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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Kapitän mißtrauisch werden und die Meroeth mit einer Rakete atomisieren könnte. Die größere war, daß die Savaidh unbeirrt die Reise fortsetzen würde, um dem Admiral zu Hilfe zu eilen. Die Beschleunigung der Meroeth war nicht hoch genug, um mit einem Zerstörer Schritt halten zu können.
    Seine Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet. Die Savaidh änderte ihren Kurs und setzte zum Rendezvousmanöver an.
    Heim drosselte den Antrieb. Die beiden Schiffe liefen nun auf Parallelkurs, und der Zerstörer verminderte seine Geschwindigkeit. Nach kurzer Zeit standen sie im Verhältnis zueinander still. Der seitliche Abstand betrug nicht mehr als einen Kilometer. Behutsam manövrierte sich der Zerstörer näher an den stumpfnasigen Rumpf des Transporters heran.
    Heim hatte auf diesen Augenblick gewartet. Er stieß einen Nothebel herunter, und die Meroeth warf sich mit der vollen Schubkraft ihrer seitlichen Steuerungsdüsen auf ihr Ziel.
    Die Zeit reichte weder für ein Ausweichmanöver, noch für den Abschuß einer Rakete. Die Schiffe kollidierten breitseits. Der Stoß erschütterte die Meroeth, zerriß die Metallverkleidung, legte verbogene Trägerrippen bloß und unterbrach die Versorgungsleitungen. Das gleiche geschah auf der Savaidh, wo unvorbereitete Alerionas ohne Raumanzüge zu Boden oder gegen die berstenden Wände geworfen wurden.
    Ein Raumschiff besitzt keine starke Panzerung, nicht einmal für den Krieg. Seine Außenhaut ist stark genug, um aufprallende Mikrometeoriten abzuhalten; die größeren und selteneren Steine kann es rechtzeitig ausmachen und ihnen ausweichen. Gegen den Treffer einer nuklearen Waffe gibt es jedoch keinen Schutz, und so sind kostspielige und schwere Panzerungen ebenso unzweckmäßig wie hinderlich, wenn es auf rasche Beschleunigung ankommt. Die Geschwindigkeit der Meroeth war nicht hoch, aber ihre Masse reichte aus, um beide Schiffe ineinander zu verkeilen. Die Luft entwich in einer frostigen Wolke und verlor sich im Raum. Steuerlos und ohne Antrieb scherten die havarierten Schiffe aus ihrer Bahn und taumelten durch das All.
    »Auf feindliche Enterkommandos achten!« Heim wußte nicht, ob die in seinen Helm eingebaute Sprechfunkanlage alle Stationen erreichte. Wahrscheinlich nicht. Im Schiff herrschte Dunkelheit, Schwerelosigkeit und völlige Luftleere. Das spielte keine Rolle; seine Männer wußten, was sie zu tun hatten. Heim schnallte sich vom Sitz los und tastete sich auf die Gefechtsstation, die er für sich ausgewählt hatte.
    Der größte Teil der feindlichen Mannschaft mußte tot sein. Verschiedene mochten überlebt haben, sofern sie Raumanzüge trugen oder in unbeschädigten Abteilungen Dienst taten. Wenn diese wenigen noch eine intakte Kanone fänden, würden sie schießen. Wenn nicht, würden sie den Nahkampf suchen. Im Kampf Mann gegen Mann aber mußten die nicht an den Zustand der Schwerelosigkeit gewöhnten Neu-Europäer unterliegen.
    Heims Laseranlage besaß ihre eigene, unabhängige Energiequelle. Er peilte den Lauf entlang durch die zersprungene Glasitkuppel und suchte nach einer Bewegung in den Trümmern des Zerstörers. Losgerissenes Blech, Drähte, Isoliermaterialien und Bruchstücke aller möglichen anderen Geräte und Teile schwebten überall im Raum.
    Eine Waffe blitzte auf, und eine schwere Erschütterung ging durch das Wrack der Meroeth. Eine Explosion? Er wußte es nicht sicher. Eine dick in einen Raumanzug vermummte Gestalt krabbelte über verbogenes Gitterwerk. Die Silhouette hob sich in ihrem Schwarz nur von den im Sternenlicht schimmernden Metallteilen ab. Ein Überlebender, der tapfer versuchte, den hoffnungslosen Kampf weiterzuführen. Oder wollte er sein Leben retten? Heim bekam ihn ins Visier und feuerte. Die Gestalt verlor ihren Halt und begann langsam in den Raum hinauszutreiben. »Das habe ich nicht gern getan«, murmelte Heim, »aber du hättest irgendeine gefährliche Waffe bei dir tragen können.«
    Sein Laserstrahl hatte ihn verraten. Ein feindlicher Laser stach nach ihm. Er kauerte sich noch tiefer hinter den Schutzschild. Unerträgliche Helligkeit zerfraß wenige Zentimeter über ihm das Metall. Dann folgten mehrere neue Erschütterungen, schwächer diesmal, und der Laser erlosch.
    Der Kampf dauerte nicht lange. Die Alerionas, falls welche am Leben geblieben waren, hatten offenbar beschlossen, stillzuhalten und die weitere Entwicklung abzuwarten.
    Stunden vergingen.
    Ein neuer Höhepunkt kam, als der mattschimmernde Torpedokörper der

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