TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
Strafe?«
Wut kroch in Chris hoch. »Wenn jemand eine Strafe verdient hat, bist du das. Warum tauschen wir also nicht einfach?«
Black grinste ihn an. »Wie schön, dass du deinen Humor noch nicht verloren hast. Lass mich nachdenken: Nein. Du gefällst mir da, wo du bist, sehr gut.«
Bevor Chris antworten konnte, ertönte wieder der ohrenbetäubende Lärm, und er blickte in die Richtung, aus der er zu kommen schien. Wenn er nicht festgebunden gewesen wäre, hätte er vor Schreck einen Satz von der metallenen Platte gemacht, auf der er befestigt war. Eine Kreissäge mit riesigen Zacken tauchte zwischen seinen Füßen auf und bewegte sich zwischen seinen Beinen langsam nach oben. Chris versuchte, sich nach hinten zu schieben, doch er konnte sich keinen Zentimeter bewegen. Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg, aber das Sägeblatt kam unausweichlich näher. Schweiß trat auf seine Stirn und tränkte seine Kleidung. Seine Hand- und Fußgelenke schmerzten, wo die Fesseln an ihnen rieben. Aus den Augenwinkeln sah er eine Bewegung, schaffte es aber nicht, den Blick von der Säge abzuwenden, die jetzt auf Höhe seiner Knie angekommen war.
»Gefällt dir der Anblick? Ich finde, es hat beinahe etwas Hypnotisches, wie das Sägeblatt immer näherkommt. Normalerweise werden Schweine damit zerteilt, aber ich denke, bei einem Menschen wird es genauso gut funktionieren. Mit dem kleinen Unterschied, dass die Schweine dabei schon tot sind. Wie lange es wohl dauert, bis du stirbst? Erst wenn die Säge beim Herzen ankommt oder schon früher?«
Verzweifelt versuchte Chris zu entkommen, aber er war gefangen. So wollte er nicht sterben! Und schon gar nicht durch Black. Die Säge war inzwischen auf der Mitte seiner Oberschenkel angekommen. Nur noch wenige Zentimeter und sie würde in seinen Körper schneiden. Er spreizte die Beine weiter, um noch ein paar Sekunden zu erringen und hörte Black lachen.
Seine Wut brach sich Bahn. »Du verdammter Sadist!«
Black hob eine Augenbraue. »Merkst du das etwa erst jetzt? Außerdem solltest du besser um Gnade flehen, als mich zu beleidigen, meinst du nicht?« Er wedelte mit der Fernbedienung. »Schließlich liegt dein Schicksal in meiner Hand. Wortwörtlich.«
Chris biss sich in die Unterlippe, bis er Blut schmeckte, aber er gab keinen Laut von sich. Schon allein, weil es genau das war, was Black wollte. Und diese Genugtuung wollte er ihm nicht geben. Auch nicht, wenn er dafür starb. Sein Herz hämmerte so laut, dass es in seinen Ohren beinahe das Kreischen der Säge übertönte. Chris schloss die Augen und stellt sich Kylas Gesicht vor. Ihre großen grünen Augen und die weichen Lippen. Die Art, wie sich ihre Mundwinkel nach oben bogen, wenn sie sich über etwas amüsierte, oder sich zusammenpressten, wenn ihr etwas missfiel. Meistens ging es dabei um ihn. Es tut mir leid, Kyla. Leb wohl .
Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und er bereitete sich auf den reißenden Schmerz vor, wenn die Säge in sein Fleisch eindrang. Er meinte, schon die Hitze des Sägeblatts durch seine Jeans zu spüren, als das Geräusch plötzlich verstummte. Seine Augen sprangen auf, und er sah, dass die Säge nur einen Zentimeter vor seinem Hoden zum Stillstand gekommen war. Wenn Black jetzt stoppte, um gleich darauf wieder anzufangen, würde er ihn töten. Sein Blick glitt zu dem Verbrecher. Der schien nur darauf gewartet zu haben.
»Ich könnte dich hier zerteilen wie ein Stück Vieh, aber du hast Glück, das würde mir viel zu schnell gehen. Ich will, dass du erst leidest.« Er grinste. »Zerteilen kann ich dich am Ende immer noch.«
Chris hasste ihn dafür, dass er sich tatsächlich darüber freute, gefoltert zu werden, damit er noch ein wenig länger leben könnte und die Chance für eine Flucht stieg. Wie er das bewerkstelligen sollte, war ihm zwar nicht klar, aber irgendwie musste es ihm gelingen, denn die Vorstellung, dass Black gewinnen könnte, war unerträglich. Black legte die Fernbedienung zur Seite und trat hinter Chris, sodass er nicht mehr sehen konnte, was der Bastard dort tat.
»Brauchst du für deine Drecksarbeit inzwischen schon Geräte?«
Black lachte amüsiert. »Aber nein, ich werde nur dafür sorgen, dass du mir nicht entkommst.« Etwas zog an seinen Handgelenken und hob sie in die Luft. Black beugte sich über ihn. Jeglicher Humor war aus seinem Gesicht verschwunden, sein Hass war deutlich sichtbar. »Nicht noch einmal. Und falls du denkst, dass dich wieder jemand retten wird –
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