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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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faulen Eiern zog vorbei. Zur Linken glitzerte der Sumpf im Sonnenlicht. Lilienartige Gewächse bildeten einen üppigen Teppich. Hier und da standen Baumfarne in einer zierlichen Gruppe mitten im Wasser. Am Ufer entlang hatte man bunte Zelte errichtet, und die Feiernden wanderten fröhlich herum und winkten ihren Freunden zu.
    »Unappetitlich.« Magnan schnüffelte. »Sie schwanken schon, bevor ihr infernalisches Fest überhaupt begonnen hat.«
    »Das ist ein Eingeborenentanz«, verbesserte ihn Retief. »Er ist kulturell sehr hochstehend.«
    »Was ist eigentlich der Anlaß dieses blödsinnigen Feierns? Es scheint die elementarsten Verantwortungsgefühle in diesen Hanswursten ausgelöscht zu haben.«
    »Irgendwie hängt es mit der Stellung der vier Monde zusammen«, erklärte Retief. »Aber es ist mehr als das. Es scheint große religiöse Bedeutung zu haben. Die Tänze symbolisieren Geburt und Tod oder so etwas Ähnliches.«
    »Sie kommen gefährlich nahe an den Platz der heiligen Handlungen«, bemerkte Magnan, als das Taxi neben dem Schiff hielt. »Hoffentlich erlaubt sich der Mob keine Übergriffe.«
    Ein paar Eingeborene, die aus einer der vielen wundervollen Glasarkaden kamen, die die Eingänge zum Tempelkomplex bildeten, warfen nur uninteressierte Blicke auf das Schiff, als sich die Luke öffnete, und ein Groaci, die spindeldürren Beine in Knickerbockers und grelle Socken gehüllt, auf der Bildfläche erschien.
    Magnan kletterte hastig aus dem Taxi. »Sehen Sie zu, Retief, wie ich diese Sache behandle«, sagte er hinter der vorgehaltenen Hand. »Ein strenges Wort zur rechten Zeit verhindert vielleicht spätere Gewalttaten.«
    »Ich würde lieber dem Fahrer ein strenges Wort sagen, sonst verschwindet er.«
    »Sehen Sie, Mac-Tic, ich habe ein Plätzchen an einem heißen Schlammloch reservieren lassen«, rief der Fahrer, als er den Wagen wendete. »Fünf Minuten, o.k.?«
    Retief händigte dem Fahrer ein dickes Trinkgeld aus und folgte Magnan durch den aufgewühlten Boden zur Landetreppe. Der Groaci stieg aus. Jedes seiner fünf Stielaugen suchte sich ein anderes Ziel. Eines dieser Ziele war Magnan.
    »Gesandter Barnshingle«, sagte er in seiner dünnen Stimme, bevor Magnan zu Wort kam, »ich bin Fiss, Direktor der Groaci Intertouring Company. Ich nehme an, Sie sind gekommen, um mir und meiner kleinen Gruppe bei Erledigung der Zoll- und Einreisegenehmigungen zu helfen. Nun ...«
    »Direktor einer Reisegesellschaft sagten Sie, Mr. Fiss?« unterbrach ihn Magnan. »Fünfzig Schiffsladungen Touristen?«
    »Sehr richtig. Ich kann Ihnen versichern, daß Pässe und Visa in Ordnung sind, ebenso alle Impfbestätigungen. Da wir Groaci zu den Yalcanern keine diplomatischen Beziehungen haben, ist es vom CDT wirklich liebenswürdig, sich zu bemühen ...«
    »Einen Augenblick, Mr. Fiss. Wie lange wollen Ihre Touristen auf Yalc bleiben? Vermutlich nur während des Voom-Fests?«
    »Ich glaube, unsere Visa lauten auf ... ja, richtig ... auf unbeschränkte Zeitdauer, Herr Gesandter ...«
    »Mein Name ist Magnan, Stellvertreter des Gesandten.«
    Fiss ließ seine Augen kreisen. »Der Gesandte selbst ist nicht hier?«
    »Nein, er unternimmt eine Gebirgstour. Ein sehr sportlicher Herr. Nun, äh, darf ich fragen, wo sich die anderen neunundvierzig Schiffe befinden?«
    »Wo kann ich den Gesandten finden?« fragte Fiss.
    »Das weiß ich wirklich nicht«, meinte Magnan indigniert. »Wir haben seit zwei Tagen nichts von ihm gehört. Nun, was diese anderen Schiffe betrifft ...«
    »Soviel ich weiß, gibt es auf dieser reizenden kleinen Welt neunundvierzig Städte«, sagte Fiss mit einem glatten Lächeln. »Jeder Transporter landet in einer anderen Stadt.«
    »Komische Art, eine Reisegesellschaft zu führen ...« Magnan unterbrach sich, als eine Frachtluke geöffnet wurde und ein schweres sechsrädriges Fahrzeug ins Freie rollte. Ganze Reihen vieläugiger, stieläugiger Groaciköpfe tauchten an den offenen Seitenfenstern auf. Mit hastigen Buchstaben hatte man Groaci Intertouring Company auf die Flanken geschrieben. Ein zweites Gefährt folgte dem ersten und ein drittes und viertes. Magnan brachte seinen Mund nicht mehr zu, als sich die Wagen zu einer ordentlichen Doppelreihe aufstellten.
    »Was soll denn das, Fiss?« platzte er schließlich heraus. »Das sollen Touristen sein?«
    »Natürlich. Was sonst? Wenn Sie die Güte hätten, auch die Anwesenheit von Damen und reizenden Groacikindern festzustellen – ja, unschuldige, fröhliche

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