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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sondern auch die Lust am Töten. Sie erinnerte sich noch gut an das Verhalten der Männer, als sie gefoltert wurde: Es hatte ihnen Spaß gemacht, ihr Schmerzen zuzufügen. Und auch jetzt hatten sie nicht vor, ihr einen schnellen, leichten Tod zu bereiten. Nein, sie würden sie quälen, bis sie sich wünschte, tot zu sein – und noch darüber hinaus. Jade spannte ihre Muskeln an. Diesmal nicht. Sie würde mit allem kämpfen, was sie hatte, um diesen Sadisten den Spaß zu verderben.
    Einer der Folterer griff nach ihrem Arm und zog sie unsanft in die Mitte der Zelle. Schmerz schoss durch ihre über den rauen Steinboden schleifenden Knie. Jade zwang sich, unbeteiligt liegen zu bleiben, als er sich über sie schob. Sie hatte nur eine einzige Chance, ihn zu überwältigen: wenn sie ihn überraschte. Während er sich die Hose aufknöpfte, hob sie ihre Hand, bis sie dicht unter seiner Waffe lag. Da der zweite Wächter auf der anderen Seite stand, konnte er nicht sehen, was sie tat. Mit einem befriedigten Grunzen schob der Mann seine Hose herunter. Jetzt! Jade schlug mit einer Hand in seine Weichteile, während sich die andere um die Pistole schloss. Der Wächter brach schreiend über ihr zusammen, bevor sie sich unter ihm hervorrollen konnte. Der zweite Mann hatte seine Waffe gezogen und hielt sie auf sie gerichtet. Jades Hand krampfte sich um die Pistole. Egal was passierte, sie würde sie nicht wieder hergeben.
    Ihre Zeit war soeben abgelaufen. Sie mussten die Agentin möglichst schnell finden, denn es war klar, dass sie für Mogadir keinen Wert mehr haben würde. Er gab Doc ein Zeichen, die nächste Tür aufzuschließen.
    Devils Stimme kam über den Kopfhörer. »Cat, Licht aus.«
    »Schon dabei.«
    Der helle Scheinwerfer erlosch und ließ sie im Dunkeln zurück. Es gab auf den Gängen eine schwache Beleuchtung, die nicht bis in die Zellen reichte. Rock nahm die Taschenlampe aus seiner Weste und leuchtete in die Zelle, deren Tür Doc gerade geöffnet hatte. Der Lichtstrahl glitt über Steinboden, bis er zu einer nackten, übel zugerichteten Gestalt kam, die in einer Ecke lag. Er unterdrückte einen Fluch, während er mit wenigen Schritten den Raum durchquerte. Rasch hockte er sich neben die Frau und drehte sie vorsichtig um. Offene Augen starrten ihm leer entgegen. Obwohl sie offensichtlich tot war, fühlte er nach einem Puls. Noch einmal leuchtete er in ihr Gesicht, dann schloss er ihre Augen und erhob sich schwerfällig. Doc blickte ihm unbehaglich entgegen.
    »Tot.« Rocks Stimme klang rau, doch es war ihm egal, ob Doc es merkte.
    »Die Agentin?«
    Stumm schüttelte Rock den Kopf, während er aus der Zelle trat. »Sie war schwanger.«
    Doc blieb ruckartig stehen und blickte zurück. »Vielleicht … «
    Rock packte ihn am Arm und zog ihn weiter. »Sie ist schon seit Stunden tot.«
    »Diese Schweine!«
    Rock konnte ihm nur zustimmen. Solange er lebte, würde er nie den Ausdruck von Verzweiflung auf dem Gesicht der Toten vergessen. Die Hände hatten auf ihrem Bauch gelegen, als wollte sie noch im Tod ihr Baby schützen. Es war ihr nicht gelungen. Das dringende Bedürfnis, irgendetwas kaputt zu schlagen, konnte er ausleben, als unvermittelt ein Wachmann um die Ecke gelaufen kam. Rocks Genickhieb war so heftig, dass sein Gegner, ohne einen Laut von sich zu geben, tot zu Boden fiel.
    »Erinnere mich daran, dich niemals zu verärgern.«
    Docs trockene Bemerkung holte ihn in die Realität zurück. Wut hatte in einem Einsatz nichts zu suchen, sie machte blind für mögliche Gefahren und ließ ihn unnötige Risiken eingehen. »Werde ich.«
    Ein Schuss hallte durch den Korridor, dicht gefolgt von einem zweiten. Da sich der Rest des Teams in anderen Gebäudeteilen aufhielt, mussten ihre Gegner auf etwas anderes schießen. Verdammt, sie durften nicht zu spät kommen! So schnell wie möglich arbeiteten sie sich in die Richtung vor, aus der die Schüsse gekommen waren. Aus einem der kleinen in die Türen eingelassenen Fenster ragten ihnen Hände entgegen, und eine Frauenstimme flehte sie auf Persisch an, ihnen zu helfen. Doc schloss die Tür auf und rannte dann weiter. Rock bemühte sich, nicht auf die Schreie zu achten, die ihnen folgten, sie würden ihn nur ablenken.
    »Tut mir leid.« Er murmelte es so leise, dass niemand ihn hören konnte.
    Kein Laut drang aus der nächsten Zelle, aber irgendjemand war darin, Rock konnte es deutlich fühlen. Er gab Doc ein Zeichen, die Tür aufzuschließen und ihm danach Deckung zu geben. Die

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