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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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machen.«
    »Aber warum?« Peretz hob hilflos die Schultern. »Wozu diese bombastische Unabhängigkeitserklärung? Was für bewaffnete Streitkräfte habt ihr? Eure Flotte kann höchstens aus deinem alten Kaperschiff und ein paar Beuteschiffen bestehen. Abgesehen davon habt ihr nur eure Gendarmerie. Was für eine Streitmacht kann eine halbe Million Leute auf die Beine stellen?«
    »Willst du uns drohen, Moshe?«
    »Was?« Peretz starrte ihn mit offenem Mund an. »Was meinst du damit?«
    »Will die Erde uns zurückerobern? Ihr könntet das natürlich tun, obwohl es blutig und kostspielig wäre.«
    »Nein, nein. Kein Mensch denkt daran. Hat die Zeit der Besetzung bei euch allen einen Nervenschock ausgelöst?«
    Heim schüttelte den Kopf. »Im Gegenteil, wir verlassen uns auf den guten Willen und die Vernunft der Erde. Mit einem Protest haben wir gerechnet, aber wir wissen, daß ihr keine Gewalt gegen uns anwenden werdet.«
    »Aber – hör mich an. Wenn ihr den Status eines Nationalstaats anstrebt, gut, das geht nur euch und Frankreich etwas an. Aber nach eurer Erklärung wollt ihr aus der Weltföderation austreten!«
    »Das haben wir getan«, erwiderte Heim. »Jedenfalls im juristischen Sinn. Wir hoffen, günstige Handelsverträge mit der Erde abzuschließen, und wir werden natürlich immer besonders enge verwandtschaftliche Beziehungen zu Frankreich unterhalten. Präsident de Vigny glaubt, daß Frankreich keine Einwände machen und uns mit seinem Segen gehen lassen wird.«
    Peretz seufzte: »Gunnar, hast du die ganze Geschichte vergessen? Weißt du, was ein Auseinanderbrechen der Föderation bedeuten würde?«
    »Krieg.« Heim nickte. »Aber wegen uns und Frankreich wird die Föderation nicht auseinanderbrechen. Bei allen ihren Fehlern hat sie sich als so gut und nützlich erwiesen, daß man sie nicht über Bord werfen wird. Aber die Erde ist ein einzelner Planet. Du kannst ihn in neunzig Minuten umrunden. Die Menschen leben wie die Sardinen zusammengedrängt. Wenn sie sich nicht gegenseitig umbringen wollen, müssen sie sich vereinigen. Hier«, und er beschrieb eine ausholende Geste, »haben wir mehr Platz.«
    »Aber …«
    »Das Universum ist zu groß für ein einziges System. Keine Regierung könnte es übersehen oder gar kontrollieren. Der Beweis dafür ist erbracht. Wir mußten die Föderation mit allen möglichen Tricks dazu bringen, daß sie tat, was in unseren Augen notwendig war. Weil sie es nicht sehen konnte.« Er schlug Peretz auf den Rücken. »Ich weiß. Du hast Angst vor künftigen interstellaren Kriegen, wenn die Planeten unabhängig sind. Mach dir keine Sorgen. Das wäre lächerlich. Um was sollten selbst genügsame und isolierte Welten Krieg führen?«
    »Wir haben gerade einen interstellaren Krieg hinter uns«, sagte Peretz.
    »Richtig. Und wie ist er entstanden? Jemand wollte der Ausdehnung der menschlichen Rasse einen Riegel vorschieben. Moshe, statt uns in eine Form einfrieren zu lassen, statt klein zu bleiben, weil wir Angst haben, die Kontrolle zu verlieren, sollten wir etwas anderes ausarbeiten. Laß uns herausfinden, wie viele verschiedene Gesellschaften, menschliche und nichtmenschliche, existieren können, ohne vom Knüppel eines Polizisten bedroht zu werden. Ich glaube nicht, daß es da eine Grenze gibt.«
    Peretz schüttelte zweifelnd den Kopf. »Nun – vielleicht. Ich hoffe, daß du recht behalten wirst.« Nach längerem Schweigen setzte er hinzu: »Ich muß bekennen, daß mir besser zumute wäre, wenn Präsident de Vigny sich offiziell entschuldigte, daß er unser Schiff nicht näher heranläßt.«
    »Ich bitte dich persönlich um Entschuldigung«, sagte Heim.
    »Und ich nehme sie an.« Peretz hielt ihm die Hand hin, und zum erstenmal ging ein kurzes Lächeln über sein faltiges Gesicht. »Angenommen und vergessen, du verdammter alter Querkopf!«
    Erleichtert führte Heim seinen Gast ins Haus. Ein Dienstmädchen erschien und fragte nach ihren Wünschen. »Was willst du haben?« fragte Heim. »Verschiedene Lebensmittel sind immer noch knapp und rationiert, aber diese Franzosen haben große Weinkeller angelegt.«
    »Es gibt nichts Besseres als einen guten Rotwein, danke.«
    »Das finde ich auch. Wie ist es mit Lebensmitteltransporten? In Neu-Europa gibt es keine einzige Flasche Scotch, um nur ein Beispiel zu nennen.«
    Peretz nickte. »Es sind schon welche unterwegs. Das Parlament wird schreien, wenn ich melde, was ihr getan habt, und man wird von einem Embargo sprechen, aber daraus wird

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