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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Blutverlust ihn schwächte. Wenn er noch lange hier gefangen war, würde sich Black gar nicht mehr die Mühe machen müssen, ihn zu töten. Vielleicht wäre das der bessere Weg. Sowie ihm der Gedanke durch den Kopf schoss, wehrte sich alles in ihm dagegen. Er würde kämpfen, wenn es sein musste bis zum letzten Atemzug. Erschreckt zuckte er zusammen, als etwas mit einem lauten Krachen auf den Kofferraumdeckel schlug. Sein gesamter Körper spannte sich an, als er sich zum Angriff bereit machte.
    Doch es ertönte nur Blacks verhasste Stimme. »Und, freust du dich schon auf unser Rendezvous?«
    Chris presste die Lippen zusammen und hielt den Atem an, doch der Kofferraumdeckel öffnete sich nicht. Stattdessen erklang Blacks Lachen, und kurz darauf sprang der Motor wieder an. Offensichtlich waren sie noch nicht am Ziel ihrer Reise angekommen. Chris atmete tief durch und versuchte, seine Ruhe wiederzufinden, die normalerweise sein größter Vorteil war. Doch diesmal wollte sie sich nicht so recht einstellen. Stattdessen erschien Kylas Bild vor seinem inneren Auge. Wie gern würde er sie noch ein letztes Mal sehen und ihr sagen, wie sehr er sie bewunderte – und dass er sie liebte. Egal wie unmöglich eine Beziehung zwischen ihnen schien, er wollte, dass sie wusste, was er für sie empfand und wie sehr er sich wünschte, sie hätten eine gemeinsame Zukunft.
    In Gedanken stellte er sich vor, wie Kylas Augen anfangen würden zu leuchten, wie sie sich zu ihm vorbeugen und ihn so verlangend küssen würde, dass er sich auf der Stelle in ihr vergraben wollte. Seine Vorstellung wurde so real, dass er meinte, sie in seinen Armen zu spüren. Wie in Trance nahm er ihren Duft wahr und genoss das Gefühl ihres Körpers an seinem. Viel zu früh löste sie sich wieder von ihm und trat einen Schritt zurück. Ihre Augen verdunkelten sich und sie sagte etwas, das er leider nicht hören konnte. Es war, als wäre eine gläserne Wand zwischen ihnen, durch die sie sich sehen konnten, aber nicht mehr hören oder sich berühren. Chris presste seine Hände an diese durchsichtige Barriere, doch er konnte sie nicht mehr durchdringen, so sehr er es auch versuchte.
    »Kyla!« Sie schüttelte den Kopf und bewegte die Lippen, während sie sich langsam rückwärts bewegte. »Nein, bleib bei mir, bitte!« Verzweiflung breitete sich in ihm aus, selbst wenn er wusste, dass es besser war, wenn Kyla nicht in Blacks Nähe kam.
    Und plötzlich war die Barriere weg, und er konnte deutlich ihre Stimme hören. »Halte durch, Chris. Ich komme zu dir.«
    »Nein, nicht …« Doch sie war schon verschwunden und ließ ihn allein zurück. Das Gefühl des Verlustes war so groß, dass er eine Hand auf sein schmerzendes Herz presste.
    Nur langsam kam er wieder zu sich und wurde sich bewusst, dass er das Geräusch des Motors nicht mehr hören konnte. Rasch richtete er sich auf, soweit das beengte Innere des Kofferraums es zuließ, und lauschte. Ein Knirschen ertönte, so als würde jemand um den Wagen herumgehen. Nun war seine Zeit also endgültig abgelaufen. Black war auf Rache aus und kannte keine Gnade. Ein Klacken ertönte, und der Deckel des Kofferraums hob sich langsam. Chris machte sich für einen Angriff bereit, doch bereits die leichte Bewegung jagte einen stechenden Schmerz durch sein Bein. Es würde ihn wundern, wenn er damit überhaupt noch laufen konnte.
    Helles Licht blendete ihn, und er schloss rasch die Augen.
    »Hallo, Hamid. Oder sollte ich Christoph sagen? Du glaubst nicht, wie sehr ich mich darüber freue, dass wir uns noch einmal treffen.«
    Ja, das konnte er sich lebhaft vorstellen. Vorsichtig blinzelte Chris gegen das Licht an, das aus einer Taschenlampe kam, die direkt auf sein Gesicht gerichtet war. In der anderen Hand hielt Black eine Pistole.
    »Wie, du hast gar nichts zu sagen? Aber keine Angst, das kommt noch. Du wirst um Gnade winseln, mein Freund .« Die letzten Worte sprach er mit so viel Hass aus, dass Chris ein kalter Schauer über den Rücken lief.
    Er befeuchtete seine trockenen Lippen. »Warum bist du nicht einfach abgehauen? Niemand hätte dich gefunden, du könntest frei sein.«
    Blacks Lippen verzogen sich zu einem hässlichen Lächeln. »Oh, das werde ich tun – sobald ich alles erledigt habe, was ich mir während meiner Zeit im Gefängnis ausgemalt habe.«
    Chris musste nicht fragen, was das war. »Mogadir?«
    »Unter anderem. Ich habe noch einiges vor, wenn ich mit dir fertig bin.«
    »Sie werden dich finden und aufhalten.«

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