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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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Haben Sie ein Foto gesehen, oder ein Denkmal?«
    »Die Gands errichten keine Denkmäler, Sir. Sie sind der Ansicht, daß kein Mensch bedeutender ist als der andere.«
    »Unsinn!« fuhr der Botschafter auf, der instinktiv diese Auffassung ablehnte. »Haben Sie noch mehr über ihn erfahren, oder wissen Sie, in welcher Geschichtsperiode diese Wunderwaffe zum erstenmal auftauchte?«
    »Nein, Sir«, bekannte Harrison. »Ich hielt es nicht für so wichtig.«
    »Das sieht Ihnen ähnlich! Ich will hier nicht Ihre Qualitäten als Raumfahrer kritisieren, aber als Agent sind Sie eine Niete!«
    »Tut mir leid, Sir«, sagte Harrison.
    Tut es dir wirklich leid? wisperte eine leise innere Stimme. Du Esel! Warum sollte es dir leid tun? Er ist doch nur ein aufgeblasener Kerl, der nicht mal ein Ob einlösen könnte, auch wenn er es wollte. Er ist weiter nichts als ein Terraner. Geh doch, sieh ihn fest an und sag: ›Ich will nicht!‹ Du hast doch nicht etwa Angst?
    »Nein!« verkündete Harrison laut und deutlich.
    Captain Grayder sah überrascht auf. »Wenn Sie Fragen beantworten, bevor sie überhaupt gestellt worden sind, sollten Sie lieber zum Arzt gehen. Oder haben wir da etwa einen Telepathen?«
    »Ich habe nachgedacht«, sagte Harrison.
    »Das ist gut«, sagte der Botschafter. Er zerrte ein paar dicke Bücher aus den Regalen und blätterte sie hastig durch.
    Er schob die Bücher wieder an ihren Platz und zog zwei neue heraus. Dabei sagte er zu Major Harne, der neben ihm stand: »Stehen Sie da nicht herum wie eine Puppe aus dem Militärmuseum! Helfen Sie mir lieber beim Suchen. Ich suche Gandhi, etwas aus der Zeit vor vierhundert bis tausend Jahren.«
    Harne erwachte zum Leben und begann ebenfalls, Bücher herauszuziehen. Colonel Shelton folgte seinem Beispiel. Grayder blieb am Schreibtisch sitzen.
    »Aha, da haben wir ihn ja. Vor fast sechshundert Jahren.« Des Botschafters dicker Finger fuhr die Zeilen entlang. »Gandhi, auch Bapu oder Vater genannt. Einwohner von Hindi. Politischer Philosoph. Opponierte gegen die Obrigkeit mittels eines genialen Systems, das er passiver Widerstand nannte. Die letzten Anhänger verschwanden im Laufe der Explosion, mögen jedoch auf einem Planeten, mit dem keine Verbindung besteht, weiterexistieren.«
    »So scheint es«, bemerkte Grayder trocken.
    »Passiver Widerstand«, wiederholte der Botschafter und kniff die Augen zusammen. »Aber das kann man doch nicht zur Lebensgrundlage machen. Das geht doch nicht!«
    »Es geht wohl!« versicherte Harrison, und vergaß sogar das »Sir«.
    »Wollen Sie mir etwa widersprechen, Mister?«
    »Ich konstatiere nur eine Tatsache.«
    »Exzellenz«, meldete sich Grayder. »Ich schlage vor ...«
    »Überlassen Sie das mir!« Mit rotem Gesicht winkte der Botschafter ab. Sein Blick ruhte ärgerlich auf Harrison. »Sie sind weit davon entfernt, ein Experte auf sozial-wirtschaftlichem Gebiet zu sein, merken Sie sich das, Mister! Ihr laßt euch doch sofort vom äußeren Anschein täuschen.«
    »Es geht«, beharrte Harrison. Er wunderte sich über seinen eigenen Mut.
    »Ihr verdammtes Fahrrad geht auch! Sie haben einen Fahrradverstand, Mann!«
    Jetzt schnappte irgend etwas ein, und eine Stimme, die verteufelt seiner eigenen glich, sagte deutlich: »Quatsch!« Verblüfft über dieses Phänomen wackelte Harrison mit den Ohren.
    »Was war das, Mister?«
    »Quatsch!« wiederholte Harrison, der der Ansicht war, was einmal geschehen sei, könne man doch nicht mehr rückgängig machen.
    Grayder kam dem puterrot gewordenen Botschafter zuvor. Er stand ernsten Gesichtes auf und brachte seine volle Autorität zur Geltung.
    »Harrison, Sie haben Stubenarrest. Ab sofort! Raus mit Ihnen!«
    Harrison verschwand; seine Gedanken wirbelten, doch innerlich war er zutiefst befriedigt. Draußen funkelte ihn der Erste Maat Morgan an. »Was glauben Sie, wie lange ich mich mit dieser dämlichen Liste aufhalten soll, wenn jeder von euch Nußknackern 'ne ganze Woche da drin bleibt?« Er legte die Hände an den Mund und brüllte: »Hope! Hope!«
    Keine Antwort.
    Er versuchte den nächsten Namen. »Hyland! Hyland!«
    Keine Antwort.
    Vier Tage vergingen, vier lange, öde Tage. Das Schiff lag nun im ganzen neun Tage in der Mulde, die es sich bei der Landung geschaffen hatte.
    An Bord gab es Schwierigkeiten. Immer wieder vertröstet, wurden die Männer der dritten und vierten Urlaubsgruppe gereizt und ungeduldig.
    »Morgan hat ihm heute morgen noch einmal die dritte Liste vorgelegt. Wieder dasselbe.

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