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TTB 114: Ultimatum von den Sternen

TTB 114: Ultimatum von den Sternen

Titel: TTB 114: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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erklären Sie mir Ihre Pläne.«

 
13
     
    Mrs. Kiku ließ ihren Mann am nächsten Morgen ausschlafen. Sie war der Ansicht, daß keine Krise so bedeutend war, um einem Menschen die dringend nötige Ruhe zu rauben. Als er endlich in sein Büro kam, fand er Wesley Robbins, Leiter des Public-Relations-Büros, schlafend in seinem Stuhl. »Morgen, Wes«, weckte ihn Mister Kiku sanft. »Feiner Morgen.« Robbins knallte ein Exemplar der Capital Times auf den Tisch. »Schon gelesen?«
    »Nein.« Mister Kiku entfaltete die Zeitung.
    »Da bin ich dreiundzwanzig Jahre in der Zeitungsbranche tätig, aber so etwas ist mir noch nie vorgekommen.« Mister Kiku las:
     
    FREMDE EINDRINGLINGE DROHEN MIT KRIEG!
    Geiseln verlangt
    Der Minister für Weltraumangelegenheiten, Mister MacClure, berichtete gestern, daß die fremden Besucher, die sich ›Hroshii‹ nennen, unter Androhung eines Krieges verlangen …
     
    Kiku las weiter. Er sah, daß seine Antwort an die Hroshii vom Minister verzerrt wiedergegeben wurde – in einer Weise, die jede friedliche Lösung des Konflikts außer acht ließ.
    »Schöner Mist, was?« stellte Robbins fest.
    Kiku nickte.
    »Und was sollen wir dagegen tun? Das war ein Schlag auf nüchternen Magen. Warum werde ich von solchen Dingen nicht verständigt?«
    »Einen Augenblick.« Mister Kiku beugte sich über seinen Kommunikator. »Sicherheitsdienst. O’Neill? Verteilen Sie noch mehr Truppen umdas Schiff der Hroshii.«
    »Noch einmal, Boß – warum werde ich von solchen Dingen nicht verständigt?«
    »Eine vernünftige Frage. O’Neill, es darf keinerlei Zusammenstöße geben. Mischen Sie Spezialpersonal unter die aufgeregte Menge. Und achten Sie besonders auf fremdenfeindliche Organisationen. Hatten Sie bisher schon Schwierigkeiten?«
    »Wir sind damit fertig geworden. Aber für die nächsten Stunden kann ich nichts versprechen. Man müßte so was schließlich vorher erfahren …«
    »Sicher. Bleiben Sie in Verbindung mit mir.« Kiku wandte sich an Robbins. »Weißt du, wie es zu diesem Interview kam?«
    »Sehe ich so aus. Er ging zum Essen der Dreierkonferenz. Harmlose Sache. Ich hatte seine Rede gelesen und korrigiert und die Kopien an die Zeitungsfritzen verteilt. Soweit alles in Ordnung. Und dann dies hier vor dem Frühstück. Weißt du jemanden, der meinen Job haben will? Ich möchte in Pension gehen.«
    »Wes, hör zu. Ich wollte die Sache geheimhalten, bis wir Näheres wußten, aber jetzt …« Er erzählte in kurzen Zügen von der neuen Hroshii-Krise.
    Robbins nickte. »Und unsere Nummer eins hat dir den Teppich unter den Füßen weggezogen. Ein netter Spielgefährte.«
    »Wir gehen am besten zu ihm.«
    »Soll ich ihn halten, während du ihm eine verpaßt? Oder umgekehrt?«
    »Wie du willst. Gehen wir gleich?«
    Der Minister war in seinem Büro, und sie wurden vorgelassen. Sie setzten sich. Robbins wartete, bis Kiku sprechen würde. Aber Kiku schwieg. Seine Züge wirkten wie die einer geschnitzten Ebenholzmaske.
    MacClure wurde nervös. »Nun, was gibt es, Henry? Ich bin heute sehr beschäftigt. Man kommt überhaupt nicht mehr zur Ruhe.«
    »Ich dachte, Sie würden uns informieren wollen, Herr Minister.«
    »Worüber?«
    »Haben Sie schon die Morgenzeitung gelesen?«
    »Ja …«
    »Die Richtlinien scheinen sich geändert zu haben. Robbins und ich erwarten neue Direktiven.«
    »Was für Direktiven?«
    »Über Ihre Politik betreffs der Hroshii, Herr Minister. Oder stimmt das nicht, was in den Zeitungen steht?«
    »Nun, nicht genau natürlich. Maßlos übertrieben. Aber im Grunde bleibt die Politik, wie sie ist. Ich informierte nur das Volk über die Dinge, die es unbedingt wissen muß.«
    »Aha.« Mister Kiku legte die Fingerspitzen gegeneinander. »In einer Demokratie muß man das Volk informieren. Schön. Ein alter Bürofuchs wie ich verliert manchmal die Übersicht über die elementaren Dinge. Danke, daß Sie mich daran erinnern.« Einen Augenblick schien er völlig in Gedanken verloren. »Ich glaube, ich muß die Sache wiedergutmachen. Ich werde dem Volk alles erzählen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nun, die ganze Geschichte, Herr Minister. Wie wir in unserer Dummheit und Unachtsamkeit ein Mitglied einer fremden zivilisierten Rasse raubten. Wie durch ein unwahrscheinliches Glück dieses Wesen am Leben blieb. Wie uns dennoch die Vernichtung droht – denn Doktor Ftäml, ein hochintelligentes Wesen einer freundlich gesinnten Rasse, versichert, daß uns die Hroshii in der Tat vernichten können.

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