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TTB 114: Ultimatum von den Sternen

TTB 114: Ultimatum von den Sternen

Titel: TTB 114: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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aussichtslos.«
    »Beruhige dich. Genau um die nächste Ecke liegen die Adam-und-Eva-Fälle.«
    »Oh, das wußte ich gar nicht.«
    »Tja.« Betty beugte sich vor. Sie versuchte einen Blick um die Felsschulter zu werfen. In diesem Augenblick gewahrte sie Lummies Arme. Sie packte John Thomas an der Schulter. »Johnnie – eine Schlange!«
    »Was? Oh, hast du mich erschreckt. Das sind doch nur Lummies Arme.«
    »Seine was? Bist du krank, Johnnie?«
    »Laß mich wieder los – ich sagte ›Arme‹. Diese Schwellungen erwiesen sich als Arme.«
    »Die Schwellungen … Arme?« Sie seufzte. »Ich bin früh aufgestanden und hatte noch kein Frühstück. Daher der Schock. Sag ihm, er soll einen Augenblick anhalten. Ich möchte mir die Dinger ansehen.«
    »Wie wäre es, wenn wir zuerst in Deckung gingen?«
    »Ach so. Du hast recht, wie meistens. Aber hier sind schon die Fälle.«
    Sie fanden eine Stelle, die dem gestrigen Biwak glich. Johnnie war erleichtert, als er Lummox wieder unter dichten Baumkronen wußte. Während er das Frühstück zubereitete, untersuchte Betty Lummies nagelneue Arme.
    »Lummox«, sagte sie vorwurfsvoll, »du hast Mama nichts davon erzählt.«
    »Du hast ja nicht gefragt«, wandte er ein.
    »Immer deine Ausreden. Nun, was kannst du mit ihnen anfangen?«
    »Steine werfen. Stimmt es, Johnnie?«
    »Ja, aber das darfst du jetzt nicht«, erklärte John Thomas hastig. »Betty, wie möchtest du deinen Kaffee?«
    »Ohne«, sagte sie geistesabwesend und beschäftigte sich mit Lummies Armen. Irgendwo im Unterbewußtsein quälte sie ein Gedanke … aber sie konnte ihn nicht fassen. Ach was, vielleicht fiel es ihr nach dem Frühstück wieder ein.
    Nachdem Lummox das schmutzige Geschirr gefressen hatte, lehnte sich Betty zurück. »Weißt du loser Bube auch, was für einen Sturm du ausgelöst hast?«
    »Hm, ich schätze, daß Dreiser fuchsteufelswild ist.«
    »Richtig geschätzt. Aber das ist noch nicht alles.«
    »Mister Perkins?«
    »Klar, der auch.«
    »Und natürlich Mutter.«
    »Stimmt. Sie schwankt zwischen Tränenausbrüchen über den verlorenen Sohn und Erklärungen, daß du nicht mehr ihr Kind bist.«
    »Du brauchst mir nichts zu erzählen. Ich kenne Mutter.« Er sah sie unsicher an. »Ich dachte mir schon, daß sie böse sein würde. Aber ich mußte es einfach tun.«
    »Natürlich mußtest du, mein kleiner Dickschädel, wenn du auch mit der Eleganz eines Wildpferds vorgegangen bist. Aber mit deiner Aufzählung bist du noch nicht am Ende.«
    »Häh?«
    »Johnnie, in Georgia gibt es ein winziges Nest namens Adrian. Es ist so klein, daß ein einziger Hilfspolizist den Dienst versieht. Weißt du zufällig, wie dieser Mann heißt?«
    »Wie sollte ich?«
    »Schade. Er ist nämlich der einzige, der nicht weiß, daß du gesucht wirst. Nur diesem Umstand hast du es zu verdanken, daß ich unbehelligt bis zu dir vordringen konnte.«
    »Was soll denn der Unsinn? Wer außer dem Polizeichef würde mich noch verfolgen wollen?«
    »Dreiser hat einen Aufruf erlassen, sich an der Suche nach Lummox zu beteiligen. Für den Finder gibt es eine Belohnung, ganz gleich ob er ihn tot oder lebendig bringt. Wobei ihm tot natürlich lieber wäre. Johnnie, sie meinen es ernst … Hast du einen vernünftigen Fluchtplan?«
    John Thomas war blaß geworden. »Nun, ich wollte noch eine oder zwei Nächte so weitermarschieren, bis wir ein Versteck gefunden hätten.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Schlecht. Trotz ihrer Langsamkeit werden sie bis jetzt dahintergekommen sein, wohin du dich gewandt hast… denn der einzige Fleck, so ein Riesenvieh wie Lummox zu verstecken, ist hier. Und …«
    »Aber wir müssen ja nicht die Straße benutzen.«
    »Nein, müssen wir nicht. Aber du kannst sicher sein, daß sie die Wälder Stück für Stück durchkämmen werden.«
    »Ich habe noch eine Idee. Kennst du die alte Uranmine mit dem klangvollen Namen ›Die Kraft und die Herrlichkeit? Wir könnten über den Wolfspaß gehen. Nördlich davon befindet sich eine Schotterstraße. Dort könnten wir Lummox ausgezeichnet verstecken. Der Haupttunnel ist riesig.«
    »Gar nicht so ganz unvernünftig. Aber unsere Feinde sind in einer überwältigenden Überzahl.«
    Sie schwieg. »Was machen wir nur?« fragte Johnnie nervös.
    »Sei still. Ich muß denken.« Sie legte sich ins Gras und starrte in den blauen Himmel. Schließlich meinte sie: »Durch dein Davonlaufen hast du nichts verbessert.«
    »Nein … aber Zeit gewonnen.«
    »Ja, und das ist nicht schlecht.

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