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TTB 114: Ultimatum von den Sternen

TTB 114: Ultimatum von den Sternen

Titel: TTB 114: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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die sechs Zentner wog. Lummox war Johnnies Blicken gefolgt. »Ach so, das …«, sagte er gelangweilt. »Mein Frühstück.«
    John Thomas schüttelte sich. »Wo hast du ihn gefangen?«
    »Er wollte deinen Schlafsack aufmachen, da habe ich ihn mir geschnappt.«
    »Danke.« John Thomas warf noch einen Blick auf den Bären und öffnete dann seinen Vorratssack. Er wählte eine Büchse mit Schinken und Rühreiern aus, drehte den Deckel ab und wartete, bis sie heiß wurde.
    Lummox betrachtete das als ein Zeichen und frühstückte ebenfalls – zuerst den Bären, dann ein paar kleinere Fichten und einen halben Zentner Kieselsteine, und als Leckerbissen die leere Schinkenbüchse. Anschließend gingen sie zum Fluß, wo sie tranken. Johnnie wusch sich Gesicht und Hände.
    »Was machen wir jetzt, Johnnie?« fragte Lummox unternehmungslustig. »Gehen wir spazieren? Vielleicht fangen wir noch einen Bären?«
    »Nein.« Johnnie schüttelte den Kopf. »Wir gehen in den Wald zurück und warten, bis es dunkel wird. Du mußt wieder so tun, als wärst du ein Felsen.« Sie kletterten über die Uferböschung. »Leg dich hin«, befahl John Thomas, »ich möchte mir einmal deine Beulen ansehen.«
    Lummox beugte sich so herunter, daß John Thomas die Anschwellungen mühelos untersuchen konnte. John machte sich Sorgen um seinen Freund. Die Tumore waren noch gewachsen und wucherten knollenartig. Die Haut über ihnen war nur noch lederdünn. Johnnie strich sanft darüber. Lummox zuckte zusammen.
    »Ist die Haut so empfindlich?« fragte Johnnie.
    »Ach was – sie juckt«, erklärte Lummox. Er ging auf den nächsten großen Baum zu und rieb die Beule dagegen.
    »Vorsicht!« rief Johnnie. »Willst du wohl aufhören? Du kannst dich verletzen.«
    »Aber es juckt doch so«, beschwerte sich Lummox.
    John Thomas lief zu ihm hinüber. Er mußte streng bleiben. Aber als er seinen Freund erreichte, war die eine Beule schon geplatzt. Johnnie sah Lummox entsetzt an.
    Etwas Dunkles, Nasses schlängelte sich hervor … Einen Augenblick hatte Johnnie das Gefühl, daß sich ein riesiger Wurm ins Freie fraß. Schuldbewußt dachte er daran, daß er Lummox gezwungen hatte, den weiten Weg in die Berge zu machen. Ein todkrankes Tier!
    Lummox seufzte und streckte sich. »So ist es besser«, meinte er behaglich.
    »Lummox? Hast du keine Schmerzen?«
    »Aber weshalb denn?«
    »Nun – das da!«
    »Was?« Lummox sah sich um. Das seltsame Gebilde beugte sich nach vorn, und er betrachtete es. »Ach, das …« Damit war die Sache für ihn erledigt.
    Das Ende des Gebildes öffnete sich wie eine Blume – und dann erkannte Johnnie, was es war.
    Lummox hatte einen Arm bekommen.
    Der Arm trocknete schnell, wurde heller und schien sich zu verfestigen. Lummox hatte noch keine Gewalt darüber, aber John Thomas konnte seine endgültige Form schon erkennen. Er hatte zwei Ellbogen und an jedem Ende einen Daumen. Fünf Zeigefinger und ein langer beweglicher Mittelfinger vervollständigten die Hand.
    Lummox schien sich des Wunders gar nicht bewußt zu sein.
    »Laß mich mal die andere Beule untersuchen«, erklärte John Thomas. Als er sie berührte, zuckte Lummox wieder zusammen. »Halt still!« befahl Johnnie.
    »Aber ich muß es doch kratzen.«
    »Du willst wohl dein Leben lang mit lahmen Armen herumlaufen, was?« Johnnie holte sein Taschenmesser und ritzte den Mittelpunkt der Schwellung. Der rechte Arm schnellte John Thomas beinahe ins Gesicht.
    »Danke, Johnnie.«
    »Bitte, bitte.« Er steckte das Messer wieder ein und starrte die neugeborenen Arme nachdenklich an.
    Irgendwie wußte er, daß das eine Menge ändern würde. Lummox würde nicht mehr so viel Pflege brauchen. Andererseits konnte er an Dinge gelangen, die früher vor ihm verschont geblieben waren.
    Und doch hatte er das Gefühl, daß das alles nur Nebenwirkungen waren. Was war es nur?
    Auf alle Fälle änderte das nichts an der Sache, daß sie sich vor Polizeichef Dreiser verstecken mußten. Er suchte den Himmel nach eventuellen Raumschiffen ab. »Lum …«
    »Ja, Johnnie?«
    »Zieh deine Beine ein. Du mußt wieder Fels spielen.«
    »Och, gehen wir doch lieber spazieren«, maulte Lummox.
    »Erst heute nacht. Du mußt durchhalten, bis es dunkel wird.«
    »Och, Johnnie.«
    »Sieh mal, du willst doch nicht wieder in die Stadt, oder? Also gut, dann hör zu meckern auf.«
    »Na ja, wenn du meinst.« Er legte sich gemütlich hin. Johnnie lehnte sich gegen ihn und dachte nach.
    Vielleicht könnten er und Lummox auf dem

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