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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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anblickten, zuckte sie mit den Schultern. »Ich habe im Taxi ein wenig in den Unterlagen geblättert.«
    Clint sah Chris an. »Okay, noch etwas?«
    »Es sieht so aus, als würde er seine linke Seite ein wenig schonen.«
    »Dort, wo ihn die Kugeln der Deutschen getroffen haben.«
    Chris nickte. »Genau. Außerdem ist da dieser Ausdruck in den Augen … Das Bild ist wirklich schlecht und vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich sehe da die typische Arroganz und den Rachedurst Khalawihiris.« Kyla konnte deutlich das Echo der Erinnerungen in seiner Stimme hören.
    Während die anderen darüber diskutierten, was das bedeutete, schob sich Kyla dichter neben Chris. »Geht es dir gut?«
    Er lächelte sie an, aber nur mit den Lippen. »Natürlich.«
    Sie berührte seinen Arm. »Du musst mir nichts vorspielen.«
    Für einen Moment ließ er seine Maske fallen und sie sah die Wut dahinter. »Weißt du, wie oft ich in meiner Zeit dort genau diesen Ausdruck in seinem Gesicht gesehen habe? Jedes Mal, wenn er jemanden bestraft hat, meist durch Folter oder Tod, oder wenn er Andeutungen über seine Pläne gemacht hat.« Seine Hand schloss sich über ihrer. »Wie oft wollte ich ihn einfach unschädlich machen und nach Hause zurückkehren, aber mein Auftrag lautete zu beobachten, und nicht einzugreifen. Weißt du, wie viele Menschen jetzt noch leben könnten, wenn ich ihn früher aus dem Verkehr gezogen hätte?«
    Es tat ihr weh, den Selbstvorwurf in seiner Stimme zu hören. »Du hattest deine Befehle. Außerdem hat dein Eingreifen den Anschlag verhindert, und dadurch wurden viele Menschen gerettet.« Sie flüsterte nur noch. »Und du hast mich gerettet.«
    Seine Gesichtszüge wurden etwas weicher. »Das war allerdings das Beste, was ich tun konnte.«
    Clint räusperte sich. »Okay, gehen wir davon aus, dass es sich wirklich um Jason Black handelt. Damit ist wohl die Frage geklärt, wo er sich aufhält – oder zumindest vor einigen Stunden noch. Was will er hier in D . C.? Hat er hier ein Versteck? Oder Kontakte?«
    »In der Akte steht nur, dass seine Eltern bereits tot sind und er keine Geschwister hat. Keine Frau und Kinder. Er war schon immer ein Einzelgänger, solche Typen werden besonders gerne von der CIA angeworben.« Als alle sie anblickten, lächelte Vanessa matt. »Ja, ich auch. Obwohl es auch Ausnahmen gibt.« Sie hob das Kinn. »In der Akte sind all seine bisherigen Wohnungen und Kontakte aufgelistet – sofern bekannt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er so dumm ist, sich dort erwischen zu lassen.«
    Clint strich über seine kurzen Haare. »Das nicht, aber vielleicht können wir darin ein Muster erkennen. Vorlieben. Irgendwas.«
    I-Mac streckte seine Hand nach der Mappe aus. »Ich mache mich gleich an die Arbeit. Vielleicht finde ich was, das uns hilft.«
    Kyla reichte sie ihm und blickte auf die Uhr. Am liebsten würde sie nach Jade sehen, aber sie hatte das Gefühl, dass sie jetzt nicht gestört werden wollte. Und da Hawk sich um sie kümmerte, hatte sie vermutlich alles, was sie brauchte. Frustriert schob sie ihre Hände in die Hosentaschen. »Und was machen wir solange?«
    Chris wackelte mit den Augenbrauen. »Wie wäre es …?«
    Rasch unterbrach sie ihn. »Das bestimmt nicht.« Röte stieg in ihre Wangen und sie sah sich heimlich um. Niemand schien ihrer Unterhaltung zu lauschen. Wütend drehte sie sich zu Chris um. »Du …«
    »Also ich finde es immer wichtig, die Waffen zu reinigen, aber wenn du dazu keine Lust hast, können wir auch etwas anderes machen.«
    Mit Mühe widerstand sie der Versuchung, ihn zu boxen. »Kannst du endlich aufhören, dich ständig über mich lustig zu machen? Das hast du in Afghanistan schon getan.«
    Chris wurde schlagartig ernst. »Nein, das habe ich nicht.«
    »Ach nein? Du hättest mich täuschen können.«
    Er senkte seine Stimme noch weiter. »Ich habe mich gefreut, endlich wieder auf eine Frau zu treffen, die sich nicht alles gefallen lässt. Nicht ich habe dich gerettet, Kyla, sondern du mich.« Er stockte. »Nach so langer Zeit in Khalawihiris Gruppe hatte ich mich selbst fast verloren. Du hast mich wieder daran erinnert, wie es ist, sich lebendig zu fühlen und Freude zu empfinden.«
    Mit einem stummen Seufzer erkannte Kyla an, dass Chris diese Runde wieder gewonnen hatte. Wie sollte sie einem Mann böse sein, der so etwas zu ihr sagte? Und damit ihre Schutzmauer völlig untergrub. Da sie ihn vor all den anderen Leuten nicht umarmen konnte, beschränkte sie sich

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