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Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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Figur, seine Gastgeberin. Wie sie sich jetzt bei der Motorradl-Besichtigung trotz Minirock auf seine BMW 650 schwingt. Eine Frau mit weißer Bluse und weißen Strümpfen – dass sie Strümpfe und Strapse und keine Strumpfhose anhat, entgeht dem Canetti natürlich nicht – eine Frau in Weiß also auf einem schwarzen Motorrad Baujahr 1953 mit weißen Zierstreifen ist natürlich ein Wahnsinn. Noch dazu, wenn sie mit Stöckelschuhen den Kickstarter tritt und mit der BMW davonbraust, wie wenn kein Sonntagsessen am Programm stehen tät, sondern ein Motorradrennen.
    Weiß der Canetti nicht recht, um wen er sich mehr Sorgen machen soll: um seine BMW – oder um die Gucki? Eigentlich hätt ich jetzt sagen müssen: um die Frau Magister Wurm. Weil die zwei ja immer noch per Sie beziehungsweise per Frau Magister und Herr Doktor sind. Wie die Gucki aber nach zehn Minuten mit der BMW zurückkommt – beide unversehrt –, ist der Herr Doktor so erleichtert, dass er der Gucki seine Hand hinhält: „Ich bin der Franz!“
    Und die Gucki? „Franz heißt die Kanaille!“, sagt sie. Das ist aber nur ein Zitat aus einem Theaterstück. Von einem gewissen Schiller. Dass sie nicht ganz umsonst Theaterwissenschaften studiert hat. Gibt ja dem Franz eh die Hand. Besser gesagt: Sie nimmt seine Hand und drückt so fest zu, dass er merkt, mit wem er es zu tun hat: nicht mit einem Hascherl! Ist dann aber eh freundlich: „Ich heiß Gudrun, aber sagen tun alle Gucki!“
    Dauert nicht lang, kommen dem Franz auch schon die Tränen. Aber nicht wegen dem Handzerquetschen – weil ihn seine Gastgeberin zum Zwiebelschneiden eingeteilt hat. Zu einem Tafelspitz mit Apfelkren und Schnittlauchsauce gehören halt einmal geröstete Erdäpfel.
    Und ein Veltliner natürlich auch. Den gibt es aber noch nicht. Jetzt gibt es als Aperitif einmal einen Sekt mit Hollersaft. Wirklich prickelnd! Und auch zwischen der Gucki und dem Franz prickelt es ziemlich. Wie sie da so nebeneinander am Ofen stehen. Mehr schon beieinander . Nah beisammen. Grad dass sie sich nicht berühren. Fehlt aber nimmer viel!
    Wenn der Turrini nicht gar so überfressen wär, tät er schon eifersüchtig sein auf das fremde Herrli. Weil so schlecht der Turrini auch hört – riechen tut er noch immer gut. Und sein Frauli riecht jetzt nicht nur nach Bulgari wie immer – die riecht doch glatt nach läufig? Weil er aber gar so müd ist, schlabbert er noch schnell sein Schüsserl mit Hollersekt aus und legt sich dann auf den Diwan. Höchste Zeit für ein Mittagsschlaferl!
    Aber auch höchste Zeit für die Suppe! Der Franz darf noch den Schnittlauch schneiden – dann geht es auch schon los. Aber leider nicht mit einem richtigen Sonntagsessen samt erotisch aufgeladener Atmosphäre, sondern mit einem Auftritt vom Oberstleutnant Rammer. Der ist doch gar nicht eingeladen zum Mittagessen?
    Ist auch keine Damastserviette, was er da in der Hand hat, sondern ein Haftbefehl und ein Hausdurchsuchungsbefehl. Wie der Rammer die Gucki aber so sieht – durchsichtige Bluse, Minirock und so weiter –, da überkommt es ihn. Praktisch geil, wie die Nacht schwarz ist! Glaubt er irrtümlich, dass er auch einen Leibesvisitationsbefehl dabeihat.
    Hat ja schon wieder ein Beweisstück unterschlagen, dieses geile Mistviech! Wo ist es denn, das Goldketterl mit dem Kreuz, das er bis jetzt nur aus der Zeitung kennt? Im Ausschnitt von der Bluse ist es nicht, zwischen den Beinen ist es auch nicht – und am Boden ist es schon gar nicht!
    Weil der Rammer auch schon auf dem Boden liegt. Eh klar, dass sich die Gucki von so einem Ungustl nicht betatschen lasst! Hat er natürlich eine Ordentliche derfangen. Eine Faustwatschen, dass es nur so eine Freude ist! Jeder andere wäre nach so einem Schlag nicht mehr aufgestanden.
    Der Rammer schon. Erstens ist er ein Ein-Meter-fünfundneunzig-Lackel, der schon ein bisserl was aushält. Und zweitens ist er grad vor zwei Wochen in Blumenthal so verdroschen worden, dass die Watschen von der Wurm dagegen gar nix ist. Hat er nicht einmal gespürt.
    Wie er aber jetzt seine Dienstwaffe zieht, spürt er gleich überhaupt nichts mehr. Weil der Herr Notar in seiner Schulzeit ein bisserl geboxt hat. Und nach einer präzisen rechten Geraden auf die Schläfe steht sogar einer wie der Rammer längere Zeit nimmer auf.
    Wird aber trotzdem nichts mit dem romantischen Essen zu zweit. Weil es gleich drauf im ganzen Haus nur so wimmelt vor lauter ungebetenen Gästen. Die ganze Kripo ist da und die halberte

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