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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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stieß nachdenklich eine Rauchwolke in die Luft. »Das was ich vorhin über die Aga Kagans sagte, war kein Spaß. Sie haben ein paar häßliche Angewohnheiten. Und ich möchte nicht, daß man Sie mit den gleichen Messern operiert, mit denen sonst das Ziegenfleisch ausgelöst wird.«
    »Das würde mir selbst auch nicht besonders zusagen. Aber die Botschaft muß abgeliefert werden.«
    »Eine Eskorte, sagten Sie? Was haben Sie vor?«
    »Ein paar Muskeln im Hintergrund sind eine alte diplomatische Gewohnheit«, meinte Retief.
    Der Regierungschef drückte sorgfältig seine Zigarre aus. »Früher war ich ein ziemlicher Muskelmann. Würden Sie mich mitnehmen ...?«
    »Das würde unserer kleinen Abordnung genau die richtige Solidaritätsnote verleihen.« Er rückte seinen Stuhl näher. »Also, ich habe folgendes vor ...«
     
    *
     
    Acht Meilen westlich der Hauptstadt rollte ein schwarzes Luftauto mit den Flaggen der Regierung und des CDT einen Fuß über der schlecht gepflasterten Straße dahin. Die Fahrt ging über sanft geschwungene Hügel. Der Regierungschef beugte sich zu Retief hinüber. Er deutete mit dem Zigarrenende auf die Landschaft.
    »Vor fünfzig Jahren war hier kahler Felsen«, erklärte er. »Wir haben besondere Bakterien angesetzt, die den Stein in Boden umwandelten. Als das geschehen war, gingen wir daran, ihn von Jahr zu Jahr kräftiger zu düngen. Nächstes Jahr sollte zum erstenmal Getreide angepflanzt werden. Aber es sieht so aus, als würden sich die Ziegen hier niederlassen.«
    Das Luftauto nahm eine Steigung, und der Bojare warf seine Zigarre mit einem heiseren Ausruf weg. Eine Herde dürrer Ziegen umstand ein herrliches Kornfeld und tat sich gütlich. Das Auto blieb mit einem Ruck stehen. Retief faßte den Bojaren am Arm.
    »Bleiben Sie ruhig, Georges«, sagte er. »Denken Sie daran, daß wir uns auf einer diplomatischen Mission befinden. Wir wollen doch am Konferenztisch nicht nach Ziegen riechen.«
    »Oh, ich bringe sie mit bloßen Händen um«, fauchte der Regierungschef.
    Eine Ziege hob den dünnen Bart herausfordernd in die Luft und meckerte verächtlich.
    »Haben Sie das gesehen? Sie dressieren ihre Viecher ...«
    »Ruhig, Georges. Wir behandeln dieses Problem zusammen mit den anderen.«
    »Oh, wenn ich nur ...«
    »Da, Georges. Sehen Sie einmal dort hinüber.«
    Hundert Schritt vor ihnen kamen drei Männer eine Anhöhe heraufgeritten. Einen Augenblick sah man ihre dunklen Silhouetten sich scharf gegen den wolkenlosen, blassen Himmel abheben, dann galoppierten sie auf das Auto zu. Sie zogen drei Spuren durch das braungoldene Korn.
    Georges wollte die Tür öffnen. »Denen zeige ich es, diesen ...«
    Retief zog ihn auf den Sitz zurück. »Sitzen Sie ruhig und sehen Sie erfreut aus, Georges. Die Opposition darf nie Ihre wahren Gefühle kennen. Tun Sie, als ob Sie ein Ziegenliebhaber wären – und geben Sie mir bitte eine Ihrer Zigarren.«
    Die drei Reiter hielten auf der Straße vor dem Auto an. Georges hustete von dem Staub, den sie aufwirbelten. Retief knipste seelenruhig das Zigarrenende ab, roch daran und zündete sie an. Er blies eine dicke Rauchwolke aus, und erst dann fiel sein Blick wie zufällig auf das Trio.
    »Friede sei mit euch«, begann er in akzentfreiem Kagan. »Mögen eure Schatten nie kleiner werden.«
    Der Anführer der drei, ein hakennasiger Mann mit einem schweren Vollbart, nahm sein Gewehr in die Hand und runzelte wütend die Stirn.
    »Habt keine Furcht«, sagte Retief milde. »Wer als Gast zu uns kommt, genießt unseren Schutz.«
    Der Jüngste des Trios stieß einen heiseren Fluch aus und richtete sein Gewehr auf Retief.
    »Jugend kennt nicht die Weisheit der Väter«, lächelte Retief. »Tragt Sorge, daß der Bartlose nicht den Ruf seines Hauses beschmutzt.«
    Der Anführer wirbelte herum und schnarrte einen Befehl. Der Junge senkte die Waffe. Dann wandte sich der Bärtige wieder an Retief.
    »Verschwindet, Eindringlinge«, knurrte er. »Ihr stört die Ziegen.«
    »Geiz kleidet nicht die Großherzigen«, sagte Retief. »Mögen die Geschöpfe ihren Hunger stillen, ehe sie weiterziehen.«
    »Pah! Die Ziegen der Aga Kagans weiden auf dem Land der Aga Kagans.« Das Pferd des Anführers kam fast bis zu Retief heran.
    »Einen Mann für das zu preisen, was er nicht besitzt, gibt ihn der Lächerlichkeit preis. Dies ist das Land der Bojaren. Doch genug mit den Floskeln. Wir wollen zu eurem Herrscher.«
    »Steigt aus dieser Maschine Scheitans!«
    »Es steht geschrieben: Brauchst

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