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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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genannt werden und die der Unsterbliche in der Außenwelt gedeihen läßt. Und das bedeutet, daß wir sie den Dämonen unter der Nase wegstehlen müssen.« Er sah Stead unbewegt an. »Du weißt ja jetzt, was das bedeutet.«
    Stead nickte wortlos.
    Ein Wildbeuter torkelte auf sie zu. Er fluchte und schlug nach seinem Tarnumhang, der ihn schon zweimal zum Stolpern gebracht hatte. »Mach, daß du auf deinen Platz kommst, räudiges Luder. Wirst du wohl ...« Er versetzte dem widerspenstigen Umhang einen Schlag mit seiner breiten Hand und schüttelte ihn von seinen Knöcheln ab. »Wir wollen doch sehen, wer hier der Herr ist.«
    »Hallo, Boris«, rief Thorburn lachend. »Ich bin froh, daß du uns begleitest.«
    Boris hatte zugleich etwas von Thorburn und Vance und Old Chronic. Wie Thorburn hielt er sich aufrecht und blickte überlegen in die Runde. Wie Vance wirkte er grimmig und gefährlich in seiner Rüstung und den blitzenden Waffen – ein erfahrener Kämpfer. Aber er war auch wie Old Chronic – alternd und schwerfällig.
    »Willst du damit sagen, daß Boris mit uns kommt?« fragte Julia.
    Thorburn nickte. »Er weiß, wo die Beeren sind. Er wird uns führen.«
    Old Chronic raschelte beleidigt mit seinen Karten. »Du brauchst es nur hier einzuzeichnen. Dann bringe ich euch hinaus.«
    Boris schüttelte den Kopf. »Delia – sie hatte unsere Karten – ist einem Köter zu spät ausgewichen. Ich werde euch führen.«
    Danach gab es keinen Widerspruch mehr. Manager Purvis und der Gouverneurskommandant fuhren auch mit. Als Stead in den Laster stieg, bemerkte er erst, wie groß diesmal der Konvoi war. Er schätzte, daß er aus mehr als hundert Lastwagen bestand. Als einer nach dem anderen das blaue Licht des Kontrollpostens verließ, traten die Wachen ins Freie und salutierten respektvoll.
    Zweifellos waren sie froh, daß sie nicht mit den Wildbeutern in die Außenwelt mußten.
    Die Soldaten hatten die Wege gesäubert, und die Wagen kamen schnell voran. Schließlich rollten sie aus den Tunnels in eine flache Ebene. Zehn Fuß über ihnen befand sich das sichere Dach. Man zapfte Wasser, Gas und Elektrizität an und dankte dem Unsterblichen dafür. Das Lager wuchs, Feldwachen wurden aufgestellt und die Ablösungen aufgerufen. Bis jetzt war jeder Handgriff vertraut. Steads Ängste schliefen.
    Die drei Überlebenden von Boris' letztem Beutezug hatten sich Thorburns Gruppe als Untergruppe angeschlossen. Boris war ihr Führer.
    Alles in allem waren sie dreizehn Leute, die die Dunkelheit der unterirdischen Gänge verließen, um die Welt der Gebäude nach dem Beerenreichtum zu durchforschen. Dreizehn.
    Die drei Neuankömmlinge waren erfahrene Kämpfer. Jan und Moke, zwei schweigsame, etwas struppige junge Männer und Sylvi, eine braunhaarige, quecksilbrige junge Frau mit hellen Augen. Sie fügten sich ruhig und widerspruchslos in die Gemeinschaft ein.
    Schließlich war es an der Zeit. Sie bewegten sich die Hauptroute entlang, wo die Ingenieure Lampen angebracht hatten. Boris hatte inzwischen seinen Tarnumhang gezähmt. »Der neue wäre eigentlich erst in drei Jahren fällig gewesen«, knurrte er. »Aber dieser auf ewig verdammte Köter hat mir den alten zerfetzt. Und so muß ich mich mit dem kleinen Luder hier abquälen.«
    Thorburn ließ wie immer Sims und Wallas vorangehen. Cardon bildete die Nachhut. Zwischen ihnen bewegten sich zwanglos die anderen.
    Ein kleiner Klumpen saß Stead im Hals und würgte ihn. Und ein zweiter hatte sich in seiner Magengrube breitgemacht. Soviel er auch schluckte, der harte Kloß ließ sich nicht vertreiben. Vermutlich hatte er so große Angst, daß er sie gar nicht mehr bewußt fühlte.
    Er erwartete bei jedem Schritt, daß sich ein Schleimer auf ihn stürzen und ihn umklammern würde. Aber er wußte, daß er sich diese Furcht nicht anmerken lassen durfte, solange Honey neben ihm ging.
    Die Gruppe erreichte eine Holzwand, auf der fußdick der Staub lag. Unter ihren Füßen knisterten die Häute der Eidechsen. Als Thorburn den Befehl gab, die Lichter auszulöschen, kroch die fahle, bläulichweiße Beleuchtung durch die Ritzen des Holzes herein. Da draußen lag – die Außenwelt.
    Und sosehr Stead sich auch fürchtete, so wußte er doch, daß er wieder hinausmußte. Man hatte ihm alles genau erklärt. Der Unsterbliche hatte diese seltsamen Bäume geschaffen und in die Welt der Gebäude gesetzt. Wenn die Wildbeuter ihre kostbare Beerenladung einsammeln wollten, mußten sie sich in Sicht- und Reichweite

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