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Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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Reagiert dann aber reflexartig. Wie aus der Pistole geschossen: „Wer, wann, wo?“
    „Die Leni. Die brünette Pflegerin mit dem geilen Arsch. Kann nicht lang her sein. Weil sie noch warm ist. Hinten im Garten, unter der Buche.“
    Das nenn ich eine präzise Auskunft! Der hätt jederzeit als Praktikant bei den Mühlviertler Nachrichten anfangen können, der Steidi.
    „Woher weißt du, dass sie nimmer lebt?“ Die Gucki traut ihrem Glück nicht so ganz.
    „Kein Puls. Immerhin war ich fünfundzwanzig Jahre lang Rettungsfahrer beim Roten Kreuz ! Und so einen Skistecken hat sie auch in der Brust drinnen.“
    „Ist die Polizei schon da?“
    „Spinnst? Von mir erfahrt keiner was! Und außer mir ist um die Zeit kein Schwein im Garten. Machen ja alle ihr Mittagsschlaferl, die braven Senioren. Wie wenn sie nicht am Friedhof lang genug schlafen könnten!“
    „Danke, Steidi! Hast was gut bei mir! In einer Viertelstunde bin ich da.“
    „Du, Gucki?“
    „Ja?“
    „Könntest mir nicht statt dem Eierlikör ein Packerl Viagra mitbringen?“
    „Saubartl! Bis gleich!“

VII
    Ein Gwiaxt ist auf jeden Fall nichts Gutes. Allein schon, wie das Wort klingt! Da braucht man gar nicht so genau wissen, was es heißt. Gwiaxt hört sich auf jeden Fall nach Schwierigkeiten an. Kannst du dir das Übersetzen eigentlich sparen. Was hast du denn davon, wenn du statt Gwiaxt was anderes sagst? Heillos verworrene, dafür aber ziemlich aussichtslose Situation zum Beispiel? Gar nix hast du davon! Weil ja dein Gwiaxt deswegen auch nicht weniger wird.
    Drum fällt dem Oberstleutnant Rammer momentan auch kein anderes Wort ein. „So ein Gwiaxt !“, denkt er sich. Wie er die Abzweigung nach St. Johann ob der Aist nimmt. Sagen tut er es eh nicht. Wegen der Helli. Die immer so hochgeschissen daherredet. Weil sie glaubt, dass sie was Besseres ist.
    Aus gutem Haus tät sie sagen. Dass ich nicht lach! Was heißt da aus gutem Haus ? Aus einer Fleischhackerei ist sie her! Sicher, eine kleine Fleischhackerei ist es nicht. Mehr so eine Fabrik mit ein paar Hundert Arbeiter. Trotzdem bleibt es eine Fleischhackerei!
    Leider muss sich der Rammer aber das ganze Hochgeschissen-Daherreden von der Helli gefallen lassen. Weil ihr Onkel, der noch dazu ihr Firmgöd ist, Dr. Punzenberger heißt. Hat ja dem Rammer sein Patenkind persönlich aufs Aug gedrückt.
    „Also, dass wir uns richtig verstehen, Herr Oberstleutnant!“, hat er gesagt. Ganz leise. Aber nicht leise im Sinn von vertraulich – mehr so im Sinn von gefährliche Drohung . „Die Helli ist jung und dumm und hat von nix eine Ahnung. Das weiß ich selber auch. Aber: Wenn die Helli einen Scheiß baut, sind Sie dran! Wenn der Helli was passiert, sind Sie dran! Wenn Sie der Helli zu nahe treten – sprich: mit ihr ins Bett hupfen, dann sind Sie nicht dran – dann sind Sie erledigt! Dann ist es aus und vorbei mit Ihrer Karriere bei der Kriminalpolizei! Hab ich mich klar und deutlich ausgedrückt?“
    „Leck mich doch am Arsch mit deiner depperten Helli!“, hat der Rammer nicht gut sagen können. Hat er halt gesagt: „Jawohl, Herr Sicherheitsdirektor!“ Und zackig salutiert. Trotzdem hat er schon eine ziemliche Wut auf die Helli gehabt, bevor er sie überhaupt das erste Mal gesehen hat. Und ihr allererster Satz hat es dann auch nicht besser gemacht.
    „Ist das nicht ein bisserl infantil, mein Guter?“, hat sie nämlich gesagt. Und das Bruce-Willis -Poster, das schon seit zehn Jahren in seinem Büro an der Wand gehängt ist, heruntergerissen, zusammengenudelt und in den Papierkorb geschmissen. Und statt dass sie dann wenigstens vorschriftsmäßig gesagt hätte: „Herr Oberstleutnant, Gruppeninspektor Punzenberger Helene meldet sich zum Dienst!“, hat sie so eine sauteure Nobel-Kaffeemaschine mitsamt einem sauteuren Nobel-Kaffee ausgepackt und gesagt: „Übrigens – ich bin die Helli!“ Dass sie seinen Kaffee – wirklich ein guter Kaffee vom Hofer – in den Mistkübel geschmissen hat, versteht sich von selber. Ein Schicksal, das seiner guten alten Filterkaffee-Maschine nur deswegen erspart geblieben ist, weil sie nicht in den Mistkübel hineingepasst hat.
    Und dann hat sich diese Tussi brettelbreit an den Schreibtisch vom Bürstinger gesetzt und mit einem bösen Lächeln gesagt: „Du wirst schon sehen, mein Lieber, das mit uns zwei wird eine wunderbare Zusammenarbeit. Vorausgesetzt, du leistet dir ziemlich bald ein Rasierwasser, das nicht gar so proletenmäßig ist!“
    Meingott, der

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