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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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nicht sicher war, „… vielleicht ist es deshalb, weil Sie Fachmann für quanten-elektronische Kybernetiken sind …?“
    Fitzgerald nickte.
    Ihm war der gleiche Gedanke gekommen, noch während Dhuk zögerte. Der Weltenbund würde niemals soviel Mühe und Kosten aufwenden, nur um einen Mörder zu richten. Normalerweise hätte man seine Akte geschlossen, als man wußte, daß die Hamlets ihn gefangengenommen hatten.
    Für den Anschlag mußten also andere Gründe maßgebend sein.
    Die Art des Anschlages war ihm jetzt ebenfalls klar. Der Roboter hatte ihm eine verschlüsselte Botschaft überbracht, die ihn töten sollte. Aber Fitzgerald war Fachmann genug, um zu wissen, daß eine akustische Botschaft nur dann wirkte, wenn dem Empfänger unter dem Psycholator ein entsprechender Speicherimpuls eingegeben worden war. Fitzgerald hatte aber niemals unter einem Psycholator gelegen.
    Nun, vielleicht war das auch der Grund dafür, warum der Anschlag nicht mit seinem Tod, sondern nur mit vorübergehender Bewußtlosigkeit geendet hatte.
    Fitzgerald richtete sich auf. Während sein Körper sich versteifte, blickte er Dhuk starr in die runden Augen. Er sah in dem Hamlet plötzlich kein Monster mehr, sondern ein humanoides Wesen, in seinem Denken und Fühlen zumindest nicht unmenschlicher als der Mensch. Zweierlei gab den Ausschlag: Einmal die so gar nicht gewalttätige Reaktion auf seine damalige Absage und zweitens das kaum merkliche Zögern vor der ausgesprochenen Vermutung zu dem Grund des Anschlages.
    In Fitzgeralds Gehirn zuckte wie ein Blitz der Grundriß eines phantastischen Planes auf.
    „Es ist gut, Dhuk“, sagte er langsam und betonte dabei jede einzelne Silbe, als käme es darauf an, auch nicht im, geringsten mißverstanden zu werden, „ich werde mir den Roboter ansehen. Wenn der Solare Weltenbund mir tatsächlich einen Mordrobot geschickt hat, dann befindet er sich auf dem Wege ins Verderben. Niemals nämlich darf ein Roboter menschliche Wesen oder andere Intelligenzen töten oder schädigen. Wird dieser Grundsatz durchbrochen, so muß für die Menschheit ein Sieg des Sixmoon-Reiches weit harmloser sein als die Aussicht, unter die Diktatur von Mordrobots zu geraten.
    In diesem Falle, Dhuk, nehme ich Ihr erstes Angebot an!“

 
10.
     
    „EC-1 hat versagt!“ stöhnte Brigly und ließ sich in den Sessel vor Professor Heiducks Schreibtisch fallen.
    Professor Heiduck schnitt eine Grimasse.
    „Haben die Hamlets ihn erwischt?“
    Brigly zündete sich mit nervösen Bewegungen eine Zigarette an.
    „Das ist so gut wie sicher. Aber vorher hat EC-1 seinen Auftrag ausgeführt – nur eben nicht vollständig.“
    Professor Heiduck schaltete die blitzende Apparatur aus, an der er bisher gearbeitet hatte, schlurfte vornübergeneigt zu seinem Schreibtisch und ließ sich dahinter nieder.
    „Soso …!“ sagte er, und Brigly fiel der blecherne Klang der künstlichen Stimme auf die Nerven. Hätte man dem Professor nicht einen besseren Stimmapparat einbauen können! Fast jeder Roboter sprach menschenähnlicher.
    „Und woher wissen Sie …“, fuhr Heiduck gedehnt fort, „… daß der Auftrag nicht vollständig ausgeführt wurde? Haben Sie vielleicht das Kunststück fertiggebracht, einen Spion nach Mauk einzuschleusen?“
    „Nun werden Sie zynisch!“ Brigly seufzte. „Mir ist aber ganz und gar nicht danach zumute. Sie wissen ganz gut, daß wir keinen Spion nach einer der Hamlet-Welten bringen können – jedenfalls keinen lebenden.“
    „Also, wie haben Sie erfahren, was auf Mauk passiert ist?“
    „Die Sache war relativ einfach“, sagte Brigly. „EC-1 war mit einem Sender ausgerüstet, der uns vom Gelingen seiner Mission berichten sollte. Natürlich wußten wir, daß die Hamlets sofort nach der ersten Sendung zuschlagen würden, aber dann konnten sie es ja ruhig tun.
    Nun, die ganze Geschichte basierte darauf, daß ein Robotgehirn kurzschließt, wenn es bemerkt, es hat einem intelligenten Wesen Schaden zugefügt. Dieser Kurzschluß – oder vielmehr seine Begleiterscheinungen fünfdimensionaler Art – brauchten nur durch eine entsprechende Antenne abgestrahlt werden …“
    „Und natürlich ist er nicht abgestrahlt worden, nicht wahr? Daraus läßt sich aber noch kein Schluß ziehen, Colonel Brigly. Vielleicht hat EC-1 Johnson noch gar nicht gefunden und …“
    „Aber ich bitte Sie, Heiduck!“ Brigly hob abwehrend die Hand. „Halten Sie mich für so naiv, das zu übersehen? Selbstverständlich haben wir eine

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