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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Pistole im Anschlag holte Rock einmal tief Luft und trat dann die Tür auf. Mit einem lauten Krachen schlug sie gegen die Wand. In Erwartung eines Angriffs sprang er in Deckung, doch nichts passierte. Bis auf schweres Atmen herrschte Totenstille in der Zelle. Ohne Taschenlampe konnten sie nichts sehen, doch wenn er sie anschaltete, würde er dem Gegner seine Position verraten. Andererseits konnte es sein, dass die Schüsse aus einer anderen Zelle gekommen waren und sie hier nur auf weitere Gefangene trafen. Sie mussten etwas sehen, um zu entscheiden, ob sie hier nur ihre Zeit verschwendeten.
    »Bleib in Deckung, ich werde nachsehen.« Seine Stimme war bereits mehrere Zentimeter weiter nicht mehr zu hören. Doc antwortete mit einem Klicken.
    Mit der Taschenlampe leuchtete er in den Raum und überprüfte die Situation. Mehrere Personen lagen auf dem Boden, der Kleidung nach Wächter. Als niemand schoss oder sich bewegte, betrat Rock vorsichtig die Zelle. Lautlos näherte er sich dem ersten Mann und stieß ihn mit dem Fuß an. Keine Reaktion. Der Lichtstrahl wanderte über den Körper und zeigte einen tiefroten Fleck auf seiner Brust. Eindeutig Blut. Eine rasche Überprüfung zeigte, dass er tot war. Rock schwenkte das Licht auf die zweite Person, die auf dem Bauch in der Mitte der Zelle lag, die Hose halb heruntergeschoben. Eindeutig ein anderer Wärter. Übelkeit stieg in Rock auf, als er erkannte, was der Mann gerade vorgehabt hatte. Helle Frauenbeine ragten zu beiden Seiten unter ihm heraus. Erneut hörte er jemanden atmen.
    »Langsam umdrehen.«
    Nichts passierte, der Mann rührte sich nicht. Der Lichtstrahl fiel auf den Kopf des Wärters, und Rock erkannte, warum er sich nicht rühren würde: Jemand hatte eine Kugel durch seinen Schädel gejagt, die ein riesiges Loch in seinen Hinterkopf gerissen hatte. Ohne zu zögern, hob er den Toten von der Frau herunter.
    »Doc, ich brauche dich hier.«
    Für einen Augenblick hatte er sich umgedreht und erstarrte, als er ein Geräusch hörte. Langsam wandte er sich der Frau zu. In ihrer Hand war eine Pistole.
    »N…nicht … be…bewegen.«
    Rock legte seine Waffe zur Seite und hob beschwichtigend die Hände. »Es ist alles gut, wir wollen Ihnen helfen.« Die Taschenlampe beleuchtete den Körper der Frau. Er war nackt und mit Prellungen, Schürfwunden und Schnitten übersät. Der Lichtstrahl wanderte höher, sodass er nun auch das Gesicht sehen konnte. Auch hier Prellungen und Schnitte, die die Züge fast verdeckten. Die Haare waren abrasiert worden, schorfige Striemen bedeckten ihren Kopf. Einen Moment lang blickte er in ihre Augen und erkannte sie. »Jade?« Seine Stimme war nur ein Flüstern, so sehr schockierte ihn das, was sie ihr angetan hatten. Nach diesem Moment des Schrecks hatte er sich wieder im Griff. »Jade, ich bin es, Rock, wir sind hier, um dich zu befreien.«
    Sie sah ihn mit leerem Blick an und reagierte nicht auf seine Worte. Die Waffe war weiterhin auf seine Brust gerichtet.
    Verzweifelt überlegte er, was er sagen konnte, um ihr klarzumachen, dass sie keine Feinde waren. Sie hatten keine Zeit, sich lange aufzuhalten und behutsam vorzugehen, um ihr Trauma nicht zu verstärken. Er spürte, wie Doc hinter ihn trat, wandte seinen Blick aber keine Sekunde von Jade ab. »Hawk schickt mich, ich soll dich hier rausholen und zu ihm bringen.« Bei der Erwähnung von Hawks Namen ging ein Ruck durch ihren Körper. Ein Fortschritt. »Würdest du bitte die Waffe weglegen, damit Doc dich untersuchen kann? Wir müssen hier raus.« Rock hielt den Atem an. Wenn Jade jetzt nicht kooperierte, würde er sie überwältigen müssen, so ungern er ihr auch wehtun wollte.
    Langsam, fast mechanisch, ließ sie den Arm sinken. Die Waffe klapperte auf den Steinboden, während Jade die Arme um ihren Körper schlang. Rock trat zur Seite und machte den Weg für Doc frei, der sich neben die Agentin kniete.
    »Devil, wir haben sie.«
    »Lebt sie?«
    »Ja. Doc untersucht sie gerade.« Rock warf einen Blick über die Schulter. Jade hatte sich zu einer Kugel zusammengerollt und wollte niemanden an sich heranlassen. »Sie wird durchkommen.« Vermutlich war das eher sein Wunsch als eine reelle medizinische Prognose, aber er würde alles dafür tun, dass sie wahr wurde.
    »Gut. Bleibt bei ihr, wir räumen noch auf und suchen Mogadir.«
    Rock klickte bestätigend. Ein erneuter Blick auf Jade erinnerte ihn daran, dass sie dringend Kleidung brauchte. Die Uniformjacken der beiden Toten waren

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