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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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Holzplateau zu.
    Als das Licht ihn übergoß, tränten seine Augen. In fliegender Hast setzte Stead die dunklen Gläser auf. Er zitterte so, daß er sie beinahe fallen ließ.
    Sobald er wieder sehen konnte, hatten Jan und Moke gerade den Rand der Plattform erreicht. Vance packte ihn und zerrte ihn mit sich, während sich Honey auch noch seinen Sack aufgebürdet hatte.
    »Los, lauf!« Vance sah zurück und in die Höhe.
    Stead konnte das nicht. Aber er rannte – rannte. Er wußte, worauf Vance seinen Blick gerichtet hielt.
    Über seinem Kopf pfiff und heulte eine schauerliche Macht. Wind blies vor ihm und hinter ihm. Das hölzerne Plateau unter seinen Füßen schwankte. Und vor ihm – vor ihm ... Eine große weiße Rolle durchschnitt die Luft und sauste in voller Länge über Jan und Smoke. Die beiden rollten zu Boden.
    Wieder erhob sich die lange Rolle in die Luft, schwebte über ihren Köpfen. Von Furcht betäubt, sah er, daß das eine Ende in der Hand eines Dämons steckte. Der Arm schwang so weit nach oben, daß Stead ihn nicht mehr verfolgen konnte.
    »Hinauf!« keuchte Vance. »Hinauf! Das ist unsere einzige Chance.«
    Stead erinnerte sich an das sausende Messer, das der blutdürstige Dämon nach ihm geworfen hatte, und er betätigte den Schalter seines Anti-Schwerkraftantriebs. Zwischen Vance und Honey ließ er sich nach oben treiben. Er zitterte an allen Gliedern.
    Die vernichtende Rolle kam mit einem hohen Singen auf sie zu. Dann fiel sie auf den Holzboden. Schallwellen dröhnten in seinen Ohren. Luftwirbel schüttelten ihn. Vance mußte ihn loslassen. Honey taumelte kopfüber davon, aber sie ließ ihren vollen Sack nicht aus der Hand. Der Lärm war schlimmer als Gewehrfeuer in einer engen Höhle. Grauenhaft, alles verschlingend.
    »Honey!« rief er verzweifelt.
    Irgendwie gelang es ihr, die Kontrolle über sich zu gewinnen. Sie trieb wieder nach oben. Er konnte Vance nicht mehr sehen. Und dann war er wieder neben Honey, und die weiße Rolle zischte an ihnen vorbei.
    »Es muß ein Dach geben, an dem wir geschützt sind«, schrie er Honey zu.
    Das Dach kam mit Windeseile auf sie zu, weiß und abgeblättert, mit vielen Stellen, die jeden Augenblick zu Pulver zerfallen konnten. Stead ließ sich dankbar dagegen treiben. Er holte Atem und merkte, daß ihm seine Glieder allmählich wieder gehorchten. Honey drängte sich eng an ihn. Die Augen hinter den dunklen Gläsern waren schreckgeweitet.
    Stead holte tief Atem und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Jener erste Dämon hatte ihn auch nicht erreichen können, als er sich flach an die Decke preßte. Das gab ihm Hoffnung.
    Er dachte daran, daß er ein Mensch war. Er sah sich um – er sah sich um, und er erkannte die ganze Wahrheit .
    Der Dämon hatte, abgesehen von der Größe und den vier Vordergliedmaßen, sehr viel Ähnlichkeit mit einem Yob. Er war in schäbige, formlose Kleider gehüllt, in denen es viele Schlitze und Taschen gab. Als er sich jetzt so heftig bewegte, krachten die Nähte. Er konnte den fleischigen aufgerichteten Kamm des Dämons erkennen – er war sattgrün und schien künstlich gefärbt zu sein. Auch über das Gesicht des Dämons war Farbe verteilt. Ein Genie auf dem Gebiet der Schminkkunst war er wohl nicht. Der flache, terrinenartige Kopf saß auf einem kurzen Hals, der von Juwelen überladen war. Die vier Augen lagen nicht symmetrisch. Zwei davon waren düster und verkümmert und von einer dicken Hornschicht umgeben.
    Und während der ganzen Jagd schnaufte und keuchte und blubberte der Dämon wie ein riesiger Suppentopf, der am Übersprudeln ist.
    Stead sah. Er sah, daß der Dämon ein wirkliches, lebendiges Wesen war. Er sah, daß er in einem Zimmer wohnte und daß die Holzplattform, über die sie gelaufen waren, nichts anderes als einen Tisch darstellte. Er sah Stühle, Truhen, Teppiche auf dem Boden, Fenster, vor die jetzt Vorhänge gezogen waren. Ein Raum, der sich von den Räumen in den Gehegen nicht viel unterschied. Und er selbst war ein unscheinbares Etwas, das wie eine Fliege gegen die Decke bumste.
    Langsam kletterte der Dämon vom Stuhl auf den Tisch. Das Holz ächzte und quietschte unter dem Gewicht. Stead hielt sich die Ohren zu. Der Dämon hob einen langen Holzpfahl, der, wie Stead jetzt sah, nichts anderes als ein Besenstiel war. Die Borsten, zwölf Fuß lang, kratzten über die Decke, schabten die weiße Tünche ab und fuhren dicht an ihnen vorbei.
    »Wir können nicht hierbleiben.« Honey packte ihn am Arm. »Da

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