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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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einen durchdringenden Klang aus, der die Leute unangenehm an Bidworthy beim Betrachten ungeputzter Stiefel erinnerte.
    »Bleibt ja stehen!« warnte Gleed. »Wer Platz macht, dem ziehe ich eigenhändig das Fell über die Ohren!«
    Abermals das schrille Warnzeichen. Niemand rührte sich. Das Fahrzeug verlangsamte seine Geschwindigkeit und hielt. Der Propeller drehte sich träge weiter; fast konnte man die Blätter erkennen.
    »Was soll das?« fragte der Fahrer. Er war schlank, etwa Mitte dreißig, trug einen goldenen Ring in der Nase und einen vier Fuß langen Zopf.
    Gleed musterte diesen Aufzug ungläubig und riß sich dann soweit zusammen, daß er mit dem Daumen zu dem Metallberg hinzeigen und sagen konnte: »Terra-Schiff.«
    »Na und? Was erwarten Sie von mir? Soll ich vielleicht in hysterisches Geschrei ausbrechen?«
    »Was wir von Ihnen erwarten, ist ein wenig Zusammenarbeit«, erklärte Gleed, der sich noch immer nicht ganz von seinem Staunen über den Zopf erholt hatte. So etwas war ihm noch nie unter die Augen gekommen. Der Zopf wirkte durchaus nicht feminin, fand er. Eher verlieh er seinem Träger etwas fremdartig Wildes und erinnerte an die Ureinwohner Nordamerikas, von denen er in den Geschichtsbüchern Abbildungen gesehen hatte.
    »Zusammenarbeit«, sinnierte der Fahrer. »Ein schönes Wort. Sie wissen natürlich, was es bedeutet?«
    »Ich bin doch nicht dumm!«
    »Das Ausmaß Ihrer Dummheit steht hier nicht zur Debatte«, wies ihn der Fahrer zurecht. Der Nasenring wippte ein wenig beim Sprechen. »Wir reden über Zusammenarbeit. Sie selber üben diesen schönen Brauch natürlich auch?«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, versicherte Gleed. »Und ebenso jeder, der weiß, was gut für ihn ist.«
    »Bleiben wir doch beim Thema, ja?« Der Bezopfte brachte kurz seinen Propeller auf Touren und ließ ihn wieder langsamer werden. »Sie erhalten Befehle und gehorchen, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich! Ich käme schön an bei meinen Vorgesetzten, wenn ...«
    »Aha, und das nennen Sie Zusammenarbeit?« unterbrach ihn der andere. Er zog die Schultern hoch und schob die Unterlippe vor. »Na, dann haben die Geschichtsbücher also doch recht! Das weiß man ja nie so genau.« Wieder wurde sein Propeller zum Wirbel, und die Maschine begann langsam vorwärts zu rollen. »Verzeihung.«
    Der vordere Gummiball zwängte sich gewaltsam zwischen zwei Männern hindurch, die er, ohne sie zu verletzten, zur Seite warf. Mit hohem Heulton schoß das Fahrzeug die Straße entlang, daß der Zopf des Fahrers horizontal nach hinten stand.
    »Ihr Idioten!« tobte Gleed, als die beiden Männer aufstanden und sich den Staub abklopften. »Ich hatte euch doch befohlen, stehenzubleiben! Wieso habt ihr ihn wegfahren lassen?«
    »Wir konnten nichts dafür, Sergeant«, erwiderte der eine.
    »Ich wünsche keine Widerreden! Ihr hättet einen von diesen Gummibällen anschießen können, wenn ihr eure Waffen bereit gehabt hättet!«
    »Sie haben nichts davon gesagt, daß wir von der Waffe Gebrauch machen sollen.«
    »Wo hatten Sie denn Ihre?« fragte eine vorlaute Stimme.
    Gleed wirbelte herum und brüllte: »Wer war das?« Seine Augen suchten die Reihe gleichgültiger Gesichter ab. Es war unmöglich, den Schuldigen zu finden. »Ich werde euch lehren, mich hier ...«
    »Der Feldwebel kommt!« warnte plötzlich einer.
    Mit langen Schritten kam Bidworthy auf sie zu. Er musterte die Patrouille mit kalten, verächtlichen Blicken. »Was geht hier vor?«
    »Der hat lauter Quatsch geredet«, beschwerte sich Gleed, nachdem er kurz den Zwischenfall geschildert hatte. »Er sah aus wie einer von diesen alten Indianern.«
    »Indianer? Das sind doch Ammenmärchen!«
    »Nein, sie haben wirklich existiert!« beharrte Gleed. »Sie ...«
    »Mein Gott, Mann!« Bidworthy spuckte aus. »Sie sind doch erwachsen! Hören Sie auf mit diesen albernen Geschichten!« Er sah finster die Patrouille an. »Na schön, nehmt eure Waffen – vorausgesetzt, ihr habt sie bei euch und wißt, mit welcher Hand man sie hält. Ich übernehme den Befehl. Mit dem nächsten Herrn werde ich mich unterhalten.«
    Er setzte sich auf einen Felsblock an der Straße und hielt den Blick unverwandt auf die Stadt gerichtet. Gleed, der sich in seiner Nähe aufbaute, machte ein leicht gequältes Gesicht. Die Männer bildeten wieder, die Waffe in der Hand, eine Kette quer über die Straße. Eine halbe Stunde lang geschah nichts.
    Einer der Männer bat: »Dürfen wir rauchen, Herr

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