Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Ozeans nach Einbruch der Dunkelheit einfangen und uns gegenüber ausdrücken. » Es ist wunderschön. Wir sollten auf der Stelle dorthin. «
    » Es ist ein bisschen zu weit, um hinzulaufen « , sagte Sabine. Sie fing Cordelias Getränk auf, das vom Tisch zu fallen drohte. » Und ein bisschen zu spät, um den Bus zu nehmen. «
    Cordelia lachte. » Schon gut, schon gut. Die Stimme der Vernunft regiert. Dann gehen wir eben direkt zum Laden. «
    » Zum Laden? « , fragte Addie.
    » Sabine und ich haben vor Kurzem einen Fotoladen eröffnet, der nur ein paar Straßen entfernt ist « , erzählte Cordelia. » Wir hängen da manchmal ab. «
    , sagte Addie.
    Ich hätte weder von Sabine noch von Cordelia gedacht, dass sie auch nur über zwanzig wären. Aber das war das Magische an einer falschen Identität. Vielleicht hatten sie Emalia überredet, ein oder zwei Zahlen zu frisieren und ihnen Jahre anzudichten, die sie nie gelebt hatten.
    » Wollt ihr noch was bestellen, bevor wir gehen? « , fragte Sabine, als die anderen ihre Sachen vom Tisch nahmen. » Es gibt … « Mir war klar, dass dies der Moment war, in dem ihr bewusst wurde, dass weder Devon noch Addie Geld hatten. Woher auch? » Hier. « Sie nahm Addie behutsam am Arm und führte uns auf den Ladentresen zu. » Du musst unbedingt die Milchshakes probieren. «
    » Schon gut « , protestierte Addie. » Ich habe … «
    Der Mann hinter dem Tresen richtete sich auf, als wir näher kamen, und legte sein Buch beiseite.
    » Keine Widerrede, okay? « Sabine lächelte. » Es tut mir leid, dass ich euch nicht anständig willkommen geheißen habe, als ihr in Anchoit angekommen seid. Zwei Milchshakes, bitte « , sagte sie zu dem Verkäufer. Dann, an Addie gewandt: » Welche Sorte? Weißt du, was dein Freund gerne hätte? «
    Addie erstarrte neben mir zu Eis. » Er ist nicht mein Freund. « Unsere Stimme war kaum lauter als ein Wispern, aber der Verkäufer hatte unsere Antwort trotzdem gehört. Er versuchte sich den Anschein zu geben, als sei es nicht so.
    Sabine trug die peinliche Berührtheit wie einen schlecht sitzenden Mantel. » Sorry « , sagte sie mit gezwungener Nonchalance, und ich spürte, dass auch Addie versuchte, den Eindruck zu erwecken, es sei ihr gleichgültig. Wir durften keine Aufmerksamkeit erregen.
    » Schokolade « , sagte Addie. » Für uns beide, bitte. «
    Der Verkäufer nickte und rief die Bestellung demjenigen zu, der in der Küche war. Wer auch immer das sein mochte.
    » Es tut mir leid « , murmelte Sabine, als der Mann außer Hörweite war. » Ich hätte nicht davon ausgehen dürfen. «
    » Schon in Ordnung « , sagte Addie. Aber das war es nicht. Nicht wirklich. Das spürte ich.
    Keine der beiden sagte noch etwas, bis der Verkäufer mit den Milchshakes wiederkam. Sabine bezahlte, Addies Dank wischte sie beiseite.
    » Lass mich einfach wissen, falls du irgendwann mal etwas brauchst, okay? « , sagte sie, als wir auf die Tür zuhielten. Die anderen waren bereits nach draußen gegangen und lachten in der Dunkelheit. Devon stand etwas abseits vom Rest der Gruppe.
    Der Milchshake war cremig und süß und kalt. Addie zitterte, als wir nach draußen traten, aber sie lächelte. » Das mache ich. «
    Devon nahm sein Getränk kommentarlos entgegen, doch er nickte Sabine zu, was als seine Version eines Dankeschöns gelten mochte. Jackson schob sich zwischen uns beide, während wir die Straße entlanggingen. » Hattet ihr Probleme, herzufinden? «
    » Nein. « Es war das Erste, was Devon den ganzen Abend gesagt hatte. » Lebt ihr alle in der Gegend? «
    , sagte Addie.
    Ich lachte. Ich verriet ihr nicht, dass Devon keineswegs Small Talk machte. Devon folgte einer Spur, er verhörte, stellte Nachforschungen an. In seinem Blick lag ein Funkeln, das ich wiedererkannte; Ryan hatte genauso geguckt, als er Emalias Kamera auseinandernahm, um herauszufinden, was daran kaputt war.
    Ich wusste nie, was ich genau für Devon empfand oder welche Gefühle er womöglich für mich hegte. Manchmal störte seine Anwesenheit. Seine Mauer aus Schweigen und seine schwer zu deutenden Blicke schienen eine solche Verschwendung zu sein, wenn ich stattdessen Ryans Lächeln, sein überraschtes Lachen, seine leisen Witze hätte haben können.
    Aber bei anderen Gelegenheiten wurde ich von starken Gefühlen für Devon überwältigt. Es ließ sich überhaupt nicht mit dem vergleichen, was ich für Ryan empfand. Aber es war