Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang

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Ich unterbrach ihn, bevor er einen Streit anfangen konnte. » Mit dem vielen Blut auf den Sachen wirst du zu viel Aufmerksamkeit erregen, wenn du so in der Stadt herumläufst. Erzähl ihm, was los ist, und leih dir ein neues Hemd oder so von ihm. «
    » Ich werde nicht weniger Aufmerksamkeit erregen, wenn ich zu Peter gehe « , widersprach Ryan.
    » Es ist näher. « Ich drehte mich zu Hally um und redete entschlossen weiter: » Ich möchte, dass du nachsehen gehst, ob Sabines Auto immer noch an der üblichen Stelle geparkt ist. Dort gibt es eine Telefonzelle an der Ecke. Ruf bei Peter an und lass ihn wissen, ob das Auto noch da ist oder nicht. «
    » Gehst du nicht mit ihr? « , fragte Ryan.
    Ich schüttelte den Kopf. » Ich werde zu Emalia gehen. Ich rufe sie bei der Arbeit an, sage ihr, was los ist, und bitte sie, nach Hause zu kommen. Falls wir keinen Kontakt zu Peter herstellen können, werden wir auf anderem Weg zur Anstalt gelangen müssen. Emalia hat ein Auto. «
    » Was ist mit ihm? « Ryan nickte Jackson zu, der erst ihn ansah, dann mich. » Was wird er tun? «
    » Ich weiß es nicht « , sagte ich. » Ist mir auch egal. «
    Jackson wandte den Blick wieder ab. Ein Teil von mir war froh, dass er uns nicht in die Augen sah. Ein Teil von mir war außer sich, weil er es nicht tat. Addie hatte kein Wort gesagt, seit er aufgetaucht war.
    Wir vier traten auf die Straße hinaus und hasteten gerade noch rechtzeitig auf die andere Straßenseite, bevor ein Polizist um die Ecke kam. Ich hielt den Blick gesenkt. Keiner von uns sagte etwas, bis gute zwei Blocks zwischen uns und dem Laden lagen.
    Dann sagte ich leise: » Wir treffen uns bei Peter. «
    » Zwanzig Minuten « , sagte Ryan und sah von uns zu seiner Schwester. » Nicht mehr. «
    Ich nickte. Dann stellte ich mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Niemand gab einen Kommentar ab – weder Hally noch Jackson, noch nicht einmal Addie in meinem Geiste.
    Ryan schmeckte nach Blut, was mich nur umso mehr davon überzeugte, dass ich das Richtige tat.
    » Zwanzig Minuten « , wiederholte ich, und weil ich wusste, dass keiner von den anderen sich von der Stelle rühren würde, ehe ich es tat, wandte ich mich ab und lief die Straße hinunter. Ich blickte nicht zurück, bis ich bis hundert gezählt hatte. Bis dahin waren Hally und Ryan nicht mehr zu sehen.
    , sagte Addie, was ihre Art war, das auszudrücken, was ich mir selbst einredete: dass sie verletzt würden. Ryan war schon verletzt. Schlimmer, als er eingestand. Und Hally – Hally und Lissa hätten da sowieso nie mit reingezogen werden dürfen. Es war nicht ihr Fehler, den es zu berichtigen galt.
    Langsam gingen Addie und ich in die Richtung zurück, aus der wir gekommen waren. Jackson stand noch immer dort, wo wir ihn verlassen hatten. Er schien ein wenig verloren, wenn man so wollte.
    Aber er beobachtete, wie wir näher kamen, und sah uns jetzt endlich auch in die Augen. » Du hattest nie vor, zu Emalia zu gehen. «
    » Ich muss zur Powatt-Anstalt « , sagte ich.
    Selbst wenn wir das Geld gehabt hätten, wäre kein Taxifahrer bereit gewesen, uns bis dorthin zu fahren. Er hätte wahrscheinlich gedacht, wir wollten ihn auf den Arm nehmen. Aber ich musste dorthin und wir konnten unmöglich laufen. Ich hätte auf Peter warten können, aber Gott allein wusste, was Peter getan hätte. Peter mit seinen akribisch ausgearbeiteten Plänen und Details. Ich hatte keine Zeit für Peter.
    Henri hatte kein Auto. Emalia würde nicht schnell genug zu Hause sein. Und selbst wenn sie es gewesen wäre, hätte sie sich auf nichts eingelassen, ohne vorher mit Peter zu sprechen, und das hätte mehr Zeit gebraucht, als wir hatten.
    Ich dachte darüber nach, die Polizei zu rufen. Würden sie mich ernst nehmen? Würden sie schnell genug handeln, um Sabine aufzuhalten?
    War es das Risiko wert, das es für alle anderen Hybriden in Anchoit bedeutete, die mit uns in Verbindung standen?
    Addie und ich konnten es immer noch aufhalten. Wir konnten es immer noch allein schaffen.
    » Kennst du jemanden, von dem du dir ein Auto leihen kannst? « , fragte ich.
    Jackson zögerte, dann nickte er. » Aber wir werden es nie im Leben rechtzeitig schaffen. «
    Ich zuckte mit den Schultern.
    » Bewahr die Hoffnung « , sagte ich.

Kapitel 37
    Unser Auto schoss die Straße entlang. Wir waren so schnell, dass ich bei jeder Abbiegung fürchtete, im nächsten Moment aus der Kurve zu fliegen. Es war fast eine halbe Stunde