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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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mochte er starke Frauen, die ihren eigenen Kopf hatten, sonst würde es auf Dauer ziemlich anstrengend werden. Kopfschüttelnd wandte er sich wieder um und ging weiter. Auch wenn ihre Beziehung nicht so gut begonnen hatte, hoffte er doch, dass sie lernte, ihm zu vertrauen. Denn das war in ihrer derzeitigen Situation vielleicht lebensnotwendig.
    Eilig suchten sie sich einen Weg durch die Küche des Hotels, die um diese Uhrzeit voll von Menschen war, und schlüpften aus der Hintertür, die über einen kleinen Weg zum Parkplatz führte. Zielstrebig ging Chris zu einem Spalt im Zaun und bedeutete Kyla hindurchzuklettern, bevor er ihr folgte. Glücklicherweise hatte er seinen Wagen in einer Seitenstraße ein kleines Stück entfernt geparkt, sonst hätten sie sich jetzt ein anderes Fortbewegungsmittel suchen müssen. Er wäre das Risiko nicht eingegangen, dass vielleicht jemand am Auto auf sie wartete oder es manipuliert hatte. Heute Abend konnten sie es noch nutzen, aber spätestens morgen würde er sich etwas anderes überlegen müssen.
    Als sie auf den breiteren Gehweg hinaustraten, verlangsamte er seinen Schritt, damit Kyla neben ihm gehen konnte. Er legte seinen Arm um ihre Taille und spürte, wie sie sich versteifte. »Das soll keine Anmache sein, es würde nur auffallen, wenn wir wie zwei Fremde nebeneinanderher hetzen würden.« Okay, das war nur ein Teil der Wahrheit. Er wollte sie auch ein wenig stützen, falls sie durch die Erlebnisse doch angeschlagener war, als sie zugab. Außerdem war es eine gute Gelegenheit, ihr nah zu sein.
    Kylas Seitenblick zeigte ihm, dass sie seine Absichten genau durchschaut hatte, aber anstatt sich von ihm zu lösen oder eine spitze Bemerkung zu machen, entspannte sich ihr Körper wieder und schien sich regelrecht an ihn zu schmiegen. Es fühlte sich so gut an, dass er Mühe hatte, sich auf die Umgebung zu konzentrieren. Bisher war ihnen noch niemand begegnet, und er atmete ein wenig auf. Sollte der Angreifer einen Komplizen gehabt haben, schien der zumindest nicht gemerkt zu haben, dass sie nicht mehr im Hotel waren.
    Sie waren noch einige Meter von seinem Auto entfernt, als ein Geländewagen in die Straße einbog und in hohem Tempo in ihre Richtung fuhr. Es blieb keine Zeit mehr, sich zu verstecken oder in Sicherheit zu bringen. Instinktiv zog er Kyla an sich und drehte sich so, dass er sie mit seinem Körper verdeckte und gleichzeitig als Schutzschild diente, sollte jemand anfangen zu schießen. Um es echt aussehen zu lassen, senkte er seinen Kopf und presste seinen Mund auf ihren, während er aus den Augenwinkeln die Straße beobachtete. Es war kein echter Kuss, aber das Gefühl ihrer weichen Lippen an seinen ließ ihn wünschen, er wäre es.
    Kylas Augen waren offen und sie blickte ihn direkt an. Durch das schwache Licht der Straßenlampen konnte er ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen, aber da sie sich nicht gegen seine Umarmung wehrte, schien sie den Ernst der Lage erkannt zu haben. Der Motor des Geländewagens heulte auf, und Chris spannte seine Muskeln an, um sie im Notfall aus der Schusslinie zu bringen. Dann brauste der Wagen vorbei und verschwand mit quietschenden Reifen um die Kurve. Da niemand auf sie geschossen hatte, ging er davon an, dass es sich nur um einen Idioten handelte, der die abendlichen Straßen als Rennbahn nutzte.
    Mit einem ungeduldigen Laut löste Kyla sich von ihm, und er ließ sie bedauernd los. »Ich denke, wir können jetzt weitergehen, oder?«
    Wärme stieg in seine Wangen. »Entschuldige. Ich wollte nur sichergehen, dass niemand mehr in der Nähe ist.«
    Kylas ungläubiger Laut war nicht zu überhören, aber als er sie vorsichtig von der Seite anblickte, umspielte ein Lächeln ihre Lippen. In diesem Moment musste er die Hände zu Fäusten ballen, um sie nicht wieder an sich zu reißen und sie zu küssen – diesmal richtig. Glücklicherweise kamen sie gleich darauf bei seinem Auto an und er konnte sich damit ablenken, ihn auf Manipulationen oder ungebetene Gäste zu untersuchen, auch wenn er es immer noch für unwahrscheinlich hielt, dass jemand sich daran zu schaffen gemacht hatte. Schließlich öffnete er die Beifahrertür und ließ Kyla einsteigen, bevor er um den Wagen herum ging.
    Erst als sie im Auto saßen, sprach Kyla wieder. »Und was jetzt?«
    »Wir werden die Nacht an einem sicheren Ort verbringen, und morgen bringe ich dich dann zum Flughafen.«
    Es sah aus, als wollte sie etwas dagegen einwenden, aber schließlich nickte sie nur.

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