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Türme & Tote (Schundheft) (German Edition)

Türme & Tote (Schundheft) (German Edition)

Titel: Türme & Tote (Schundheft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludwig Plärrer
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picklige Pubis und blasse Mädels mit Rollkragenpullis. Ein Opa, also mindestens dreißig, will mir einen Gemüsesaft mit Wodka spendieren, ich lasse ihn einfach stehen und drücke mich durch die Menge. Puh, wie das hier stinkt!
    Aha, da sitzt Joey in der Ecke und glotzt in sein Bier. Als er mich sieht, stutzt er und will aufspringen. Mit drei Schritten bin ich bei ihm, Pranke auf die Schulter und schon plumpst er zurück auf den Stuhl. Wenn Liana sauer ist, hat selbst Batman das Höschen voll.
    »Lass mich in Ruhe, du irre Tussi«, greint er.
    »Halt mal schön die Backen, du Tunte«, antworte ich und greife mir das nächstliegende von seinen fetten Ohrläppchen. Schön rumdrehen, bis er »aua« macht. »Und jetzt mal Klartext! Wie war das genau mit Toby? Und was sollte die Nummer mit der toten Katze? Und sag deinen Waveboardblödis, das nächste Mal schieß ich sie locker vom Brett!«
    Mann, bin ich wütend! Joey ist ne totale Pussy, gleich fängt er an zu heulen.
    »Keine Peilung, was du da quatscht! Ich hab mit all dem nix zu tun!« Dann reißt er sich mit einem Ruck los, stößt mich weg, ich pralle gegen einen Ökoopa, der »holla, immer langsam mit den jungen Pferden!« ausruft, Joey rennt an mir vorbei und verschwindet im Gewühl. Verdammt, er ist weg! Das kommt davon, wenn man verknallt ist, das Hirn arbeitet nicht mehr richtig! Liebe ist sowieso wie Erdbeben, schade, dass man es nicht messen kann. Ich hätte bestimmt 9,6 auf der nach oben offenen Verknalltheitsskala.
    Nach draußen, umgucken, hören. Da, links hallen Schritte, das muss er sein. Ich springe auf mein Bike und ab geht’s. Den Salzmarkt hoch, ins Kaisergässchen rein, hey, wo will der hin? Egal. Krieg dich, Freundchen!
    Tja, Liana, hättest du bloß mal aufgepasst. Plötzlich steht Joey vor mir auf der Straße, die Arme vor der Brust verschränkt, mit seiner blöden Feixefresse. Das verwirrt mich jetzt, ich steig in die Bremsen, für eine Sekunde bin ich irritiert, eine Sekunde zu viel, zwei Arme umfassen mich von hinten und zerren mich vom Bike. Ein Schatten von der Seite, etwas drückt mir die Kehle zu.
    »Voll auf den Leim gegangen, haha!«, höre ich Joey lachen. »Bringt die Dummnutte mal her, Jungs!«
    Die Jungs, zwei Ninjas natürlich, ziehen mich wie einen schlappen Sack über das Pflaster zu Joey. Der hat ein Messer in der Hand.
    »Einen Laut, Süße, und dein verkackter Pulli kriegt ne geile Rotfärbung, capito?« Die beiden Ninjas nehmen mich zwischen sich und haken sich unter, Joey hinter mir, ich spüre ein Pieksen im Kreuz.
    »So, und jetzt brav mitkommen.«
    Hm, ich muss mich fügen. Wohin solls denn gehen? Oh Shit, ich krieg ne düstere Vorahnung! Irgendwann ist er da, groß und mächtig und dunkel. Das Wahrzeichen von Kaufbeuren, der Fünfknopfturm.
    Boah, was bin ich dämlich! Joey auf dem Präsentierteller, da wär sogar eine Oma mit Rollator misstrauisch geworden! Aber nein, Liana, das verliebte Stück, tappt in die Falle! Und lässt sich jetzt von den Spacken den Fünfknopfturm hochschleppen! Der ist doch bewohnt, oder? Ob ich vielleicht mal schreien sollte? Irgendetwas sagt mir: Lass es lieber sein, du Kuh.
    Woher haben die überhaupt den Schlüssel? Ist wurscht, sie haben ihn einfach. Soll ich mir jetzt einbilden, die Jungs wollen mir nur die Aussicht auf das nächtliche Kaufbeuren gönnen? Haha, wie witzig!
    Mir ist kotzübel. Wie damals, als das Gummi geplatzt ist und ich mir die Pille danach reindrücken musste. Hey, wieso denke ich jetzt an schlechten Sex? Ach so... Gero! Hilf mir bitte, wenn du mich liebst!
    Nochmal haha. So, wir sind oben. »Onkel Schorsch?«, ruft Joey leise. Onkel Schorsch? Wohnt der hier? Und wer soll das sein? Ein Schatten löst sich aus dem Dunkel und kommt näher. »Habt ihr die Kleine? Gutgemacht, Josef!«
    Josef? Haha, ich näss mich ein! Jetzt erkenn ich das Gesicht. So ein alter Sack... Kommt mir irgendwie bekannt vor, hm... Sieht aus wie dieser schleimige Bäcker... Hallo, was geht hier ab?
    Die Ninjas stoßen mich zu Boden.
    »Okay, Jungs, gut gemacht. Ihr könnt abhauen. Aber leise, damit ihr die Leute hier nicht aufweckt.«
    Die Jungs schleichen sich, ich bleibe allein mit diesem Schorsch zurück. Der kommt näher und stellt sich über mich. »Bleib mal schön liegen, Kleine, fliegen wirst du noch früh genug. Kommt davon, wenn man zu neugierig wird. Hättste nicht tun sollen, mir bis in die Kirche folgen.«
    Hä? Ich versteh grad kein Wort. Hat der etwa Toby...
    »Sie sind doch der

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