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Tu dir weh

Tu dir weh

Titel: Tu dir weh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilaria Palomba
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Motors, ein Licht, ein Auto.
    Nein, verdammt.
    Noch ein Auto, und noch eins, und noch eins.
    Stella gibt auf, zieht den Tanga hoch und geht zum Auto zurück. Die Knie an der Brust sitzt sie da und seufzt vor Schmerz.
    Denk nicht daran, es ist einfach nur Bauchweh und keine Bombe.
    Sie ist müde, es wird ungefähr zwei oder drei Uhr nachts sein, und sie hat noch nichts genommen. Die Lider fallen ihr zu.
    »Da bin ich wieder.«
    Sie öffnet abrupt die Augen.
    »Hast du mich erschreckt.«
    »Bist du eingepennt? Keine Sorge, jetzt wirst du wieder wach, mit all dem Zeug, das ich mitgebracht habe.«
    Das Bauchweh hat sich etwas abgeschwächt.
    Sobald du dir eine Line ziehst, wirst du den Bauch nicht mehr spüren.
    Marco legt sich einen Trip auf die Zunge und nähert sich Stellas Mund. Diese Angewohnheit, sich die Trips mit der Zunge zu geben, mochte sie immer sehr, fand sie immer aufregend und verrucht. Und so küssen sie sich wie ein echtes Liebespaar, tauschen Speichel und LSD. Sie fühlt sich komisch. Trotz der Weichheit von Marcos Lippen, des Geschmacks, des Geruchs kommt es ihr vor, als ob sie einen Fremden küssen würde.
    Er löst sich, legt die Hände aufs Steuer.
    »Es gibt noch mehr«, sagt er.
    »Hmmm. Was denn?«
    »Ich hab’ jede Menge besorgt, aber ich würde sagen, wir ziehen jetzt nur eine Line MDMA, und den Rest heben wir fürs nächste Mal auf.«
    Ja, sicher, das nächste Mal gehst du mit meiner Zwillingsschwester aus.
    »Was hast du noch?«, fragt Stella.
    Marco wird langsam ein bisschen nervös, er schafft es nicht, die Situation in den Griff zu bekommen. Er holt alle Tütchen raus. Ein Gramm MDMA, ein Gramm Ketamin, zwei Gramm Speed.
    Sie schaut ihn mit gierigen Augen an.
    »Heute«, sagt sie, »müssen wir alles aufbrauchen.«
    Seine Laune trübt sich, er wirkt ängstlich und erschüttert.
    »Bist du verrückt, Stella? Was ist, hattest du etwa Freude an deiner Überdosis? Willst du gleich noch eine haben?«
    Stellas Kopf dröhnt, als würde ein Specht unaufhörlich mit seinem Schnabel dagegen klopfen. Sie legt die Hände auf die Stirn.
    Ja, ich will heute Nacht mit dir sterben, das ist immer noch besser als die Einsicht, monatelang wegen eines Trottels gelitten zu haben.
    »Leg mal irgendeine Line«, sagt Stella.
    Marco hält den Atem an, nimmt eine CD vom Armaturenbrett und legt zwei Lines MDMA. Das ist frisch und gut. Man riecht auch von fern den starken, leicht bitteren Geruch.
    »Du bist ein Hosenscheißer«, sagt sie.
    Marco sieht sie mit großen Augen an. Die kleine Nutte ist dabei ihm die Stirn zu bieten, was erlaubt sie sich? Er ist es, der herausfordert, wie kann sie sich erlauben, seine Position einzunehmen?
    Stella bewegt sich nicht, fixiert Marco.
    Bist du zum Schwächling mutiert?
    Er hat das Gefühl, als bohre sich etwas in ihn, etwas Kaltes auf Brusthöhe. So hat er Stella noch nie erlebt, er erkennt sie nicht wieder, etwas in ihr macht ihm Angst. Stella weiß das, weiß, welche Macht sie hat, und dass diese noch wachsen wird, wenn es ihr gelingt, kalt und distanziert zu bleiben. Er ist fast so weit, sie nach Hause zu bringen, dort abzusetzen und nie wieder zu sehen. Er schließt die Augen, lächelt.
    »Wie du willst, Stella, ich sage es nur dir zuliebe, weil du sonst übertreibst, und dann geht es dir schlecht.«
    Marco setzt ein fieses Grinsen auf, das gleiche wie bei jenem Mal vor dem alten besetzten Krankenhaus, das Grinsen, das ihr den Kopf verdreht hat.
    Vielleicht hat er noch nicht ganz kapiert, dass mit diesen Zähnen das Lächeln nicht seine stärkste Waffe ist.
    Er öffnet alle drei Tütchen. Mischt die verschiedenen Substanzen, kreiert ein Triptychon aus Speed, MDMA und Ketamin. Er legt zwei Lines, rollt einen Schein, zieht, dann gibt er es an Stella weiter. Sie zieht auch: das Brennen der Kristalle in der Nase, der bittere Schleim, der den Rachen hinunterfließt.
    Reines Dynamit.
    »Und jetzt suchen wir mal ein geilen Ort«, sagt sie.
    Marco, der den Kopf in den Nacken gelegt und gegen das Rückenpolster gelehnt hatte, um die Wirkung des Stoffes abzuwarten, schaut sie an. Stella spürt seine Angst, sie weiß, dass ihm die Situation aus der Hand gleitet.
    Er öffnet die Autotür.
    »Lass uns aussteigen und auf die Klippen hier setzen.«
    »Nein, zu einfach, ich will weg von hier, versuchen wir, nach Sannormanno zu fahren, schauen wir mal, ob du in diesem Zustand noch fahren kannst.«
    So wie an dem Abend, als wir zu Lory und Alberto gefahren sind: alles unter

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