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Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Titel: Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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tun als Detektivarbeit, frage ich mich automatisch: Soll das alles sein? Und dann denke ich über tausend andere Dinge nach.
    DR. RUSH : Wie zum Beispiel?
    ISABEL : Leben und Tod.
    DR. RUSH : Das ist ein weites Feld.
    ISABEL : Ist mir schon klar.
    DR. RUSH : Sie sollten es besser eingrenzen.
    ISABEL : Habe ich doch. Seit Tagen denke ich über nichts anderes nach als über die große Entscheidung.
    DR. RUSH : Und? Haben Sie sich entschieden?
    ISABEL : Erst muss ich den Fall lösen, an dem ich gerade arbeite. Dann weiß ich genau, wie ich mich entscheiden soll.
    DR. RUSH : Warum messen Sie diesem Fall eine solche Bedeutung zu?
    ISABEL : Das Gros meiner Arbeit ist reine Routine. Ich sitze oft am Computer und führe Hintergrundüberprüfungen durch, hole Kreditauskünfte ein, recherchiere im Strafregister. Sonst nehme ich meistens Beschattungen vor und versuche, die Zielperson zu überführen. Dafür muss mankein Genie sein, da reichen Ausdauer und ein bisschen technisches Knowhow. Manchmal gibt es aber Fälle, die weitaus mehr erfordern, und ich muss wissen, ob ich in der Lage bin, auch diese Fälle zu lösen. Sonst kann ich die Familiendetektei nicht übernehmen.
    DR. RUSH : Wie weit sind Sie in diesem Fall?
    ISABEL : Ich stehe praktisch immer noch am Anfang. Oder besser, ich stehe auf dem Schlauch. Es gibt Indizien,
     aber ich weiß sie nicht richtig zu deuten.
    [Lange Pause.]
    DR. RUSH : Was beschäftigt Sie sonst noch?
    ISABEL : Mein Geheimnis wurde gelüftet.
    DR. RUSH : Gut.
    ISABEL : Mir ist auch ein Stein vom Herzen gefallen.
    DR. RUSH : Es ging doch um Ihre neue Adresse?
    ISABEL : Richtig.
    DR. RUSH : Und?
    ISABEL : Jetzt kann ich es Ihnen ja verraten: Ich bin in die Kellerwohnung meines Bruders eingezogen.
    DR. RUSH : Warum war das ein Geheimnis?
    ISABEL : Zunächst wusste ich gar nicht, dass die Wohnung existiert. Und dann sollte mein Bruder nicht erfahren, dass ich eingezogen bin.
    DR. RUSH : Sie sind ohne das Wissen und ohne die Erlaubnis Ihres Bruders in seine Wohnung eingezogen?
    ISABEL : Ja. Und er war darüber gar nicht so verärgert, wie ich angenommen hatte. Im Gegenteil, er hat sich sehr anständig verhalten. Ich habe mich aber auch bei ihm entschuldigt, um Ihre Frage vorwegzunehmen.
    DR. RUSH : Das war wohl auch das Mindeste.
    ISABEL : Da haben Sie recht.
    DR. RUSH : Ich hoffe sehr, dass Sie ihn nicht mehr ausforschen.
    ISABEL : Ich habe damit aufgehört. Aber nur, weil es nichts gebracht hat. Ich wollte wissen, warum David sich zur Zeit so verändert. Und dann stellte sich heraus, dass es dafür keine spektakuläre Erklärung gibt.
    DR. RUSH : Was finden Sie daran so erstaunlich? Die Menschen ändern sich laufend. Auch Sie haben sich vermutlich stärker verändert, als Sie glauben.
    ISABEL : Das entzieht sich meiner Kenntnis.
    [Kurze Pause.]
    DR. RUSH : Und sonst?
    ISABEL : David ist nicht mein Erpresser.
    DR. RUSH : Könnte es sich um ein anderes Mitglied Ihrer Familie handeln?
    ISABEL : Ich habe sie alle befragt, und sie haben es alle abgestritten. Und da die Spellmans sich nur allzu gern zu ihren Verbrechen bekennen – darin ähneln sie politischen Terrororganisationen –, haben sie bestimmt nicht gelogen.
    DR. RUSH : Und aus Ihrem Bekanntenkreis? Wer kommt da in Frage?
    ISABEL : Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Morty war zu beschäftigt, außerdem hat er zu zittrige Hände,
     um winzige Buchstaben auszuschneiden und aufzukleben ...
    [Lange Pause.]
    DR. RUSH : Isabel?
    ISABEL : Ich weiß jetzt, wer mein Erpresser ist!

BLOSSGEST ELLT
    Als ich nach der Sitzung mein Handy wieder einschaltete, fand ich eine Nachricht von Connor vor: In der Bar sei ein weiterer Brief für mich eingetroffen. Ich wäre dem Iren zwar lieber eine Weile aus dem Weg gegangen, aber so konnte ich wenigstens das jüngste Beweisstück gegen meinen Erpresser verwenden.
    Ich fuhr mit Bus und Bahn zum Philosopher’s Club , um mögliche Beschatter in die Irre zu führen (inzwischen dürfte selbst Harkey bemerkt haben, dass seine Mannen dem falschen Auto folgten). In der Bar waren mehr Leute als sonst um diese Tageszeit üblich, zumindest in der langen Milo-Ära.
    Connor stand allein hinter dem Tresen und begrüßte mich mit einem entspannten Lächeln. Als er mir den Umschlag reichte, traute ich mich gar nicht, ihm in die Augen zu sehen.
    »Nimm’s mir nicht krumm«, sagte er. »Ich konnte einfach nicht widerstehen.«
    Da musste ich lächeln. »Schon verziehen.«
    Dann ging ich und hielt auf der Straße ein Taxi an,

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