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Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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Heubodentürl-Depp, der!“
    Alles muss man dem Fuzzi aus der Nase ziehen: „Und hat er einen Namen auch?“
    „Eh klar! Der Hartl Horsti. Aus Blumenthal.“
    Das muss der sein, den die Gucki einmal in St. Hans gesehen hat. Wie er die Erni besucht hat. „Solariumbraun mit einem Haufen Goldketterl?“, fragt sie also nach.
    „Genau der! Willst du dir den leicht aufreißen, Gucki? Seine Handynummer hab ich nämlich auch!“
    Überlegt die Gucki sogar ernsthaft, ob sie nicht wirklich ihren Verfolger im schwarzen GTI anrufen soll. Praktisch seine motorische Überlegenheit durch ihre sprachliche Überlegenheit wettmachen? Geht sich aber nimmer aus. Weil sie jetzt alle zwei Hände zum Fahren brauchen wird. Weil sie sich langsam, aber sicher der Linkskurve nähern, in der der Horsti die Milena abgeschossen hat.
    Muss sie sich vom Fuzzi verabschieden: „Dein lieber Horsti ist grad hinter mir her. Und weil er nebenberuflich ein Doppelmörder ist, wirst du bald eine Arbeit kriegen. Entweder ist der Karli zum Herrichten oder der GTI . Oder beide. Alsdann: Servus Fuzzi!“
    So, jetzt wird’s ernst! Diesmal handelt es sich nicht um ein Rasenmähertraktor-Rennen, diesmal geht es nicht um einen Pokal und auch nicht um die Ehre – diesmal geht es um Leben und Tod!
    Gut, dass sie wenigstens die Diana in Sicherheit gebracht hat! Die Gucki hat ja gewusst, dass der Mörder früher oder später auf sie losgehen wird. Weil er die Gucki beseitigen muss, wenn er die Erni beerben will. Nur: Dass er so schnell da sein wird – das hat die Gucki dann doch nicht erwartet. Praktisch schon ein bisserl überrascht.
    Hat sie also zuerst einmal die Diana nach Freistadt gebracht. Zahnarzttermin ausmachen. Und dann zur Helga. War früher einmal der Gucki ihre Chefin. Bei den Mühlviertler Nachrichten . Jetzt ihre Freundin. Bei der ist die Diana in Sicherheit. Weil die Helga mit dem Dragan Vlasich verheiratet ist. Und der ist als Bordellbesitzer natürlich Spezialist für Sicherheitsfragen.
    Dann ist die Gucki aber gleich nach St. Hans gefahren und hat der Erni eingeredet, dass sie ihr Vermögen wem anderen vererbt. Am besten der Diana. Der Tochter von der Milli. Und weil sie ihr gar so gut zugeredet und ihr dabei eine halbe Flasche Weichsellikör eingeflößt hat, hat die Erni zum Schluss Ja gesagt. Hat die Gucki gleich den Herrn Notar bestellen können.
    Jetzt wird man sich fragen, warum die Gucki so blöd ist, dass sie freiwillig auf so viel Geld verzichtet. Aus Gutheit? Aber nein! Eher ist es so, dass die Gucki gar nicht so viel nachgedacht hat. Praktisch eine Entscheidung aus dem Gefühl heraus: Meingott, die arme Diana steht jetzt da ohne Mama und ohne Geld – die kann so eine Erbschaft viel notwendiger brauchen!
    Und dann kommt noch dazu, dass der Gucki Geld eigentlich wurscht ist. Ich mein: Natürlich weiß sie, dass man zum Leben ein Geld braucht. Natürlich weiß sie auch, dass man mit mehr Geld unter Umständen besser leben kann. Trotzdem glaubt sie fest dran, dass man sich die wesentlichen Dinge nicht mit Geld kaufen kann. Einen braven Hund kannst du dir nicht kaufen – und lustige Freunde auch nicht! Und sonst braucht die Gucki eigentlich nicht viel.
    Ganz im Gegenteil der Hartl Horsti. Den interessieren halt einmal nur schöne Dinge. Die alle mitein­ander sauteuer sind. Vor allem die schönen Autos. Die du dir mit dem Lohn von einem VOEST ler aber nicht leisten kannst. Nicht annähernd!
    Schaltet der Horsti herunter. Dass er besser be­schleunigen kann. Weil ja gleich die Linkskurve kommt. Wo er die Slowaken-Hur abgeschossen hat. Dass die den Unfall überlebt hat, war reines Pech! Dass sie nicht die ganze Gstetten hinuntergerauscht ist, sondern nach einem Überschlag an so einer depperten Haselnussstauden hängen geblieben ist, hat er ja nicht schmecken können.
    Aber diesmal geht er auf Nummer sicher. Hat für den Notfall einen Zehn-Liter-Kanister mit. Superbenzin. Hinter dem Fahrersitz. Gibt es halt im Notfall ein Grillfest. Nur dass statt einer Käsekrainer eine Erbschleicher-Nutten dran ist!
    Und dann braucht er nur mehr warten, bis die Erni hin ist. Kann ja eh nimmer lang dauern! Dann sind sie endgültig vorbei, die GTI -Zeiten. Dann fangen die Ferrari -Zeiten an! Oder die Lamborghini -Zeiten! Dann scheißen sich seine Spezln an vor lauter Neid!
    Steigt der Horsti aufs Gas. Praktisch Vorfreude. Jetzt noch ein paar enge Kurven, dann kommt auch schon die lange Gerade und dann die Linkskurve, die ziemlich nach außen hängt.

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