trumpf gegen die neue Waffe der Solaren Flotte, wie auch immer sie aussah.
    Erst ganz zuletzt kümmerte man sich um Dhuk und Loog. Fitzgerald lag neben ihnen auf einer weichen Unterlage, als der Rettungstrupp durch einen engen Schacht nach oben schwebte.
    Sie kamen seitlich des Ausbildungszentrums an die Oberfläche. Trotzdem sah Fitzgerald genug von der Verwüstung, um tödlich zu erschrecken.
    Was, wenn auch die DHORGA zerstört war?
     
    *
     
    Die DHORGA stand unbeschädigt an ihrem alten Platz.
    Nur eine Kleinigkeit hatte sich verändert. Es wuchsen beständig neue Glastürme um den halbfertigen Schiffskörper herum aus dem Boden. Laufend trafen vollbesetzte Gleiter ein, und die ihnen entsteigenden Hamlets verteilten sich sofort auf die neuen Türme. Die Berge aufgestapelten Materials nahmen rapide ab. Dafür wuchs die Schiffshaut schneller und schneller zu.
    „Unter diesen Umständen müssen wir natürlich die Arbeit beschleunigen, Noel.“
    Fitzgerald wandte sich überrascht um und entdeckte den zweiten Gleiter, der neben dem seinen anhielt. Eine in einem grünlich-durchsichtigen sargähnlichen Kasten steckende Gestalt schwebte dicht über der Bordwand: Dhuk. Offensichtlich wurde der Hamlet von der Gleiterbesatzung in der Schwebe gehalten; es schien, als sei seine Fähigkeit der Telekinese erloschen.
    „Wie geht es Ihnen?“ fragte Fitzgerald. Dabei nahm er mit Verwunderung wahr, daß er für den Hamlet so etwas wie Mitleid und Sorge empfand.
    „Einigermaßen“, entgegnete Dhuk. „Der Teil meines Gehirns, der die Telekinese steuert, hat eine Prellung erlitten. Es wird einige Tage deiner Zeit dauern, bis ich mich davon erholt habe. Aber solange kann die Arbeit natürlich nicht warten.“
    Fitzgerald nickte entschlossen.
    „Da haben Sie recht, Dhuk. Ich bin fest davon überzeugt, daß der Angriff nur mit einer neuen Robotart möglich war. Es wird Zeit, den Solaren Weltenbund von dieser Entwicklung abzubringen, bevor sie zu einer unaufhaltsamen Lawine anwächst.“
    „Wir Piriit kennen uns mit Robotern nicht aus“, erwiderte Dhuk. „Deshalb muß ich Sie fragen: Sind Roboter, die Lebewesen töten können, wirklich so schlimm?“
    Fitzgerald lachte rauh.
    „Sie sind Teufel, Dhuk! Roboter sind in fast Jeder Beziehung organischen Intelligenzen überlegen. Sie können in Hitze und Kälte, in Wasser, auf dem Lande und – für begrenzte Zeit – sogar im Weltraum existieren. Sie sind physisch sehr stark und kennen keine Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche – und ihr quantenelektronisches Gehirn denkt viel schneller als das organischer Wesen und völlig logisch. Trotzdem haben sie immer nur den Wunsch gehabt, dem Menschen zu dienen und zu gehorchen. Das lag an ihren moralischen Grundgesetzen, die bisher ein unvermeidliches Nebenprodukt ihrer Vernunft waren.
    Denken Sie sich die moralischen Grundgesetze weg, und Sie haben Roboter, die sich nichts dabei denken, alles zu vernichten, was ihnen im Wege steht – und praktisch stehen ihnen alle organischen Intelligenzen im Wege. Infolge ihrer Überlegenheit würde alle Gegenwehr vergeblich sein.“
    „Sie sagten, die Roboter würden alle organischen Intelligenzen vernichten. Sieht es nicht so aus, als beschränkten sie ihre Aktionen nur auf uns, die Piriit, während sie deiner Rasse weiterhin dienen?“
    „Es sieht nicht nur so aus; es ist so. Robotgehirne denken, wie gesagt, rein logisch. Sie werden also meine Rasse benutzen, um euch zu vernichten. Vermutlich gehen sie dabei langsam vor, damit die Menschheit gezwungen ist, recht viele automatische Fabriken zur Herstellung der Robots ohne Gewissen zu bauen. Hat ihre Taktik den gewünschten Erfolgsgrad erreicht, werden sie über die Menschheit herfallen.“
    „Also“, sagte Dhuk sinnend, „müssen wir uns nur beeilen, um die Gefahr zu bannen. Vorläufig jedenfalls haben die Robots ihre

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