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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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ich waren in einer. Wir wissen Bescheid. «
    Jacksons Lächeln war bar jeder Wärme. » Nein, Addie, im Grunde tut ihr das nicht. Nornand war keine Anstalt, es war eine Klinik. Und es war schrecklich, ich weiß. Ich will damit nicht sagen, ihr hättet die Woche in einem Fünfsternehotel verbracht. Aber, Addie, ihr wart eine Woche dort und sie haben euch anständig ernährt und euch anständig gekleidet und … « Er zögerte, sein Griff um unsere Hände lockerte sich. » Und es gab dort Fenster. «
    Addie zog unsere Hände eng an den Körper zurück, aber seine, mit unseren verschränkt, kamen mit ihnen. » Dort war auch Jaime im Keller eingesperrt und Kinder sind auf den Operationstischen gestorben ... «
    » Und genau das wird in Powatt passieren. « Jacksons Stimme war nicht mehr als ein heiseres Flüstern. » Diese neue Anstalt ist doppelt so groß wie Nornand, Addie. Und sie ist nur für Hybride, jeder Quadratzentimeter davon. Wie viele Kinder werden sie dort hineinverfrachten können, was glaubst du? Siehst du sie vor dir? «
    Unsere Atmung ging unregelmäßig. Stammte mein Gefühl, gefangen zu sein, daher, dass Jackson uns in die Enge getrieben hatte? Oder trieben mich die Bilder in die Enge, die er mir entgegenschleuderte?
    » Diejenigen, die sie für die Eingriffe auswählen, haben noch Glück, Addie. Die anderen werden einfach … « Seine Stimme brach. Er schluckte, sein Adamsapfel hüpfte. » Weißt du, wie viele Kinder in Hybridlagerbehältern sterben? Nichts anderes sind diese Anstalten nämlich. Lagerbehälter. Sie lagern uns dort, bis wir sterben, und abgesehen davon, uns eine Kugel durch den Kopf zu jagen, tun sie alles, um den Prozess zu beschleunigen. Sie sperren uns ein, stopfen uns in diese Räume, so viele, wie reingehen. Diese Orte mitten im Nirgendwo. Und da ist niemand. Niemand, bis auf das Kind, das im Bett neben dir an Gott weiß was stirbt, und die Betreuer, denen das scheißegal ist. «
    Addie hatte Jacksons Mund betrachtet, während er sprach, seine Nase, sein Kinn oder die Stelle direkt neben seinem linken Ohr. Aber jetzt erwiderte sie seinen Blick.
    » Ich bin mit zwölf in einer Anstalt gelandet « , sagte Jackson leise. » Und ich habe das Gebäude drei Jahre lang nicht verlassen. «
    Er war still – auf eine Weise still, die untypisch für Jackson war.
    Bewahrt die Hoffnung, hatte er in Nornand zu uns gesagt. Hatte er drei Jahre lang die Hoffnung bewahrt? Wie war das überhaupt möglich?
    Addie hielt jetzt seine Hände fest, nicht andersherum. Aber nur einen Moment lang. Dann löste sie unsere Finger von seinen und schob sie behutsam weg. Er wich zurück, ließ uns an ihm vorbeischlüpfen.
    » Ich muss darüber nachdenken, Jackson « , sagte Addie sanft. Sie wartete und er nickte einmal. Sie warf einen Blick über die Schulter zurück, als sie die Treppe hinunterging, so als könne sie den Blick nicht von dem schlaksigen Jungen mit den hellen Augen abwenden, ihre Gedanken nicht von dem Kind abwenden, das er einst gewesen war, das in einem schmalen Metallbett gelegen und von der Sonne geträumt hatte.

Kapitel 18
    Wir dachten darüber nach.
    Wir dachten beim Abendessen darüber nach, während Nina und Emalia aßen und lachten, und tauchten erst aus unseren Gedanken auf, als Nina uns am Arm berührte und fragte: » Schmeckt es dir nicht? «
    Wir brauchten einen Moment, bis uns klar wurde, dass sie das Essen in unserer Styroporschachtel meinte. Irgendein Fisch. Wir hatten ihn kaum angerührt, schafften es aber dennoch, zu nicken und zu lächeln. Falls Nina oder Emalia aufgefallen sein sollte, dass etwas nicht stimmte, brachten sie es nicht zur Sprache.
    Wir dachten beim Zähneputzen darüber nach. Beim Duschen. Während wir unseren Schlafanzug anzogen. Nachdem wir die Lampe ausgemacht hatten. Nachdem wir Nina eine gute Nacht gewünscht hatten.
    , sagte Addie.
     Unsere Hände waren über der Brust gefaltet. Einen Augenblick zuvor hatten sie noch neben unserem Körper gelegen. Davor unter unserem Nacken. Wir fanden einfach keine angenehme Position.
    
    , sagte ich.