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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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nach der Krise.«
    »Aber Mister Magnan, was sind das für häßliche Worte? Das ist lediglich eine Warenuntersuchung für meinen nächsten Bericht. Sie haben mir den Posten eines Handelsattachés angedreht, wenn Sie sich noch erinnern.«
    »Als Chargé d'affaires in der Abwesenheit des Gesandten verbiete ich Ihnen das Trinken während des Dienstes«, schnaubte Magnan.
    »Sie scherzen, Mr. Magnan. Das würde das Ende der uns bekannten diplomatischen Gepflogenheiten bedeuten.«
    »Nun, also wenigstens bis zum Mittagessen. Und ich ermächtige Sie hiermit, die Marktforschung bis auf weiteres zu verschieben. Denn in den nächsten Stunden erwartet uns vermutlich eine Katastrophe.«
    »Um was geht es eigentlich?«
    Magnan holte ein gelbes Blatt Papier von seinem Schreibtisch und reichte es Retief. »Das kam vor vierzig Minuten über den Selbstschreiber.«
    UNBEKANNTER KONVOI VON FÜNFZIG SCHIFFEN KLASSE ULANEN GESICHTET. KURS AUF YALC III ETA 15 UHR GZ 30. OKT GZR GEZEICHNET POMFROY PATROUILLENBOOT 786-G.
    »Ulanen«, meinte Retief. »Das sind Tausendmanntransporter. Und fünfzehn Uhr am dreißigsten bedeutet, daß sie in zwei Stunden hier sein können.«
    »Das könnte eine Invasion sein, Retief. Ein Friedensbruch! Können Sie sich vorstellen, was für ein Vermerk in meine Akten käme, wenn der Planet unter meiner Nase eingenommen würde?«
    »Für die Eingeborenen wäre es sicher noch schlimmer«, meinte Retief. »Was haben Sie bis jetzt unternommen?«
    »Hm. Ich habe meine Nachmittagsverpflichtungen abgesagt, die Fahrpläne nach abfliegenden Schiffen studiert und meine Bleistifte gespitzt.«
    »Haben Sie versucht, von diesem Pomfroy Näheres zu erfahren?«
    »In der Funkzentrale haben bis auf einen Eingeborenen alle Funker Urlaub. Er versucht gerade, mit Pomfroy Verbindung aufzunehmen.« Magnan drückte auf einen Knopf seines Schreibtisches. »Oo-Gilitit, sind Sie durchgekommen?«
    »Pomfroy-Tic immer noch dicht geschlossene Nahrungsklappe ...«
    »Gilitit«, brüllte Magnan, »ich habe Ihnen schon einmal gesagt, Sie sollten auf Ihre Sprache achten. Das ist doch keine Art für einen Funker.« Er schaltete ab. »Verrückte Eingeborene. Es ist natürlich hoffnungslos, denn wir sind nicht dazu eingerichtet, diese Patrouillenboote ausfindig zu machen.«
    »Was halten die Eingeborenen von Yalc von der Lage?«
    Magnan sah ihn überrascht an. »Nun, äh ... ach so, ich wollte gerade Oo-Rilikuk anrufen.« Magnan drückte auf ein paar Knöpfe, bis auf dem Bildschirm ein sanftes blau-gelbes Gesicht mit Augen wie goldene Stecknadeln und vertikal gelenkigen Kiefern erschien. Die Kiefer waren eifrig mit einem fettigen Geflügelschenkel beschäftigt.
    »Ah, Magnan«, sagte er mit einer Stimme, die an ein schlecht geschmiertes Wagenrad erinnerte. »Bin gerade beim Mittagessen. Keule einer Riesenheuschrecke. Ausgezeichnet.« Eine Zunge vom Aussehen eines langen grünen Seidenbands schnalzte ein Brösel aus dem Winkel des lippenlosen Mundes.
    »Oo-Rilikuk, wissen Sie etwas von einem großen Konvoi, der heute ankommen soll?«
    Rilikuk tupfte sich mit einer dünnen Serviette das Kinn ab. »Ich glaube mich zu erinnern, daß ich in den letzten Wochen eine Anzahl von Einreisegenehmigungen für Angehörige der Groaci ausgestellt habe.«
    »Groaci? Etwa fünfzig Schiffsladungen?«
    »So etwa«, meinte der Yalcaner sorglos. »Wenn Sie nichts anderes vorhaben, würde ich mich freuen, wenn Sie sich meinem Junggesellenklub während der Festlichkeiten anschließen ...«
    »Machen Sie sich denn keine Sorgen? Wahrscheinlich wissen Sie nicht, welchen Ruf die Groaci genießen ...«
    »Ich habe eine herrliche Schildkröte aufgetrieben – die fette Sorte. Und an rassigen Weibern wird es uns auch nicht fehlen – obwohl Sie natürlich letztere nicht genießen können ...«
    »Darf ich Sie nach dem Zustand der planetarischen Verteidigungsanlagen fragen, Rilikuk? Ich warne Sie, man kann diesen Groaci nicht trauen ...«
    »Planetarische Verteidigungsanlagen?« Rilikuk schnalzte vor Vergnügen. »Als eingefleischte Pazifisten haben wir es nie für nötig befunden, uns mit solchen Extravaganzen zu belasten. Also, ich verlasse mein Büro in ein paar Minuten und komme auf einen Sprung bei Ihnen vorbei. Wir können bei mir zu Abend essen, und dann gehen wir gemeinsam zum Sumpf.«
    »Sie verlassen das Außenministerium in so einem Augenblick?« gellte Magnan. »Sie landen in den nächsten Minuten.«
    »Ich fürchte, diese Woche habe ich keine Zeit, mich um den

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