Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
Vom Netzwerk:
Weil so gut Deutsch hat auch die Mama können, dass sie gemerkt hat, dass der Briefschreiber ziemliche Probleme mit der deutschen Sprache hat:
    Du Hurensfut, du schiache!
    Klaubst du, ich weis nicht, das du neta eine geldgirrige Erbschleicharin bist die wo sich denn Famüllienbesiz unter den Nagel reisen will? Wen du nicht sofort die Finga von der Erni last, dan stech ich dich ap wie eine Sau! Nua damit du es weist.
    Schau liba schnell, das du wida zurick in die Slowackei komst, du elendige Auslenderin!
    Dein zukinftiga Mörda
    Hätt die Gucki auch fast lachen müssen, wie sie den Brief gelesen hat. Hat sich dann aber doch nicht getraut. Wegen der Diana. Ist ja wirklich nicht zum Lachen, wenn sie deine Mama abstechen und ihr dann auch noch den Kopf abschneiden. Da kann der Mörder noch so viel Grammatik- und Rechtschreibfehler machen!
    Nein, jetzt wird nicht gelacht – jetzt wird gehandelt! Pfeift die Gucki als Erstes den Turrini her und nimmt ihm das Halsbandl ab. Hängt da doch außer der Hundsmarken noch was dran. Ein winziges Ledersackerl. Und in dem Sackerl ein goldenes Ketterl samt Kreuz. Obwohl sie bei der Hausdurchsuchung alles auf den Kopf gestellt haben – das haben sie nicht gefunden, die Herren von der Kripo.
    Als Nächster wird dann der Pezi hergepfiffen: „Das Ketterl hat der Mörder getragen. Wie er die Alena umgebracht hat. Ist gleich: massenhaft DNA -Spuren! Die brauch ich! Fährst du also zum Bürstinger nach Freistadt. Eichenstraße 42. Der ist zwar in Karenz, aber Major bei der Kripo. Sagst du ihm schöne Grüße von mir! Und: dass es flott gehen muss!“
    Das ist aber noch lang nicht alles. Jetzt ist die Gucki erst so richtig in Fahrt. Praktisch Pfiff Nummer drei: „Und du, mein lieber Franz, besorgst mir sämtliche Namen und Adressen von sämtlichen Verwandten von der Hungerbauer Erni! Wird doch für dich kein Problem sein?“
    „Darf ich vielleicht auch noch von allen Speichelproben nehmen?“, fragt der liebe Franz zurück.
    Aber die Gucki ignoriert seinen Sarkasmus. „Nein, das mach ich schon selber!“
    Die Frau hat Nerven! Dabei ist sie das nächste Mordopfer. Mit Garantie! Weil die Gucki im Hungerbauer-Testament die Begünstigte ist. So wie zuerst die Syrowatka die Begünstigte war, bevor sie ermordet worden ist! So wie dann die Butsek die Begünstigte war, bevor sie ermordet worden ist!
    Bleibt dem Herrn Notar nichts anderes über, als dass er ein bisserl gegen seine Amtsverschwiegenheitspflicht verstößt. Eh nur unter vier Augen. Da ist der Verstoß nicht gar so schlimm. Schleppt der die Gucki also in den Garten hinaus.
    Jetzt aber interessant: Statt dass sie sich über das Erbe freuen tät oder statt dass sie sich vor dem Mörder fürchten tät, ist die Gucki anscheinend nur enttäuscht. Zieht einen ziemlichen Fotz. Warum denn nur?
    „Erstens hab ich gedacht, dass du mich endlich einmal küssen wirst, lieber Franz. Und zweitens fällt mir jetzt meine Hauptverdächtige aus: die Mayerhoferin!“, erklärt die Gucki.
    Gibt ihrem Franz aber trotzdem einen Kuss. Quasi Honorar für die notarielle Auskunft. Na ja, einen richtigen Kuss nicht – mehr so ein Busserl. Aber immerhin nicht auf die Wange, sondern auf den Mund. Schmeckt ziemlich nach Gauloises : für den Franz aber wie Weihnachten und Ostern miteinander!
    Damit ist er aber auch schon entlassen. Weil die Gucki jetzt die Diana verhören muss. Und da sind wir auch schon dort, wo wir hinwollen. Beim Verhör, das sich zieht und zieht wie ein Strudelteig. Weil die liebe Diana ein SMS nach dem anderen schreibt. Statt dass sie endlich den Mund aufmacht.
    Was immer auch die Gucki fragt – dieser Fratz sagt nur: „Weiß ich nicht! Habe ich nicht geringste Ahnung!“ Oder: „Hat meine Mama mit keine Wort erwähnt!“ Immerhin muss sie einen wirklich guten Deutschlehrer haben, die Diana. Weil sie das, dass sie nix weiß, in allen erdenklichen Varianten sagen kann. Und so ganz nebenbei kann sie auch noch essehmessn , dass das Handy nur so glüht.
    Wie die Gucki schon aufgeben will, mischt sich auf einmal der Turrini ins Verhör ein. Indem er der Diana die Hand abschleckt. Kitzelt natürlich. Muss die Diana lachen. Das erste Mal, seit sie da ist, lacht das Mädel. Aber nur kurz. Weil sich der Turrini ihr Handy schnappt. Ruckzuck! Will eh nur spielen. Aber die Diana hat natürlich Angst, dass er ihr Handy zerbeißt. Und schreit. „Schwarz!“, schreit sie.
    „Turrini!“, sagt die Gucki. „Turrini heißt er!“
    Aber nein, die Diana

Weitere Kostenlose Bücher