TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
keinen Fall selbst befreien können. Besonders nicht, wenn Black seinen Lakaien außer Gefecht setzte. Er legte die Pistole auf die Kommode und nahm sich stattdessen den Taser. Netterweise war es ein Modell, das auch ohne die Drähte funktionierte. Um es zu testen, hielt er den Kontakt direkt an die Kehle des Lakais und drückte ab. Der Körper des Mannes bäumte sich auf, als der Strom die Muskeln zusammenzog. Black hatte oft genug mit Waffen zu tun gehabt, um zu wissen, dass er damit einen Menschen töten konnte, wenn er es darauf anlegte. Da er aber Cullen nur ein wenig Schmerz bereiten und ihn nicht länger außer Gefecht setzen wollte, regelte er die Stärke des Stromstoßes herunter.
Als er sicher war, dass der Muskelmann so schnell nicht wieder aufwachen würde, stand Black auf und wandte sich wieder Cullen zu. Dieser blickte ihn mit schreckgeweiteten Augen an, hatte aber keinen Mucks von sich gegeben, um seinem Angestellten zu helfen. Egoistischer Bastard!
»Kommen wir zur Sache, ich habe heute noch etwas vor.« Er trat näher an Cullen heran, dessen Augen wie gebannt auf dem Taser lagen. »Was wollen Sie von mir?«
»Wir haben Mogadir beobachten lassen, weil wir wussten, dass Sie versuchen würden, ihn zu töten. Von dort aus sind wir Ihnen hierher gefolgt.«
Blacks Miene blieb ausdruckslos. Zwar hatte er einkalkuliert, dass ihn jemand auf dem Überwachungsband des Gefängnisses erkennen könnte, aber er hatte nicht erwartet, dass jemand schon dort auf ihn warten würde. Eindeutig eine Fehlkalkulation, die ihn beinahe alles gekostet hätte. Allerdings war es unmöglich, dass sie ihm hierher gefolgt waren, er hätte sie bemerkt.
Er packte Cullen am Hemd und zog ihn näher an sich heran. »Wie sind Sie mir gefolgt?«
Der Senator blickte einen Moment zur Seite, ein eindeutiges Zeichen, dass er lügen würde. »Mit dem Wagen.«
Ohne Vorwarnung schlug Black zu. Sein Handrücken kollidierte mit der Wange des Senators und der Ring hinterließ eine blutige Spur. »Lügen Sie mich nicht an, Cullen.«
Der Senator atmete heftig, der Geruch von Angst stieg auf. »Aber wir sind mit dem Auto …«
»Ich will nicht wissen, wie Sie hierhergekommen sind, sondern woher Sie wussten, wo ich zu finden bin.«
Cullen presste die Lippen zusammen, erkannte dann aber wohl, dass er besser redete, wenn er weitere Schmerzen vermeiden wollte. »Ein Peilsender an Ihrem Wagen.«
Verdammt, das hieß, dass sein Aufenthaltsort, obwohl er sein Auto nicht direkt vor dem Haus geparkt hatte, vermutlich deutlich mehr Leuten bekannt war und er jederzeit weiteren Besuch erhalten konnte. Es war eindeutig Zeit, hier abzuhauen. Aber vorher wollte er noch alles erfahren, was der Senator wusste. »Warum sind Sie hinter mir her?«
Als ihm die Antwort nicht schnell genug kam, drückte er den Taser an Cullens Arm. Sowie der erste Strom durch dessen Körper floss, begann er zu wimmern. »Ich stehe unter Druck. Die Waffenlieferanten wollen das Geld, das ihnen versprochen wurde, oder ihre Waffen zurück.«
Wut stieg in Black auf, denn die gleiche Regierung, die solche Verräter wie Cullen nährte, hatte auch die Waffen konfisziert, die er in Afghanistan hatte verkaufen wollen. Was die Regierung wohl dazu sagen würde, wenn herauskam, dass einer der beliebtesten Senatoren dabei geholfen hatte, das illegale Waffengeschäft mit Terroristen in Afghanistan und anderen Ländern aufzubauen? Dabei waren sowohl seine weitreichenden Beziehungen als auch seine Tätigkeit im Committee on Armed Services äußerst hilfreich.
Mit beiden Händen stützte Black sich auf die Lehnen des Stuhls. »Ihr habt die Sache verbockt! Mir war zugesagt worden, dass nicht gegen meine Gruppe vorgegangen wird, während ich den Anschlag vorbereite. Ihr wolltet, dass ich die Wolesi Jirga in die Luft jage, damit das Land weiterhin instabil bleibt und noch mehr Waffen benötigt werden.«
»Davon weiß ich nichts …«
Weiter kam Cullen nicht, denn Black sandte einen weiteren Stromstoß in seinen Körper, diesmal in den Oberschenkel. Er zuckte unkontrolliert. Blut trat aus seinem Mund, wahrscheinlich hatte er sich auf die Zunge gebissen.
Black legte seine Hand um Cullens Hals und drückte zu. »Sie waren einer derjenigen, die die Sache eingefädelt haben. Halten Sie mich nicht für blöd, Cullen, ich bin genau informiert, wer in der Sache drinsteckt, und ich werde mir jeden Einzelnen von Ihnen vornehmen. Sie sollten also besser mit mir kooperieren, wenn Sie nicht wollen, dass es
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