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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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überlegen.
    Zweitens: Der Feind hat erfahren, daß wir auf dem Planeten waren, und hat die beiden Schiffe in Reichweite zurückgerufen. Sie befinden sich augenblicklich im Kurs auf Neu-Europa. Das erste müßte bereits mit der Verlangsamung begonnen haben; es ist der Zerstörer Savaidh. Das andere ist der Kreuzer Inisant. Suchen Sie auch die heraus; aber ich halte sie nur für durchschnittliche Schiffe ihrer jeweiligen Klasse. Die Orientierungsdaten sind ungefähr folgende …« Er verlas die Navigationsdaten.
    »Drittens: Der Feind hält uns vermutlich für die Sternschnuppe. Weil er mit den zwei ankommenden Schiffen noch keine Verbindung aufnehmen kann, haben wir Gelegenheit, sie nacheinander anzugreifen. Passen Sie auf. Kümmern Sie sich nicht um den Zerstörer. Die Meroeth wird sich seiner annehmen; wenn es mir mißlingt, ist er für Sie keine große Bedrohung. Sie fangen die Inisant ab. Sie wird mit relativ hoher Geschwindigkeit fahren, jedoch keinen Angriff erwarten. Wenn Sie Ihre Karten richtig spielen, haben Sie eine ausgezeichnete Chance.
    Viertens: Wenn Sie mit der Inisant fertig sind, stoßen Sie zu mir. Meine vorausberechnete Position wird zu der Zeit etwa folgende sein …« Wieder kam eine Reihe von Zahlen. »Sollte es mich erwischen, handeln Sie nach Ihrem freien Ermessen. Aber denken Sie daran, daß Neu-Europa nur von einem Kreuzer verteidigt wird.«
    Heim sog Luft in seine Lungen. Sie war heiß und hatte einen elektrischen Geschmack. »Ich wiederhole.« Und am Schluß seiner Meldung sagte er: »Gunnar Heim an David Penoyer und die Männer der Sternschnuppe II – Waidmannsheil! Ende und aus.«
    Dann lehnte er sich in seinen Sitz zurück, blickte in Richtung auf die Sonne zu den Sternen hinaus und dachte an Lisa.
    Die Geschwindigkeit der Meroeth nahm weiter zu. Heim sah, daß es im Moment keine Arbeit für ihn gab, und so ging er zu einem Imbiß in die Messe, wo er Vadasz mit einem untersetzten, rothaarigen Kolonisten antraf, der gierig seinen Kaffee schlürfte. »Ah, mon capitaine«, sagte der Mann mit einem Augenaufschlag, »je n’avais pas bu du café depuis un sacré longtemps. Merci beaucoup.«
    »In der nächsten Zeit werden Sie mir nicht viel zu danken haben«, erwiderte Heim.
    Vadasz schüttelte tadelnd den Kopf. »Du solltest nicht so grimmig dreinschauen, Gunnar. Alle freuen sich über den geglückten Durchbruch und sind zuversichtlich.«
    »Es ist wohl die Müdigkeit.« Heim ließ sich auf eine Sitzbank fallen.
    »Ich werde dich wieder munter machen«, sagte Vadasz, und er hielt sein Versprechen. Als Heim gestärkt und vom Kaffee belebt auf die Brücke zurückkehrte, hatte sein Schritt etwas von seiner jugendlichen Elastizität wiedergewonnen.
    Die Zeit verrann, und schließlich kam die Savaidh in Sicht, zuerst auf dem Radarschirm, dann in den Bullaugen.
    Die Hände, die sie gebaut hatten, waren keine menschlichen Hände. Aber das Schiff diente dem gleichen Zweck und unterlag demselben physikalischen Gesetz wie die Zerstörer der irdischen Raumflotte. Klein, schlank und mit Tarnfarbe gestrichen, von leopardenhafter Gefährlichkeit und Schönheit, erinnerte ihn das Schiff so sehr an seine alte Sternschnuppe I, daß Heim einen Moment zögerte. Ist es recht, dachte er, es auf diese Weise zu vernichten?
    Ja. Eine legitime Kriegslist. Er schaltete die Sprechanlage ein. »Brücke an Radiozentrale. Brücke an Radiozentrale. Geben Sie Notsignal.«
    Die Meroeth begann zu sprechen, nicht mit einer Stimme, sondern im an- und abschwellenden Heulton, der für die Schiffe Alerions in Havariefällen vorgeschrieben war.
    Der Kapitän des Zerstörers befahl einen Verständigungsversuch über das Radio, doch er bekam keine Antwort. Der Abstand verringerte sich. Die Savaidh wuchs vor Heims Augen.
    Die Alerionas hatten keinen Anlaß, daran zu zweifeln, daß dies ein eigener Transporter war. Es mußte ein Defekt vorliegen, der die Radiozentrale außer Betrieb gesetzt hatte. Offenbar hatte der Nachrichtenoffizier sein Gerät mit Mühe und Not soweit repariert, daß es das Notsignal ausstrahlen konnte. Es war deutlich, daß der Schaden nicht bei den Maschinen lag, denn der Transporter stand unter Antrieb. »Brücke an alle Stationen« sagte Heim in sein Mikrophon. »Raumanzüge schließen. Höchste Alarmbereitschaft.« Er klappte seine Sichtscheibe herunter und konzentrierte sich auf die Navigation. Zwei Ängste nagten an seinem Selbstvertrauen. Die kleinere, weil weniger wahrscheinliche war, daß der fremde

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