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Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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Flamme. Da hat er sich ein sterbenslangweiliges Praktikum bei einer letztklassigen Provinzzeitung erwartet – und was ist? Es ist wie Ostern und Weihnachten miteinander! Erstens darf er die Mühlviertler Nachrichten die nächsten acht Wochen ganz allein machen. Zweitens sitzt er als Vertreter der Mühlviertler Nachrichten in der Jury für die Wahl der Miss Mühlviertel und kriegt jedes Wochenende in einer anderen Dorfdisco eine Eins-a-Fleischbeschau geboten. Drittens aber hat er den Mord des Jahres praktisch schon in der Tasche. Und das nach vier Semester Publizistik! Herz, was willst du mehr?
    Ein paar Informationen braucht er allerdings schon noch, bevor er als neuer Stern am Journalistenhimmel erstrahlt. „Und lassen wir den Mörder, diesen Friseur – lassen wir den jetzt gleich auffliegen – oder lassen wir ihn noch ein bisserl zappeln?“, will er von seiner neuen Kollegin wissen.
    Und schaut ihr dabei tief in die Augen. Weil er ihr nicht dauernd auf den Busen schauen will. Wird ihm aber genauso schwindlig. Weil der Gucki ihre Augen nicht einfach dunkelbraun sind. Mehr so wie glühende Kohlen. Ein Teufelsweib halt!
    „Meingott, Burli!“, reißt ihn da die Gucki jäh aus seinen teuflischen Fantasien. „Hat der kleine Pezi wieder einmal nicht gescheit aufgepasst? Muss die Tante Gucki das Ganze noch einmal erklären?“
    Eh klar, dass die Gucki zufleiß so mit dem armen Pezi redet. Wie mit einem Bub. Weil ihr natürlich nicht entgangen ist, dass er sie schon die längste Zeit mit den Augen frisst. Und dabei sogar rot wird.
    Und außerdem ist sie ungerecht. Weil sie ihm die Geschichte mit dem Billy wirklich nicht ordentlich erklärt hat. Müssen wir also noch einmal zurück: Samstagabend, Leopoldschlag, Countryfest, Schnapsbar!
    Der Joe hat seinen rechten Arm so besitzergreifend um dem Billy seine schmalen Hüften gelegt, dass sich die Gucki die Frage, ob die zwei leicht schwul sind, sparen kann. Fragt sie den Billy halt was anderes: „Habt’s ihr g’stritten, du und die Milena, weil sie eifersüchtig war?“
    „Aber woher denn!“, antwortet der Billy. „Die Milli hat von Anfang an g’wusst, dass ich auf Männer abfahr. Auf richtige Männer!“, und wirft dabei dem Joe einen schmachtenden Blick zu.
    Der ist übrigens wirklich ein richtiger Mann. Wenn man auf sowas steht: oben und unten Muskeln – und in der Mitte ein stattlicher Bierbauch. Und wenn er auch nur Kranführer ist, so schaut er fast so aus, wie wenn er die tonnenschweren Bleche in der VOEST im Notfall auch mit eigener Kraft derheben tät.
    „Warum dann der Streit?“ Die Gucki lässt nicht locker. Da kann sie der Joe noch so finster anstarren. Ein Indianer kennt keinen Schmerz – und eine Indianerin kennt keine Angst!
    „Nur wegen der Diana!“
    „Wer ist jetzt wieder die Diana?“
    „Die Tochter von der Milli. Mit die zwei bin ich immer auf Urlaub gefahren. Im Sommer. Haben wir praktisch auf Familie gemacht. Heuer wollten wir nach Lignano. Jetzt wollt ich aber den Joe auch mitnehmen. Da hat die Milli durchdreht. Weil dann die Diana erfahren hätt, dass ihre Mama gar keinen richtigen Freund hat, der sie einmal heiratet. Weil mich die Diana unbedingt als Papa haben wollt. Und weil ihr die Milli auf keinen Fall die Wahrheit sagen wollt. Dass unser ganzes Gspusi praktisch nur Tarnung war. Mich hat meine Mama in Ruh lassen mit ihrer ewigen Raunzerei, dass ich mir endlich eine Frau suchen soll. Und die Milli haben die ganzen Männer in Ruh lassen, die alle mit ihr ins Bett hupfen wollten. Haben wir beide was gehabt davon. Und verstanden haben wir uns auch super!“
    „Warum hast du sie dann umgebracht?“ Gefühlsmäßig weiß die Gucki schon längst, dass der Billy nicht der Mörder ist. Stellen tut sie die Frage ja nur, dass sie den Joe ein bisserl provoziert. Der schaut schon eher wie ein Mörder aus. Und macht auch wirklich den Mund auf. Nur kommt halt leider kein Geständnis heraus, sondern das Gegenteil:
    „Weißt du was, du schiache Rothaut? Die Milli ist am 1. Juni umbracht worden. Aber da sind der Billy und ich in Wien unten gewesen. Mit einer Busreise. Ist gleich: Zeugen noch und nöcher! Da haben wir uns nämlich Tanz der Vampire angeschaut. Und sind erst um zwei in der Früh heimkommen. Haben wir praktisch alle zwei ein Alibi. Also sauf deinen Whiskey aus und schleich dich!“
    Aber so redet keiner mit der Gucki! Auch nicht, wenn er zwei Meter groß ist. Drum hat der Joe dann im nächsten Moment auch schon einen doppelten

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