Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
Das Gefühl in ihren Füßen setzte wieder ein, und sie biss sich auf die Lippe, um einen Schrei zu unterdrücken. Wie mit tausend Nadelstichen erwachten sie prickelnd zum Leben, ein Krampf zog ihre Wade hinauf. Nur mit Mühe gelang es ihr, auf den Beinen zu bleiben. Heftig atmend stützte sie sich an der Wand ab, um das Gleichgewicht zu halten. Hämmernder Kopfschmerz machte sich bemerkbar, der sich mit jeder Sekunde, die sie auf den Beinen war, noch verstärkte. Sie wollte schreien, bis sie keine Stimme mehr hatte, aber sie wusste, dass es ihr nicht helfen würde, aus dieser Zelle zu entkommen.
    Sollten es keine Amerikaner sein, die ihr Gefängnis angriffen, musste sie trotzdem versuchen, den Tumult zur Flucht zu nutzen. Wie sie das machen sollte, solange die Tür abgeschlossen war, wusste sie nicht, aber ihr war klar, dass sie dieser Hölle nur dann entkommen konnte. Einen Schritt nach dem anderen bewegte sie sich an der Wand entlang, bis sie neben der Tür lehnte. Sowie sie Schritte auf dem Gang hörte, würde sie sich bemerkbar machen und hoffen, dass es jemand war, der sie retten würde. Die Möglichkeit, damit erneut die Wärter auf sich aufmerksam zu machen, verursachte ihr Übelkeit, aber sie musste es riskieren. Jade schloss die Augen und sammelte ihre Kraft. Die Angst schob sie in einen tiefen Winkel ihres Bewusstseins zurück, so wie sie es in ihrer Ausbildung gelernt hatte. Ruhe senkte sich langsam über sie herab, ihre Gedanken wurden seltsam klar, ihre Sinne schärften sich.
    Das Pochen ihres Herzens gab einen beruhigenden Rhythmus vor, an den sie ihre Atmung anpasste. Die Augen geschlossen atmete sie tief durch. Ein, aus, ein, aus … Ihre Lider hoben sich. Da! Schritte hallten über den Gang, bewegten sich eilig auf ihre Tür zu. Dicht an die Wand gepresst lauschte sie, ob jemand vor ihrer Zelle stehen blieb. Sie hörte ein paar geflüsterte Worte, die aber zu leise waren, um sie zu verstehen. Jade rückte näher an die Tür, bereit, vorzuspringen und denjenigen auf sich aufmerksam zu machen, der davorstand. Das Klirren eines Schlüsselbunds ließ den Atem in ihrer Kehle stocken. Ihre Retter hatten vermutlich keinen Schlüssel. Oder doch? In der Entfernung waren erneut Schüsse zu hören, dann der dumpfe Knall einer Explosion. Es musste einfach ein Befreiungskommando sein! Erleichterung drang durch ihre Anspannung, ließ ihre Knie weich werden, und sie rutschte an der Wand nach unten. Es war vorbei, nur noch wenige Minuten, dann würde sie frei sein, nicht mehr Mogadir und seinen sadistischen Schergen ausgeliefert.
    Die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren, ein Schatten fiel in die Zelle und wurde langsam immer größer. Das Böse schien in Wellen von ihm auszugehen. Instinktiv kauerte Jade sich an der Wand zusammen, schlang die Arme um ihre Knie und hielt den Kopf gesenkt.
    »Ah, da bist du ja. Ich dachte schon, ich wäre zu spät gekommen.«
    Mogadirs Stimme rieb über ihre Nerven wie Sandpapier. Ein Zittern durchlief sie, weniger von der Kälte, als vielmehr durch seine bloße Anwesenheit. Es konnte nur einen Grund geben, warum er hier auftauchte, während Schüsse fielen: Er wollte sie beseitigen. Ihr ganzer Körper versteifte sich, als er näher kam und sich schließlich vor sie hockte. Sie weigerte sich, ihn anzusehen und ihm die Genugtuung zu verschaffen, die Angst in ihren Augen zu sehen. Er umfasste ihr Kinn und riss ihr Gesicht brutal hoch. Wut loderte in ihr auf, Abscheu breitete sich auf ihren Gesichtszügen aus.
    Mogadir lachte leise. »Ich muss weg. Schade, wir hätten sicher noch viel Spaß miteinander gehabt.« Damit beugte er sich vor und presste seinen Mund hart auf ihren.
    Obwohl alles in ihr sich dagegen auflehnte, zwang sie sich, den Kuss unbeteiligt über sich ergehen zu lassen. Wenn sie sich zu wehren versuchte, würde er genau das bekommen, was er erreichen wollte. Er küsste sie nicht, weil er sie begehrenswert fand, sondern nur, um sie zu bestrafen, um ihr zu zeigen, dass er die Macht hatte, alles zu tun, was er wollte.
    Abrupt brach er den Kuss ab und erhob sich. Einen kurzen Moment blickte er auf sie hinunter, dann drehte er sich zu den Wächtern um. »Tötet sie.« Damit machte er kehrt und verließ die Zelle.
    Die Wärter sahen sich gegenseitig an, dann wandten sie ihre Aufmerksamkeit Jade zu. Wenn sie es gekonnt hätte, wäre sie noch weiter in die Wand hineingekrochen, nur um ihren gierigen Blicken zu entgehen. Erregung ging von ihnen aus, nicht nur sexuelle,

Weitere Kostenlose Bücher