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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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setzte sich. Ryan streckte die Hand nach ihr aus und zog sie in unsere Umarmung. Ihre Haare knisterten an unserer Wange. » Wir haben Essen gemacht « , sagte sie leise.
    Wir mussten die wenigen Möbel umstellen, den Tisch vor die Couch ziehen, damit alle einen Platz fanden. Henri brachte einen Topf mit etwas Dampfendem herein. Wir setzten uns alle. Alle bis auf Peter, der sich erst zu uns gesellte, als wir Schüsseln aufgetrieben hatten und die Suppe ausgeteilt war.
    Das war der Augenblick, in dem wir hörten, wie ein Auto in die Einfahrt bog.
    Alle im Raum erstarrten. Zu einer Momentaufnahme der Angst. Peter, der als Einziger stand, war der Erste, der sich aus der Erstarrung löste. Er bedeutete allen, im Schlafzimmer zu verschwinden, wo wir vor Blicken verborgen sein würden. Schweigend gehorchten wir. Ich schob Kitty vor uns, behielt Jaime im Auge. Ich betrat den Flur als Letzte.
    Deswegen hörte ich, wie Peter die Tür öffnete.
    Ich sah, wer auf der Veranda stand, mit blassem Gesicht, erschöpftem Blick, die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst.
    » Mir ist der Absatz abgebrochen « , sagte Dr. Lyanne und streckte uns den Missetäter anklagend entgegen.
    Peter schüttelte den Kopf und lachte. Der Klang war so fremd, so schockierend, so seltsam. Ich konnte mir nicht vorstellen, zu lachen. Nicht jetzt oder jemals wieder. Dr. Lyanne sah uns an. Aber sie sagte nichts und ich ebenso wenig.
    Später, als alle wieder saßen, erzählte sie, wie sie das Chaos genutzt hatte, um sich aus dem Staub zu machen. Wie sie Jenson ein Beruhigungsmittel gespritzt hatte, sobald sie fast aus dem Gebäude heraus waren, damit er den Wachen nicht sagen konnte, wer sie war. In dem Durcheinander hatten sie ihr geglaubt, als sie behauptet hatte, eine der Personen zu sein, die gekommen waren, um sich Powatt anzuschauen. Sie hatten sie in ein Krankenhaus gebracht, wo sie einen falschen Namen angegeben hatte. Irgendwann war es ihr gelungen, sich davonzustehlen. Sich zu verstecken. Und dann zu uns zurückzukommen.
    Es schien so, als käme Dr. Lyanne am Ende immer zu uns zurück.
    Sie berichtete, dass Jenson überleben würde. Wahrscheinlich vollständig genesen würde. Aber sie wusste nicht, was er der Polizei erzählen würde, wenn er erwachte. Sie wusste nicht, ob irgendwelche Hybriden bei der Razzia verhaftet worden waren, die auf das Bombenattentat folgte. Durch seine Telefonate hatte Peter herausgefunden, dass viele, die in der Gegend lebten, sicher zu Hause waren, nach wie vor anonym im Verborgenen lebten. Aber eine ganze Reihe war nicht ans Telefon gegangen, sodass nicht klar war, was ihr Status war.
    Sabine, Cordelia und Christoph waren unter ihnen.
    Addie und mir waren die Schmerzmittel ausgegangen, und nach dem Essen scheuchte Dr. Lyanne uns in ihr Schlafzimmer, damit sie uns anständig untersuchen konnte. Ich saß da, während sie sich erneut unseren Knöchel ansah, dann einige der tieferen Schnittwunden. Unser Brustkorb war mit schwarzen Prellungen übersät, von unseren Beinen gar nicht erst zu reden.
    » Alles in allem hast du extremes Glück gehabt « , sagte sie. » Ich wünschte, ich könnte den Knöchel röntgen, aber … «
    » Er fühlt sich schon besser an « , log ich dumpf. Wir saßen beide auf dem Bett, eine Flasche Desinfektionsmittel und eine Schachtel Verbandszeug zwischen uns.
    » Eva « , sagte Dr. Lyanne, » sieh mich an. « Als wir ihrer Aufforderung nicht folgten, legte sie einen Finger unter unser Kinn und hob es an. Ihre Stimme war tief und rau. » Vor ein paar Monaten habe ich zugesehen, wie sie einen gesunden kleinen Jungen aufgeschnitten haben. Ich habe zugesehen, wie sie eine Seele töteten und eine andere für immer verletzten. Ich sehe Jaime jeden Tag und ich weiß … ich weiß, dass ich darin verwickelt war. «
    » Sie waren nicht diejenige, die es getan hat « , sagte ich leise. » Vielleicht hätten Sie sie gar nicht aufhalten können. «
    Ihr Mund verzog sich. » Damals in Nornand hast du etwas anderes gesagt. Manchmal machen wir Fehler, Eva. Manchmal machen wir Fehler, die so entsetzlich sind, dass das Wort Fehler ihnen nicht annähernd gerecht wird. Aber es passiert. Und der einzige Weg, es jemals wiedergutzumachen, ist, das entstandene Chaos zu beseitigen. «
    Addie und ich schwiegen. Dr. Lyannes Blick ruhte unverwandt auf unserem Gesicht.
    » Ich glaube, wir haben alles kaputtgemacht « , flüsterte ich.
    » Das habt ihr nicht « , widersprach sie. » Ich werde nicht lügen – für

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