Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
Vom Netzwerk:
auch die Taufgodn. Und öfter auch Babysitterin.
    Darf die Gucki gar nicht dran denken, wie herzig die ist, die kleine Gucki. Zum Abbusseln! Wenn sie sagt: „Kimm, tamma spülen, Gucki-Goli!“ Sonst schmeißt sie sich womöglich noch in ihren kürzesten Minirock und dann dem nächstbesten Mann an den Hals. Praktisch nur zum Schwängern.
    Kommt die Gucki direkt ins Sinnieren und schaut ein bisserl ins Narrenkastl. Statt dass sie was arbeiten tät. Obwohl heute Dienstag ist, sprich: Redaktionsschluss bei den Mühlviertler Nachrichten ! Und auf einmal ist es auch schon finster, und die Gucki hat noch immer kein Titelblatt und keinen Leitartikel. Ja, eigentlich hat sie noch überhaupt keine Zeitung, rein gar nix! Gleich wird die Druckerei anrufen – und was soll die Gucki dann sagen?
    Aber grad wie die Gucki in Panik geraten will, hört sie auf einmal ein zartes Klingeln, das sich rasch zu einem Höllenlärm auswächst. Kuhglocken-Geschepper! Drehen die jetzt ganz durch, die Marketing-Manager von der Mühlviertler Alm ? Und machen mitten in Freistadt einen Almabtrieb? Obwohl es im Mühlviertel kein bisserl eine Almwirtschaft gibt. Zutrauen tät sie ihnen das, die Gucki.
    Reißt also das Fenster auf, der Parkplatz vor der Redaktion der Mühlviertler Nachrichten taghell erleuchtet. Aber keine blumengeschmückte Kuhherde ist da zu sehen, sondern – ja, da kann man nicht anders dazu sagen als: ein Raumschiff!
    Auch wenn es nicht die fliegende Untertasse in Silbermetallic ist, die die Gucki eigentlich erwartet hätte. Ein mülltonnenähnlicher Zylinder mit einem zwiebelturmartigen Aufsatz. In einem schmutzigen Kupferrot. Schaut ein bisserl so aus wie ein Brennkessel beim Schnapsbrennen. Nur halt so groß wie ein dreistöckiges Haus.
    Und dann geht auch schon ein Türl auf, eine Stiege wird ausgeklappt, und der – wie sagt man da? – der Außerirdische erscheint. Schaut eigentlich aus wie ein ganz ein normaler Astronaut. Nur dass der Raumanzug nicht weiß ist. Dasselbe schmutzige Rot wie das Raumschiff.
    Jetzt hat die Gucki ihre Titelseite in der Taschen! Mit so einer Geschichte kann sie sogar die Druckerei ein bisserl warten lassen. Also geht sie dem Außerirdischen auch schon entgegen, in der linken Hand den Fotoapparat, in der rechten das Taschenmesser vom Opa. Bei Außerirdischen weiß man ja nie! Der ist zwar um einen Kopf kleiner als wie die Gucki, schaut aber ziemlich kräftig aus. Gedrungen heißt das auf Hochdeutsch. Bei uns tät man sagen gestaucht . Nimmt auch schon seinen verspiegelten Plexiglashelm ab und sagt mit kehliger Stimme: „Ich komme in friedlicher Absicht!“ Und legt den Kopf schief. Praktisch treuherziges Gschau.
    Trotzdem glaubt ihm die Gucki kein Wort. Weil sein Schwanz steil in den Himmel ragt. Ein Mordstrumm Schwanz! Jetzt kennt sich die Gucki mit Außerirdischen natürlich nicht aus, dafür mit Hunden umso besser, und ein steil aufragender Schwanz heißt halt einmal nix Gutes!
    Von welchem Teil des Universums diese Kreatur auch immer kommen mag – es ist und bleibt ein Hund! Auch wenn er einen Meter sechzig groß ist, auf zwei Beinen geht und reden kann! Genauer gesagt ein Husky. Mit einem braunen und einem blauen Aug. Und einem furchtbaren Gebiss.
    Macht die Gucki halt gute Miene zum bösen Spiel: „Mit was kann ich dem Hundi eine Freude machen?“
    â€žMit Welpen!“, knurrt der Husky. Und macht auch schon sein Raumanzug-Hosentürl auf. Zur großen Überraschung von der Gucki aber keine hypermoderne Schwanz-Schleuse, sondern ein ganz ein normaler Reißverschluss. „Hosen runter und auf die Knie!“, bellt der Außerirdische.
    â€žJetzt pass einmal auf, du blöder Hund, du!“, entgegnet die Gucki und klappt auch schon ihr Taschenmesser mit dem Hirschhorngriff auf. „Wenn du lang deppert wirst, dann bist du in null Komma nix kastriert!“
    Da hat die Gucki ihren Satz noch gar nicht fertiggesagt, hat ihr der Husky auch schon das Messer aus der Hand gebissen, ihr mit den Zähnen die Hose und die Unterhose vom Leib gefetzt und sie bäuchlings auf die Motorhaube von ihrem Auto geschmissen: die Gucki der Bestie wehrlos ausgeliefert. Und im nächsten Moment wird er –
    Gar nix wird er! Weil nämlich die Gucki im nächsten Moment das Telefon in der Hand hat, das schon die längste Zeit kreischt wie nicht gescheit. Weil die Gucki

Weitere Kostenlose Bücher