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Türme & Tote (Schundheft) (German Edition)

Türme & Tote (Schundheft) (German Edition)

Titel: Türme & Tote (Schundheft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludwig Plärrer
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eine schwere lederne Sitzgruppe im Salon. Jedenfalls ging Altmann davon aus, dass man dieses Zimmer, das sie soeben betreten hatten, Salon nannte und nicht Wohnzimmer wie gewöhnliche Sterbliche.
    »Sie kennen meinen Vater? Dachte ich mir... Nun, er ist schwer krank und bettlägerig. Er besteht aber darauf, dass ich für ihn gewisse... Versuche mache, die er mir genau beschreibt. Chemie ist nun mal seine Leidenschaft. Etwas zu trinken?«
    Altmann schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Fräulein Kecks. Haben Sie inzwischen etwas von ihr gehört?«
    »Leider nein«, bedauerte von Priegwitz. »Ich versuche die ganze Zeit schon, Sie auf dem Handy zu erreichen. Aber keine Chance.«
    »Diese chemischen Versuche...«, sagte Altmann bedächtig. »Sie sind aber ungefährlich, will ich doch hoffen. Man hört ja so manches. Explosionen und so weiter.«
    Von Priegwitz sah ihn nachdenklich an. Dann schlug er sich mit den Handflächen auf die Oberschenkel und begann schallend zu lachen. Altmann war ein wenig verwirrt.
    »Lassen wir doch die Spielchen, Herr Altmann«, sagte Gero von Priegwitz und wurde mit einem Schlag sehr ernst. »Als ich Sie in der Kirche gesehen habe, wurde mir klar, dass SIE mein Gegner sind – und nicht diese naseweise kleine Liana. Sie wissen von meinem Vater, Sie wissen, nein, Sie ahnen von seinen Experimenten – und haben eins und eins zusammengezählt. Stimmts?«
    Altmann verstand nur Bahnhof. Was erzählte der da? Dennoch nickte er bedächtig. »Ja, die Experimente, hm, hm...« Was wollte der Typ plötzlich? Der Blick des Jungen gefiel ihm gar nicht mehr.
    »TPZ101, etwas sperriger Name«, sagte von Priegwitz leise. »Deswegen ist mein Vater damals mit Schimpf und Schande entlassen worden, wissen Sie? Wegen einer Droge, die die Welt verändern kann! Sie wirkt nur bei Menschen mit einem Intelligenzquotienten unter 80 beziehungsweise über 150. Können Sie sich vorstellen, was das bedeutet? Nein, können Sie natürlich nicht.« Er sah Altmann herablassend an, als schätze er gerade dessen Intelligenzquotienten und komme nicht über 80. Der Detektiv hörte zu und schwieg.
    »Jeder aus dieser Zielgruppe, der diese Droge in einer bestimmten Dosis nimmt, verspürt den Wunsch zu fliegen... Sie steigen auf Brücken, Hochhäuser – und Türme. Tja, und dann...«
    Altmann stockte der Atem.
    »Dann hat ihr Vater... um die Wirkung seiner Droge auszuprobieren... unfassbar!«
    Von Priegnitz lachte.
    »Ach was, mein Vater! Der ist so krank, der bekommt kaum noch etwas mit. Er lebt nur noch in chemischen Formeln. Er hat keine Ahnung von den Möglichkeiten! Stellen Sie sich nur vor! Die Dummen und die Intelligenten werden ausgeschaltet! Es bleibt nur das Mittelmaß! Natürlich werden nicht alle Intelligenten eliminiert! Eine kleine Elite bleibt und herrscht über das Mittelmaß! Können Sie sich das vorstellen? Die Welt wird wieder regierbar, weil die Dummheit und die Klugscheißerei nicht mehr da sind!«
    Er hatte sich in seine Rede hineingesteigert, war aufgesprungen und begann hin und her zu laufen. Ein Verrückter, dachte Altmann.
    »Dann haben also Sie... diese Frau und dann noch den Rapper?«
    Von Priegwitz bliebt abrupt stehen und sah Altmann mit großen Augen an.
    »Was? Welche Frau? Ach die! Nein, nein! Und der Junge... nja, ein Unfall gewissermaßen. Ich hatte die Hostien in der Kirche mit der Droge leicht eingesprayt... leichte Dosis nur, die Wirkung hätte in einem Schwindelgefühl bestanden. Ich muss die richtige Dosis finden, verstehen Sie? Okay, das mit den Hostien war vielleicht nicht die beste Idee. Und ich Idiot habe sie ganz in Gedanken vorne auf einer Bank liegenlassen! Als ich runterkam, hab ich gerade noch gesehen, wie der junge Rapper zum Turm ist! Die Hostien waren sämtlich verschwunden! Er muss sie in seiner Gefräßigkeit alle auf einmal gegessen haben! Mit der entsprechenden Wirkung. Ich bin ihm natürlich nach, aber zu spät. Er stand schon am Fenster und hat die Arme ausgebreitet. 'Hey, ich bin Flying Toby, die heißeste Nudel von ganz Kaufbeuren' hat er noch gesagt. Ich wollte ihn zurückreißen, habe aber nur noch den I-Pod zu fassen gekriegt. Ich wollte ihn nachwerfen, aber meine Fingerabdrücke waren doch drauf! Und wenn ich alle abgewischt hätte, das wäre ebenfalls verdächtig gewesen!«
    Er sank nun erschöpft zurück auf die Ledercouch. Altmann löste sich langsam aus seiner Erstarrung.
    »Gut, das war ein Geständnis. Sie werden nicht wegen Mordes angeklagt. Aber was ist mit

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