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TTB 114: Ultimatum von den Sternen

TTB 114: Ultimatum von den Sternen

Titel: TTB 114: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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wußte keine überzeugende Antwort. Er hatte versucht, Mister Kiku zu erreichen, aber Mildred erklärte ihm, daß der Boß bei einer Besprechung sei und nicht gestört werden dürfe.
    »Mistreß Stuart, Sie wissen doch, wie verzerrt in den Zeitungen die Interviews wiedergegeben werden. Von Geiseln war überhaupt nicht die Rede.«
    »Und weshalb steht es dann da? In einem Interview mit dem Minister selbst! Wer hat mehr zu sagen? Sie oder der Minister?«
    Darüber hatte Greenberg seine eigene Meinung, aber er wagte nicht, sie auszusprechen. »Bitte, Mistreß Stuart. Zeitungsnachrichten dürfen nicht als bare Münze genommen werden. Dieser Artikel hat mit dem Fall überhaupt nichts zu tun. Ich bitte Sie doch nur, mit mir in die Hauptstadt zu kommen und sich dort mit dem Staatssekretär zu unterhalten.«
    »Nein. Wenn der Staatssekretär mich sprechen will, soll er hierherkommen.«
    »Madam, wenn es nicht anders geht, wird er das. Mister Kiku ist ein Gentleman der alten Schule, der einer Dame gewiß keine unnötigen Strapazen zumuten möchte. Aber Sie wissen doch, daß eine interplanetarische Konferenz im Gange ist.«
    »Ich habe es mir zur Regel gemacht, mich nicht um Politik zu kümmern.«
    Er seufzte. »Aber einige Leute müssen es tun. Mister Kiku kann heute wegen eben dieser Konferenz nicht kommen. Wir hatten gehofft, daß Sie seiner Privateinladung folgen würden.«
    »Mister Greenberg, ich gab nur zögernd meine Zustimmung. Und jetzt sehe ich, daß Sie mich täuschen wollten. Woher soll ich wissen, daß es sich nicht um einen Trick handelt? Eine Verschwörung, um meinen Sohn diesen Monstren zu übergeben?«
    »Madam, bei meiner Ehre als Diplomat der Föderation versichere ich Ihnen …«
    »Strengen Sie sich nicht an, Mister Greenberg. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen …«
    »Bitte, Mistreß Stuart. Wenn Sie nur …«
    »Mister Greenberg, zwingen Sie mich nicht, unhöflich zu einem Gast zu sein. Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen.«
    Greenberg ging. Er dachte daran, den Jungen allein zu erwischen und ihn zu überreden, aber John Thomas war still hinausgegangen.
    Auf dem Landedach des Hotels erwartete ihn ein Reporter. »Augenblick, Mister Greenberg. Mein Name ist Hovey.« Er hielt ihm ein Mikrophon unter die Nase. »Was sagen Sie zu Mister MacClures Interview?«
    »Kein Kommentar.«
    »Mit anderen Worten, Sie sind einverstanden?«
    »Kein Kommentar.«
    »Dann sind Sie nicht einverstanden?«
    »Kein Kommentar. Ich habe es eilig.« Das stimmte. Er mußte unbedingt herausfinden, welcher Esel für das Interview verantwortlich war.
    »Nur eine Sekunde … ich würde gern einmal meinen Kollegen von den großen Zeitungen zuvorkommen.«
    Greenberg zuckte die Achseln. Der junge Mann konnte ja nichts dafür. »Gut, aber machen Sie es kurz.«
    »Es heißt, daß Sie hier sind, um John Thomas Stuart in die Hauptstadt zu bringen und ihn dort den Hroshii zu übergeben. Stimmt das?«
    »Kein Kom … Nein, schreiben Sie folgendes: Kein Bürger der Föderation wurde je irgendeiner Macht als Geisel ausgeliefert.«
    »Ist das amtlich?«
    »Ja«, erklärte Greenberg fest.
    »Was tun Sie aber hier? Sie sollen doch den jungen Stuart und seine Mutter in die Hauptstadt bringen? Die Hauptstadt untersteht nicht der Staatspolizei. Unsere Beamten könnten ihn also dort nicht schützen?«
    Greenberg schüttelte ärgerlich den Kopf. »Jeder Bürger genießt in der Regierungsenklave die gleichen Rechte wie an seinem Heimatort.«
    »Warum wollen Sie den Jungen in die Hauptstadt holen?«
    Greenberg log schnell und fließend. »John Thomas Stuart kennt die Psychologie der Hroshii wie kein anderer. Er muß uns bei den Verhandlungen helfen.«
    »Das sieht schon besser aus. ›Junger Bürger von Westville als diplomatischer Assistent berufen‹. Wie wäre das? Eine hübsche Schlagzeile.«
    Greenberg nickte. »Sind Sie jetzt fertig? Ich habe es eilig.«
    »Sicher«, meinte Hovey. »Ich bringe das Ganze schon auf ein paar tausend Worte. Danke, Sir. Bis später.«
    Greenberg ging in sein Zimmer, schloß sich ein und wandte sich an die Teleleitung, um im Ministerium anzurufen. Doch in diesem Augenblick summte es. Polizeichef Dreiser erschien am Bildschirm. »Mister Greenberg?«
    »Hallo, Mister Dreiser. Wie geht’s?«
    »Danke, danke. Aber Mister Greenberg – Mistreß Stuart hat mich soeben angerufen.«
    »Ja?« Greenberg spürte ein plötzliches Verlangen nach den kleinen weißen Pillen, die der Boß immer schluckte.
    »Mister Greenberg, wir

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