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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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mehr. Entsetzt erkannte er, daß die Reise diesmal wieder in diese bedrückende Außenwelt ging. Seine Furcht wurde zum körperlichen Schmerz. Ihm war schlecht. Stead konnte in den ruhigen Worten ihres Führers keinen Trost mehr finden. Er nahm sie wie ein Todesurteil auf.
    Da draußen gab es Schleimer. Da draußen gab es Köter und Yobs und all die anderen noch unbekannten Feinde von Arkon.
    Und es gab die Dämonen.
    Nein. Er konnte nicht noch einmal hinaus. Er konnte einfach nicht. Dieser eine Gedanke ließ ihn nicht los.
    Er schob entschlossen die Verwirrung, die Angst und den Schmerz beiseite. Jetzt mußte er aufstehen und ihnen sagen, daß er nicht mit ihnen kommen konnte ... Nie wieder.
    Simon und Della mußten sich einschalten. Sie würden ihn verstehen. Sie würden alles arrangieren. Er hatte doch seine Pflichtzeit gewiß schon hinter sich – ja, er hatte sie hinter sich. Seine Muskeln strafften sich – jetzt ...
    Honey berührte ihn leicht am Ellbogen. Sie zog seinen Arm zu sich herunter. Er blieb sitzen. Er kam sich wie ein Narr vor. Mit brennendem Gesicht und einem Dröhnen in den Ohren warf er einen kurzen Blick auf sie. Sie drückte ihm ihre Fingernägel in den Unterarm. Die zierlichen Hände hatten Kraft.
    Ihr Gesicht war nicht mehr über das Funkgerät gebeugt. Sie sah ihn mit einem langen, verstehenden Blick an. Mitleid war darin zu lesen. Er atmete tief ein, hustete und fuhr sich mit einer Hand über den Mund. Mit einer Hand, die fast nicht zitterte. Dann legte er seine harten, rissigen Finger über Honeys kleine zierliche.
    »Danke, Honey.«
    »Das war bei uns allen so.« Sie kostete die Vertrautheit, die zwischen ihnen wuchs, aus. »Ich weiß es. Und Thorburn auch. Wir alle.« Sie zog ihre Hand weg. Einen kleinen Augenblick lang zitterten ihre Finger in seinen. Dann hatte sie sich frei gemacht und beugte sich wieder über ihr Gerät. »Jetzt ist alles wieder gut, Stead.«
    »Blane, Roger und d'Arcy und eine ganze Menge anderer Gruppen arbeiten mit uns zusammen. Wir bekommen eine militärische Eskorte und genügend Lastwagen.« Thorburn grinste sie schief an. »Diesmal wird nicht so viel marschiert. Das wird vor allem Old Chronic freuen.«
    »Und ob«, schnaufte der Alte. Die Trance, in der sich Stead befunden hatte, war verflogen. Honey war ein guter Kamerad.
    »Wir gehen hinaus und errichten unser Behelfscamp. Vermutlich bleiben wir einen ganzen Monat draußen. Es hängt davon ab, wie die Hauptgruppe vorankommt.«
    »Die Hauptgruppe?« Das war Cardon, lauernd und verschlossen wie immer.
    Thorburn lehnte sich zurück und spielte mit seinem Bleistift. »Die Hauptgruppe. Vor ein paar Tagen kam Boris mit vollen Säcken heim. Aber nur mit drei Leuten.«
    Er wartete, bis die entsetzten Rufe abgeebbt waren.
    »Boris mußte in die Außenwelt und bekam Ärger mit den Kötern. Aber er brachte Säcke voll Beeren mit.«
    »Beeren!«
    Thorburn sah ruhig auf ihre geröteten Gesichter, auf die Fäuste, die auf den Tisch schlugen. Er hörte sich die Flüche und Ausrufe an. Aber er sagte nichts.
    Alle außer Stead schienen erregt zu sein.
    »Ihr wißt, was ein Sack voll Beeren wert ist.«
    Thorburn sah Stead an. »Nein? Nun, nach den Feiern in den Gehegen der Gouverneure wird der Beerenvorrat gewaltig zusammengeschrumpft sein. Ich habe gehört, daß der Kapitän und seine Mannschaft besonders scharf auf Beeren sind.«
    Sie lachten alle – außer Stead. Er sah sich um, geduldig, und wartete, bis sie ihm alles erklärten. Gleichzeitig aber schämte und ärgerte er sich darüber, daß er nicht einmal über die elementarsten Dinge Bescheid wußte. Er kam sich so unbedeutend vor ...
    Dann beugte sich Julia vor und flüsterte Thorburn etwas zu. Der nickte kurz und sah Stead an. »Du mußt wissen, Stead, daß Beeren zu den kostbarsten Dingen gehören, die wir erbeuten können. Sie sind automatisch Eigentum des Kapitäns. Für uns – nun, für uns stellen sie eine zusätzliche Gefahr dar.«
    »Wir machen die Dreckarbeit, und sie fressen die Beeren.« Cardon war heftig aufgefahren. Seine Stimme überschlug sich fast vor Wut. »Nur damit der verdammte Kapitän sein Vergnügen hat.« Er lachte hart auf. Thorburn sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und wartete ruhig, bis er wieder auf seinen Stuhl zurücksank. Cardon strich verlegen über sein scharfgeschliffenes Messer.
    »Sage nichts, was dir später einmal leid tun könnte«, warnte Thorburn. Dann wandte er sich an Stead. »Beeren wachsen auf Pflanzen, die Bäume

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