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Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Titel: Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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ausgehändigt hatte und ich das Wartezimmer betrat, ließ sich Rae jedoch nichts anmerken. Sie begrüßte mich lässig mit den Worten: »Wenn das keine Ironie ist ...«
    »Gleich reiß ich dir den Kopf ab«, zischte ich.
    »Sollte ich jemals eines unnatürlichen Todes sterben, verlässt du am besten gleich das Land, denn du wirst die Hauptverdächtige sein«, blaffte sie.
    Dad herrschte uns beide an, gefälligst die Klappe zu halten.
    Weil das Auto unter seinem Namen registriert war, musste David es selbst vom Abschlepphof holen. Als er ins Revier kam, leistete ich wortreich Abbitte.
    Kopfschüttelnd sagte mein Bruder: »Du hättest mir doch nur einen Zettel hinterlassen müssen.«

DIE DOPPELTE LINDA
    Als ich mich am Abend noch einmal in Ruhe über die Unterlagen beugte – ohne von küssenden Iren, quengelnden Schwestern, drängenden Vätern oder allzu engagierten Therapeutinnen behelligt zu werden –, von Kaffee angeregt statt von Whisky benebelt, hatte ich das Rätsel bald gelöst. Oder fast. Mir war aufgefallen, dass Sharon am 15. November Geburtstag hatte, also am Tag zuvor, und ich fragte mich, warum sie ihre Freundin unmittelbar nach dem eigenen Geburtstag beschenkte, während diese mit leeren Händen zum Treffen erschien. Auffällig war auch, dass sie sich zum ersten Mal in einem Lokal eingefunden hatten, das nicht wie sonst zu Sharons Luxusklasse gehörte, sondern offensichtlich Lindas Geschmack und Gewohnheiten entsprach. Ich überprüfte sicherheitshalber Lindas Geburtsdatum: 18. Mai, wie Ernie mir bereits zu Beginn der Ermittlungen mitgeteilt hatte. Und da dämmerte mir allmählich etwas.
    Ich schickte eine weitere Mail an Lavae Aldrich, diesmal mit zwei Fotos im Anhang und der Frage, welches Bild eher jener Sharon ähnelte, die die Benjamin-Franklin-Highschool besucht hatte. Ich musste mich zweieinhalb lange Stunden gedulden, bis Antwort kam, aber das Warten hatte sich gelohnt: Lavae identifizierte nur eins der beiden Fotos zweifelsfrei als Sharon Meade. Und zwar Lindas Foto.
    Andere Detektive hätten sich mit dieser Erkenntnis gleich an ihren Auftraggeber gewandt, aber ich wollte erst die Zusammenhänge begreifen, bevor ich Ernie erzählte, dass seine – nicht rechtmäßig angetraute – Frau einen Identitätstausch vorgenommen hatte.
    Am nächsten Morgen ging ich erst mal zu meinem Auto und sah nach, ob Harkey inzwischen wieder ein Ortungsgerätangebracht hatte. Volltreffer. Nachdem ich es abgenommen hatte, fuhr ich gänzlich unbeschattet zu Ernies Werkstatt.
    Von meinem Parkplatz aus konnte ich Linda sehen, die am Bürofenster saß und überwiegend Anrufe entgegennahm. Ich musste drei Stunden ausharren, bis sie ihre Mittagspause antrat und zum nächstgelegenen Coffeeshop ging. Ich folgte ihr fast auf dem Fuß.
    Linda stand gerade an der Kasse, als ich sie ansprach.
    »Linda! Bist du’s wirklich? Das ist ja unglaublich«, sagte ich, was ihr erst mal die Sprache verschlug. Ich bestand darauf, ihr den Kaffee zu bezahlen, und bugsierte sie zu einem Tisch (ja, ich kann tatsächlich so viel Überzeugungskraft aufbringen).
    »Du weiß nicht mehr, wer ich bin, kann das sein?«, fragte ich.
    Das räumte Linda mit einem Lächeln ein.
    »Kein Wunder, ich habe mich generalüberholen lassen«, wisperte ich. »Setzen wir uns, dann erzähle ich dir mehr.«
    Als sie Platz genommen hatte, ließ ich die Maske fallen und zeigte ihr ein Foto von Sharon.
    »Zu dieser Dame muss ich Ihnen ein paar Fragen stellen. Hören Sie mich bitte an, gehen Sie nicht weg. Es geht vor allem um Sie.«
    Linda wurde bleich. Suchend sah sie sich um, schwer zu sagen, ob sie Hilfe wollte oder auf eine Eingebung hoffte.
    »Vor mir brauchen Sie beide keine Angst zu haben«, sagte ich, »aber es gibt andere, die Ihnen ans Leder wollen.«
    Mein Gegenüber starrte mich wortlos an.
    »Soll ich Ihnen vielleicht den Hintergrund erklären?«, fragte ich.
    Sie nickte stumm.
    Und das tat ich dann auch. Dafür musste ich zwar meinen Auftraggeber preisgeben, aber das machte ich so schonendwie möglich. Ich sagte ihr, was ich wusste – dass ihre Ehe nicht rechtskräftig war, dass Sharon Bancroft sie seit Jahren mit teuren Geschenken überschüttete, dass sie beide observiert wurden. Ich sagte ihr auch, dass man mir Geld angeboten hatte, damit ich etwas enthüllte, was ich gar nicht wusste. Und zu guter Letzt verriet ich ihr, wie ich darauf gekommen war, dass in Wahrheit sie Sharon Meade war, während ihre Freundin nach der Geburt als Linda Truesdale

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