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Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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Ausnahmesituation. Drum gurtet sich die Gucki jetzt schön brav an. Drum muss sich der Turrini jetzt schön brav hinter dem Fahrersitz auf den Boden setzen. Was er nur unter Murren und Knurren und erst nach viel gutem Zureden macht. Das ist doch nicht sein Platzi! Sein Platzi ist der Beifahrersitz. Seit eh und je! Ist denn sein Frauli auf einmal narrisch worden?
    Ganz im Gegenteil! Kaltblütig ist sie, die Gucki. Lenkt lässig mit einer Hand, während sie mit der anderen das Handy aus ihrer Lederjacke kletzelt. Nimmt das Gespräch an. Weil es der Fuzzi ist, der anruft.
    Hat seinen Rückruf eigentlich nicht so bald erwartet. Weil sie ihn ja erst heute Mittag angerufen hat. Wie die Diana die Geschichte mit dem schwarzen GTI ausgepackt hat. Hat doch der Fuzzi glatt an einem Nachmittag mehr herausgebracht als wie die Polizei in mehrwöchiger Arbeit.
    Weil die Polizisten nämlich nix herausgebracht haben. Rein gar nix! Haben zwar nach dem Unfall von der Milena schwarze Lackspuren sichergestellt und brav ins Kfz-Register hineingeschaut und alle Fahrzeughalter von einem schwarzen Golf GTI ausgedruckt. Haben dann brav alle vierunddreißig GTI -Halter im Bezirk Freistadt abgeklappert und alle vierunddreißig GTI s inspiziert. Aber nix: keine Unfallspuren! Haben dann sogar brav alle VW -Werkstätten im ganzen Mühlviertel angerufen: ob wer einen schwarzen GTI hergerichtet hat? Wieder nix!
    Da ist es der Fuzzi ganz anders angegangen. Hat nicht die Werkstätten angerufen, sondern die Pfuscher. Kennt er ja alle. Zumindest alle Autospengler. Weil er ja selber wie ein Weltmeister pfuscht. Und weil er sich als Kfz-Mechaniker zu gut ist für die Spenglerei, arbeitet er natürlich immer wieder mit dem einen oder dem anderen zusammen. Und die hat er angerufen. Einen nach dem anderen. Vom Unfallort ausgehend. St. Moritz: nix! St. Anton: nix! Blumenthal: wieder nix!
    Da sieht man wieder einmal, wie viel Pfuscher es gibt im Mühlviertel! Allein die Autospengler! Praktisch in jedem Ort einer. Und Automechaniker gibt es noch mehr! Sonst würd sich ja keiner mehr ein Auto derleisten! Ist ja der Sprit eh schon so teuer. Wenn du dann noch für jedes Service und für jede Reparatur Werkstatt-Preise zahlen müsstest, dann wär zusammengeräumt. Dann täten im ganzen Mühlviertel keine Häuser mehr stehen, sondern nur mehr Doppelgaragen. Weil: Bevor der Mühlviertler auf sein Auto verzichtet, verzichtet er lieber auf ein Haus. Im Notfall sogar auf eine Familie.
    Das aber nur so nebenbei. Weil wir ja wissen wollen, wem der schwarze GTI gehört, der den weißen Polo von der Milena abgeschossen hat. Und der jetzt auch gleich den roten Karmann Ghia von der Gucki abschießen wird. Weil er schon die längste Zeit in ihrem Rückspiegel pickt. Und sich nicht und nicht abschütteln lässt.
    Da nutzt es der Gucki auch nix, dass sie eine schneidige Fahrerin ist. Ist einfach ein ungleiches Rennen. Weil ihr Karmann Ghia zwar ein Sportwagen ist, aber halt ein Sportwagen aus den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Sprich: 60 PS . Gut, sagen wir: vielleicht 100 PS . Weil ja der Fuzzi schon seit zehn Jahren an der Gucki ihrem Auto herumschraubt und das Auffrisieren halt nicht ganz lassen kann. Hat er natürlich auch das Fahrgestell und die Bremsen ein bisserl aufmotzen müssen. Trotzdem immer noch kein Auto, mit dem du einen GTI abhängen kannst. Weil die wunderschönen und sauteuren Weißwandreifen halt doch viel zu schmal sind.
    Genau das sagt ihr jetzt auch der Fuzzi. Am Telefon. Wie ihn die Gucki fragt: „Kann der Karli einen Golf GTI abhängen?“
    Tät sich ein jeder andere nicht auskennen. Der Fuzzi schon. Weiß ja, dass die Gucki ihren Karmann Ghia liebevoll Karli nennt.
    „Nur wenn der Fahrer Fuzzi heißt!“, ist die Antwort.
    „Also: nein?“ Ein bisserl eine Hoffnung hat sie schon noch, die Gucki.
    Wird aber jäh zerstört: „Glaub mir, Weiberl: un-möglich!“
    Möcht die Gucki wenigstens wissen, wer ihr Gegner ist. „Und?“ fragt sie den Fuzzi. „Hast du den Arsch gefunden, dem der schwarze GTI gehört?“
    „Eh klar!“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. „In Liebenau hat er ihn herrichten lassen. Beim Reini. Wirklich ein tüchtiger Spengler: Stoßstange und rechter Kotflügel mit Scheinwerfer in Rekordzeit!“
    Aber die Gucki interessiert sich nicht so für technische Details: „Wer ist es?“
    „Den kennst du sicher. So ein Antuscher-Burli. Ist schon sein dritter GTI . Zwei hat er schon zusammengehaut, der

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