TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
etwas zu trinken.
»Entschuldige, ich wollte mich nur ein wenig frisch machen.« Offenbar war sie in dem kleinen Bad gewesen, das man nur von seinem Schlafzimmer aus erreichen konnte.
Sie hatte ihre Haare wieder ordentlich hochgesteckt und wirkte wesentlich gefasster. Nur die feuchten Flecke, die sein Körper auf ihrem Kleid hinterlassen hatte, erinnerten an den Kuss. Mit Mühe riss Rock seinen Blick davon los und wandte ihr den Rücken zu.
»Kein Problem. Was möchtest du trinken?« Gut, seine Stimme klang kühl und professionell, genau so, wie es sein sollte.
»Hast du Eistee?«
Rock zog die Packung aus dem Kühlschrank und blieb einen Moment in der offenen Tür stehen. Es ging doch nichts über eisige Luft, wenn man versuchte, seine Erregung zu bekämpfen. Schließlich klappte er die Tür zu, holte die Gläser aus dem Schrank und goss den Tee ein. Als er sich wieder umdrehte, stellte er fest, dass Rose immer noch wie angewurzelt neben der Schlafzimmertür stand. »Setz dich doch.«
»Ich möchte nicht stören.«
»Rose, du bist doch sicher aus einem bestimmten Grund hierhergekommen und nicht nur, um mit mir … zu plaudern. Also, setz dich und sag mir, worum es geht.« Stolz darauf, wie sachlich er klang, nahm Rock die beiden Gläser, stellte sie auf den Couchtisch und setzte sich in seinen Sessel.
Zögernd überbrückte Rose die Entfernung und ließ sich auf der Kante des Sofas nieder. »Ja, ich wollte mit dir über die beiden Agentinnen reden.« Sie zuckte zusammen, als Rock sich über den Tisch lehnte, und entspannte sich wieder, als sie sah, dass er ihr nur das Glas zuschob. »Danke.«
Rock trank einen großen Schluck, dann lehnte er die Ellbogen auf seine Knie und blickte sie erwartungsvoll an. »Was ist mit den beiden?« Rose runzelte die Stirn, als versuchte sie zu entscheiden, ob sie das Richtige tat. »Komm schon, Rose, du bist zu mir gekommen, also muss es etwas Wichtiges sein.«
»Ich kann auch völlig falschliegen, weil ich von euch keinerlei Informationen über die Art oder den Ort der Mission bekommen habe … «, sie ignorierte Rocks hochgezogene Augenbraue und fuhr fort. »… aber ausgehend von der Gegend, um die sich eure Fragen gedreht haben, glaube ich das nicht.«
»Geht das noch etwas unklarer?«
»Du meinst, so wie eure Aussagen heute Vormittag?«
»Rose, du weißt, wie wichtig es ist, die Agentinnen zu finden. Wenn du also etwas weißt, dann spuck es aus.«
»Deshalb bin ich zu dir gekommen. Du sollst entscheiden ob das, was ich erfahren habe, relevant ist oder nicht.« Nach Rocks Nicken fuhr sie fort. »Ich habe gerade einen Anruf von Cassandra bekommen. Über ihre RAWA -Kontakte hat sie erfahren, dass eine westliche Frau von Rebellen in die Berge entführt worden sein soll. Sie wurde vor zwei Tagen nachts auf der Straße niedergeschlagen und in einem Kleinlaster abtransportiert. Könnte das eine der Agentinnen gewesen sein?«
Tiefes Schweigen breitete sich im Raum aus, das Summen des Kühlschranks klang laut in der plötzlichen Stille. Gespannt hielt Rose den Blick auf Roderic gerichtet. Sie war sich ziemlich sicher, dass es sich bei der Frau tatsächlich um eine der Agentinnen handelte. Wahrscheinlich sollte sie sich schämen, dass sie für ein paar Minuten durch Roderics Berührungen und Küsse abgelenkt worden war und vergessen hatte, warum sie hier war, aber seltsamerweise tat sie es nicht. Egal, was noch passierte, diese schöne Erfahrung konnte ihr niemand mehr nehmen. War er tatsächlich so heiß und leidenschaftlich gewesen? Wenn sie seine steinerne Miene betrachtete, konnte sie sich das kaum noch vorstellen.
»Nun?«
Roderic trank sein Glas aus und stellte es zur Seite, bevor er sich erhob. »Ist deine Freundin noch erreichbar?«
»Sie ist noch für ein paar Stunden in Peshawar in der Botschaft.«
»Dann würde ich vorschlagen, dass ich Matt und Hawk alarmiere und wir uns dann wieder im Lagezentrum treffen. Hast du alles bei dir, was du brauchst?«
»Ja, aber … « Rose verstummte. »Ich habe also recht?«
»Es könnte zumindest sein, dass es eine unserer Agentinnen ist.« Roderics Tonfall zeigte, dass er genauso wenig an einen Zufall glaubte wie sie. Vermutlich hielt er immer noch viel vor ihr zurück, aber das war zu erwarten gewesen. Auch Ramon hatte ihr selten etwas von seiner Arbeit erzählt …
Rose erstarrte. Nein, sie würde die beiden Männer nicht miteinander vergleichen. »Wozu wurde ich eigentlich vereidigt, wenn ich sowieso nichts erfahre, das
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