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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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die Eskorte. »Laßt ihn gehen. Vermutlich hat er es deshalb so eilig, weil er sich einen Rasierapparat ausleihen will.«
    Die Soldaten ließen los. Augenblicklich marschierte der Mann in Richtung auf den fernen Bauern davon, als ziehe ihn eine magnetische Kraft an. Ohne ein weiteres Wort schritt er im selben gemächlichen Tempo dahin, wie zuvor. Enttäuschung und Verachtung standen in den Gesichtern von Bidworthy und Gleed, als sie ihm nachsahen.
    »Starten Sie augenblicklich, Captain«, sagte der Botschafter zu Grayder. »Landen Sie in der Nähe einer geeigneten Stadt, und nicht in der Einöde, wo jeder Bauer einen Fremden für einen Verbrecher hält.«
    Gewichtig schritt er die Gangway hinauf. Captain Grayder folgte ihm, dann Colonel Shelton. Danach kamen in gebotener Reihenfolge die anderen, als letzte Gleed und seine Männer.
    Die Luftschleuse wurde geschlossen. Die Sirene heulte. Trotz seiner ungeheuren Masse schwebte das Schiff lautlos empor.
    Ringsum herrschte wieder Stille, nur in der Ferne tuckerte ein kleiner Motor, und die zwei Männer, die hinter ihm hergingen, unterhielten sich leise. Keiner von beiden sah auf, als das Schiff verschwand.
    »Sieben Pfund erstklassiger Tabak sind eine verdammte Menge für eine Kiste Weinbrand«, protestierte der Rotbart.
    »Nicht für meinen«, sagte Zeke. »Der ist stärker als tausend Gands und milder als die liebe Sonne.«

 
8
     
    Diesmal landete das große Schiff auf einer weiten Ebene etwa zwei Meilen nördlich einer Stadt, deren Einwohnerzahl auf zwölf- bis fünfzehntausend geschätzt wurde. Der Boden bestand aus hartem Fels. Die Gangway wurde herabgelassen. In vorgeschriebener Reihenfolge verließ die Prozession das Schiff.
    Der Botschafter blickte erwartungsvoll zur Stadt hinüber und zeigte sich irritiert. »Irgend etwas stimmt hier nicht. Die Stadt ist doch gar nicht so weit entfernt, und hier liegt das Schiff weithin sichtbar wie ein riesiger Metallberg. Und wenn sich die halbe Bevölkerung auch in ihren Kellern aufhält oder schläft – einige müssen uns doch gesehen haben! Aber zeigen sie Interesse? Sind sie aufgeregt?«
    »Anscheinend nicht«, erwiderte Shelton, der nervös an seinem Ohrläppchen zupfte.
    »Das war keine Frage, das war eine Feststellung! Sie sind nicht aufgeregt. Sie sind nicht überrascht. Sie sind noch nicht einmal interessiert. Man könnte fast glauben, hier wäre einmal ein Schiff gelandet, das die Pest an Bord hatte. Was ist los mit den Leuten?«
    »Vermutlich sind Sie nicht neugierig«, meinte Shelton.
    »Oder sie haben Angst. Oder sie sind noch verrückter als die Einwohner der anderen Planeten, die wir besucht haben. Nun, das werden wir ihnen schon austreiben.«
    »Jawohl, Exzellenz, das werden wir!«
    »Na, Sie machen auch keinen besonders ausgeglichenen Eindruck, wenn Sie da dauernd an Ihrem Ohrläppchen herumzupfen, Shelton«, tadelte der Botschafter. Hastig steckte Shelton die Hand in die Tasche. Der Botschafter zeigte nach Südosten. »Da drüben verläuft eine Straße. Wie es scheint, ist sie breit und gut ausgebaut. Ich wette, es ist eine wichtige Verkehrsader.«
    »Scheint mir auch so«, stimmte Shelton zu.
    »Schicken Sie die Patrouille hin, Colonel. Wenn es Ihren Leuten nicht gelingt, dort in absehbarer Zeit einen Mann aufzutreiben, der bereit ist, mit uns zu sprechen, werden wir das gesamte Bataillon in die Stadt bringen.«
    »Eine Patrouille!« sagte Shelton zu Major Harne.
    »Lassen Sie die Patrouille holen«, befahl Harne Leutnant Deacon.
    »Feldwebel, wir brauchen die Patrouille noch einmal«, sagte Deacon.
    Also scheuchte Bidworthy Gleed und seine Männer auf, zeigte zur Straße, brüllte ein bißchen und schickte sie los.
    Sie marschierten, Gleed vorneweg. Die Straße führte in einem Kilometer Entfernung auf die Stadt zu. Die Männer des linken Gliedes konnten deutlich die nahegelegenen Vororte erkennen; sie blickten sehnsüchtig zu den Häusern hin und wünschten Gleed in sehr viel wärmere Regionen, und Bidworthy, das Feuer schürend, gleich daneben.
    Kaum hatten sie ihr Ziel erreicht, als auch schon ein Objekt auftauchte. Es war ein Mann. Er kam von der Stadt her und brauste mit ziemlichem Tempo auf einem Vehikel dahin, das vage an ein Motorrad erinnerte. Es lief auf zwei riesigen Gummibällen und wurde von einem Propeller in einem Käfig gezogen. Gleed ließ seine Männer eine Kette quer über die Straße bilden.
    Die seltsame Maschine, die beim Fahren einen hellen Heulton von sich gab, stieß plötzlich

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