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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Ich biete Ihnen außerdem den Posten eines Sicherheitschefs beim Journal an. Das Gehalt ist mehr als doppelt so hoch wie Ihr jetziges.« Dans Blick schweifte von dem Geldkoffer zu Boothe»Sie geben sich ganz cool, aber dieses Angebot zeigt das Ausmaß Ihrer Verzweiflung. Sie sind in Panik! Sie behaupten, mich einigermaßen zu kennen. In diesem Fall müßte Ihnen doch eigentlich klar sein, daß ein derartiges  Angebot auf mich die genau entgegengesetzte Wirkung als die von Ihnen gewünschte hat.«
    »Ja«, erwiderte Boothe, »wenn wir von Ihnen für dieses Geld etwas Verwerfliches erwarten würden. Aber ich hoffe. Ihnen zeigen zu können, daß es das Richtige ist, wozu wir Sie überreden wollen, daß es das einzige ist, was ein verantwortungsbewußter, integrer Mensch unter diesen Umständen tun kann. Ich bin überzeugt davon, daß Sie das Richtige tun werden, sobald Sie die Wahrheit kennen -und mehr wollen wir nicht von Ihnen. Sie werden feststellen, daß dieses Geld keine Bestechungssumme ist, um Sie zu einer unrechten Handlung zu verführen, sondern eine Art Bonus für eine guie Tat.« Er lächelte. »Sie wollen das Mädchen«, sagte Dan. »Nein«, korrigierte Uhlander mit funkelnden Augen, und in dem Spiel von Schatten und farbigem Licht sah sein Gesicht raubvogelartiger denn je aus. »Wir wollen das Mädchen tot sehen.«
    »Und zwar möglichst schnell«, fügte Boothe hinzu. »Haben Sie ROSS Mondale auch soviel Geld geboten?« erkundigte sich Dan. »Und Wexlersh und Manuello?«
    »Gott bewahre!« entgegnete Boothe. »Aber Sie sind jetzt der einzige Mensch, der weiß, wo Melanie McCaffrey sich aufhält.«
    »Sie sind unsere ganze Hoffnung«, ergänzte Uhlander. Beide blickten Dan über den Schreibtisch hinweg erwartungsvoll an. »Sie sind offenbar noch verkommener, als ich dachte, Glauben Sie wirklich, daß man es als eine richtige mutige Tat bezeichnen könnte, ein unschuldiges Kind zu töten?«
    »Das entscheidende Wort ist >unschuldig<«, sagte Boothe. »Wenn Sie erst einmal wissen, was in jenem grauen Zimmer geschehen ist, wenn Sie begreifen, was all diese Menschen ermordet...« Dan fiel ihm ins Wort. »Ich glaube, das weiß ich bereits. Es ist Melanie, nicht wahr?«
    Die beiden Männer starrten ihn überrascht an. »Ich habe einen Teil Ihres Buches über Astralprojektion gelesen«, fuhr Dan, an Uhlander gewandt, fort. »Zusammen mit verschiedenen anderen Faktoren half es mir, der Wahrheit auf die Spur zu kommen.« Er hatte bis zuletzt gehofft, daß er sich irrte, daß sein Verdacht sich als absurd herausstellen würde. Doch jetzt mußte er sich der schrecklichen Wahrheit stellen, und kalte Verzweiflung brach über ihn herein.
    »Sie hat bisher schon sechs Männer auf dem Gewissen«, rief Uhlander. »Und sie wird auch den Rest von uns umbringen, wenn ihr nicht schleunigst Einhalt geboten wird.«
    »Nicht sechs«, korrigierte Dan. »Acht.«
    Der Spielberg-Film war zu Ende. Earl kaufte Karten für den nächsten Film, und sie nahmen in einem anderen Zuschauerraum Platz, Melanie wieder in der Mitte zwischen den beiden Erwachsenen. Laura hatte ihre Tochter während des ersten Films aufmerksam beobachtet, aber die Kleine hatte das Geschehen auf der Leinwand bis zum Schluß aufmerksam verfolgt, und einmal war sogar ein flüchtiges Lächeln über ihr Gesicht gehuscht. Sie hatte keinen Laut von sich gegeben und war nur ganz vereinzelt ein wenig auf ihrem Sitz hin und her gerückt, aber es war immerhin schon ein Fortschritt, daß sie ein gewisses Interesse an dem Film gezeigt hatte. Laura war hoffnungsvoller, als sie es in den vergangenen zwei Tagen je gewesen war, obwohl der Weg bis zu einer vollständigen Heilung sehr dornenreich sein würde.
    Außerdem mußten sie sich ja auch noch gegen >Es< behaupten. Laura schaute auf ihre Uhr. Die Vorstellung mußte in zwei Minuten beginnen. Earl ließ seine Blicke über die anderen Besucher schweifen, die bei weitem nicht so zahlreich waren wie im ersten Kino. Er war nicht mehr so angespannt und nervös wie vor dem Spielberg-Film. Nur ein einziges Mal vergewisserte er sich, daß sein Revolver an Ort und Stelle war. Die Lampen wurden abgeblendet, und die große Leinwand wurde hell. Melanie saß zusammengesunkener auf ihrem Sitz als zuvor, und sie sah ziemlich müde aus. Aber ihre Augen waren weit geöffnet, und sie schien die Vorankündigungen zu verfolgen. Laura seufzte. Sie hatten fast den ganzen Nachmittag ohne Zwischenfälle hinter sich gebracht. Vielleicht würde doch alles

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